Publikation

Segmentbalken mit Vorspannung ohne Verbund unter kombinierter Beanspruchung ais Torsion, Biegung und Querkraft Eurocode 8: Tragwerksplanung von Bauten in Erdbebengebieten - Grundlagen, Anforderungen, Vergleich mit DIN 4149

Kurzreferat

1. Beitrag von Horst Falkner, Manfred Teutsch und Zhen Huang: Die Segmentbauweise mit Vorspannung ohne Verbund wird zunehmend in anderen Ländern (z. B. Frankreich, USA) im Brückenbau angewandt. Sie besitzt u. a. den Vorteil, daß der Brückenüberbau unbeeinträchtigt von Witterungseinflüssen industriell hergestellt werden kann und der Korrosionsschutz der Spannbewehrung dauerhaft sichergestellt ist. Außerdem besteht keine Gefahr des Versagens der Spannglieder durch dynamische Beanspruchung. Die Anwendung dieser Bauweise in Deutschland wird aufgrund fehlender Erfahrung in der Vorschrift für Segmentbauteile ausgeschlossen, da ungelöste Probleme hinsichtlich der Trag- und Gebrauchsfähigkeit vorausgesetzt werden. Zur Klärung dieser Sachverhalte wurden deshalb die Forschungsarbeiten durchgeführt. Hierzu wurden drei Segmentbalken mit Vorspannung ohne Verbund einer Lastkombination aus Biegung, Torsion und Querkraft unterworfen. Die Untersuchungen zeigen, daß sich bei Überschreitung der Biegezugfestigkeit die Fugen verhältnismäßig rasch öffnen und in diesem Bereich die Torsions- und Querkraftaufnahme nur noch durch überdrückte Querschnittsbereiche erfolgen kann. Die Versuchskörper waren derart konzipiert, daß zwei bzw. drei Brucharten mit verschiedenen Biegemomenten/Torsionsmomenten-Verhältnis erzeugt werden konnten. Durch Anpassung der für die Traglastermittlung monolithischer Bauteile entwickelten Theorie der schiefen Bruchfläche unter Zugrundelegung der bei den Versuchen beobachteten Bruchfläche, kann man die Traglast von Segmentbalken mit Vorspannung ohne Verbund genügend genau bestimmen. Diese Theorie zeigt auch Tragfähigkeitseinbußen der verbundlos vorgespannten, segmentären Balken gegenüber den monolithischen Balken auf. Diese Tragfähigkeitsminderungen wurden durch das Nichterreichen der Fließgrenze der Spannstähle sowie ein Aufklaffen des Fugenquerschnitts im Bruchzustand verursacht. Sie können durch eine Verstärkung der Bügelbewehrung im Fugenbereich sowie durch die Erhöhung des Vorspanngrades ausgeglichen werden. Zur Sicherstellung der Gebrauchsfähigkeit sollten im Gebrauchslastbereich die Fugen genügend hoch überdrückt sein. 2. Beitrag von Dan Constantinescu: Der Eurocode 8 befaßt sich mit der Tragwerksplanung von Bauten in Erdbebengebieten. Der Aufsatz bezieht sich auf den Teil 1 dieser Norm, der die allgemeinen Anforderungen für alle Arten von Bauwerken sowie die Anforderungen für Gebäude enthält. Die Grundsätze der Tragwerksplanung in Erdbebengebieten sowie ihre Widerspiegelung in den Anforderungen des Teils 1 von EC 8 werden dargestellt. Diese Anforderungen beziehen sich auf die Ermittlung der Bemessungslasten und der vom Erdbeben verursachten Bauwerksverformungen sowie auf die allgemeine Gestaltung von Bauwerken. Die beachtlichsten Fortschritte des Erdbebeningenieurwesens der letzten Jahrzehnte wurden im Bereich der Sicherung der Duktilität gemacht. Im Aufsatz sind die entsprechenden Anforderungen des EC 8 für Stahlbetonbauten und insbesondere für Rahmenbauteile präsentiert und kommentiert. Die dargestellten EC 8 Anforderungen sind auch mit denen von DIN 4149 verglichen.

Reihe DAfStb-Heft 472
Autor D. Constantinescu, H. Falkner, Z. Huang, M. Teutsch
Herausgeber
ISBN 978-3-410-65672-2
Auflage 1. Auflage
Ausgabe 1997-03
Einband Broschiert
Format A4
Seiten 69 Seiten
Medium Print
Originalsprache Deutsch
Preis ab 16,10 €