DIN 91379
Zeichen und definierte Zeichensequenzen in Unicode für die elektronische Verarbeitung von Namen und den Datenaustausch in Europa, mit CD-ROM
Characters and defined character sequences in Unicode for the electronic processing of names and data exchange in Europe, with CD-ROM
Einführungsbeitrag
Dieses Dokument legt die Schriftzeichen fest, die für Namen im weiteren Sinne benötigt werden. Namen im weiteren Sinne sind bürgerliche und geführte Namen natürlicher Personen gemäß der Vorgaben des Personenstandsrechts ebenso wie Namen juristischer Personen, Namen von Produkten, Orten und Straßen sowie Titel von Dokumenten oder Gesetzen. Namen im weiteren Sinne können konkrete Objekte bezeichnen, aber auch virtuelle Konstrukte wie Produktgruppen oder Musikstile. Dieses Dokument basiert auf dem Unicode-Standard und wendet sich vorrangig an Behörden und Organisationen, die IT-Verfahren betreiben, welche dem behördenübergreifenden Datenaustausch oder dem Datenaustausch mit Bürgern und Wirtschaft dienen. Sie deckt in ihrer Gesamtheit die EU-Amtssprachen und die Amtssprachen Islands, Liechtensteins, Norwegens und der Schweiz sowie die deutschen Minderheitensprachen ab. Dieses Dokument trifft weder Aussagen zum Umgang mit historischen Schriftzeichen noch zum Umgang mit Fließtext. Dieses Dokument regelt nicht die Darstellung von Schriftzeichen (Glyphen).
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN SPEC 91379:2019-03 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Bezug zum Unicode-Standard Version 13 anstatt Version 9; b) Begriff "Schriftzeichen" im Titel geändert in "Zeichen und definierte Zeichensequenzen"; c) neue Absätze mit Zwischenüberschrift im Abschnitt Einleitung hinzugefügt: "Unicode Normalform C in diesem Dokument"; d) Abschnitt 2 "Normative Verweisungen" aktualisiert; e) neue Begriffe in Abschnitt 3 "Begriffe" aufgenommen; f) Begriffsdefinition für "Kombinierendes diakritisches Zeichen" entsprechend Aussagen aus dem Unicode-Standard erweitert; g) normative Aussagen zur Konformität von IT-Verfahren in den neuen Abschnitt 4 verschoben und ergänzt um Aussagen zu Normalform C (NFC) und UTF-8; h) drei normative Zeichen im Abschnitt 5.1 "Lateinische Buchstaben" (für alle Namen) neu aufgenommen: - LATIN SMALL LETTER E WITH MACRON WITH COMBINING VERTICAL LINE ABOVE (U+0113,U+030D); - LATIN SMALL LETTER O WITH MACRON WITH COMBINING VERTICAL LINE ABOVE (U+014D,U+030D); - LATIN SMALL LETTER E WITH MACRON AND ACUTE (U+1E17); i) Abschnitt 5.6 (normativ) "Veraltete Schriftzeichen" neu aufgenommen; j) neue Kennzeichnung der Buchstaben in Tabelle 9 "Abbildung lateinischer Buchstaben auf Grundbuchstaben analog ICAO", zu denen ICAO keine Aussage trifft, siehe Abschnitt 6 (normativ); k) zwei informative Zeichen im Anhang A.4 "Nicht-Buchstaben E1" (vor allem für Namen juristischer Personen und für Produktnamen) neu aufgenommen: - PRIME (U+2032); - DOUBLE PRIME (U+2033); l) Anhang B (informativ) "Basiszeichen und diakritische Zeichen für lateinische Buchstaben" neu aufgenommen; m) die meisten digitalen Anhänge umbenannt – Versionsangaben befinden sich nun innerhalb der Datei, nicht mehr im Dateinamen; n) Änderungen am digitalen Anhang D mit der tabellarischen Übersicht aller Zeichen: - im Dateiformat .ods ausgeliefert anstatt .xlsx; - deutschsprachige Spaltenüberschriften verwendet; - neue Spalten "NFD-Basis" und "NFD-Diakritika"; o) Änderungen am digitalen Anhang E mit der Abbildung auf Legacy Codepages: - im Dateiformat .ods ausgeliefert anstatt .xlsx; - erweitert um die Legacy Codepage String.Latin 1.1.1; - das Mapping von vier Zeichen, die auf dem Buchstaben Ezh basieren, entsprechend der normativen Abbildung aus Abschnitt 6 von "Y" zu "Z" korrigiert; - Mappings für griechische und kyrillische Buchstaben entfernt, da sie mittels aktuell gültiger ISO-Transliterationen in die lateinische Schrift überführt werden müssen; p) Anhang F (informativ) "Abbildung von Legacy Codepages" neu aufgenommen; q) Literaturhinweise aktualisiert; r) redaktionelle Anpassungen vorgenommen.