DIN EN 14486
Wasserbeschaffenheit - Nachweis humaner Enteroviren mit dem Monolayer-Plaque-Verfahren; Deutsche Fassung EN 14486:2005
Water quality - Detection of human enteroviruses by monolayer plaque assay; German version EN 14486:2005
Einführungsbeitrag
Die Norm wurde vom UA 3 "Mikrobiologie" des NAW I 3 "Wasseruntersuchung" erstellt; die Arbeiten wurden aus Mitteln des Länderfinanzierungsprogrammes "Wasser, Boden und Abfall" gefördert.
Infektionen mit Enteroviren treten beim Menschen ganzjährlich mit einem saisonalen Höhepunkt im Sommer und Herbst auf. Das Virus ist artspezifisch und vermehrt sich primär im Gastrointestinaltrakt. Die meisten Infektionen verlaufen asymptomatisch, aber einige können sich zu erkältungsähnlichen Krankheiten entwickeln, die in einer Minderheit von Fällen zu Meningitis oder Paralyse führen. Gastroenteritis kann als Teil von umfassenderer systemischer Erkrankung auftreten. Das Virus infiziert alle Altersstufen, ist aber bei Kindern besonders verbreitet. Es existieren viele Serotypen, und die am meisten verbreiteten Serotypen ändern sich jährlich. Wie alle anderen Viren sind Enteroviren obligat intrazelluläre Parasiten und vermehren sich nicht in der Umwelt. Enteroviren werden seit vielen Jahren als Indikator für die Anwesenheit menschlicher Fäkalverunreinigungen verwendet, weil diese Gruppe als erstes nachgewiesen wurde und sie noch immer die am leichtesten nachweisbaren humanen Viren in Umweltproben sind. Es wurde gezeigt, dass BGM-Zellen (Buffalo Green Monkey-Zellen) sensitiv gegenüber der Infektion mit Poliovirus und Coxsackievirus B sind (Dahling und Wright, 1986, Morris, 1985), und sie werden weltweit verwendet. Das BGM-Monolayer-Plaque-Verfahren ist ungefähr halb so sensitiv wie das Plaque-Verfahren mit suspendierten Zellen (Dahling und Wright, 1988), verbraucht aber signifikant weniger Zellen und ist für die meisten Laboratorien praktischer. Die Richtlinie 76/160/EWG des Rates vom 8. Dezember 1975 über die Qualität der Badegewässer gibt an, dass die Anzahl von Enteroviren als bestätigte "plaque-bildende Einheiten" je 10 l Originalprobe angegeben werden sollte. Das unten beschriebene Verfahren erfüllt daher die Anforderungen der Richtlinie 76/160/EWG des Rates, ist für die meisten Viruslaboratorien am praktischsten, ist weltweit gut eingeführt und weist eine Gruppe von Viren nach, von denen bekannt ist, dass sie in Umweltproben verbreitet sind.
In der Europäischen Norm ist ein Verfahren für den Nachweis von denjenigen Serotypen von Enteroviren festgelegt, die sich in BGM-Zellen unter Agar vermehren und Plaques bilden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Serotypen von Poliovirus und Coxsackievirus B. Es ist unwahrscheinlich, dass die meisten Serotypen von Echovirus, Coxsackievirus A und tierischen Enteroviren unter diesen Bedingungen Plaques bilden. Reoviren werden während der angegebenen siebentägigen Inkubationsperiode wahrscheinlich nicht nachweisbar sein. Die Norm gilt für jeden Typ Wasser und aufbereitetes Wasser, obwohl toxische Substanzen die Zellkultur beeinflussen können. Die Verfahren bestätigen, dass die erkannten Plaques Enteroviren enthalten.
Verfahren zur Indentifizierung des Serotyps der im Plaque gefundenen Enteroviren sind nicht angegeben und werden nach der EU-Badegewässerrichtlinie nicht verlangt. Die Vorbereitung, Erhaltung und Zählung der BGM-Zellkultur sind nicht beschrieben, aber es werden Vorschläge für zu verwendende Medien gemacht.
Dokument: zitiert andere Dokumente
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 119-01-03 AA - Wasseruntersuchung (CEN/TC 230, ISO/TC 147)