DIN 60022-3
Abstandstextilien - Teil 3: Bestimmung der Dicke
Spacer textiles - Part 3: Determination of thickness
Einführungsbeitrag
Abstandstextilien sind textile Gebilde, die aus zwei textilen Deckflächen und mindestens einem Abstandsfadensystem bestehen. Die Deckflächen werden durch den Abstandsfaden auf einem Abstand auseinandergehalten. Die Strukturen können als Gewebe, Gewirk oder Gestrick gefertigt sein. Durch diesen Aufbau weisen Abstandstextilien besondere Eigenschaften auf, die sie zu einem Ersatzwerkstoff für andere, nicht textile Werkstoffe machen. Anwendungen für Abstandstextilien finden sich überall, wo eine erhöhte Luftzirkulation oder ein Komforteffekt durch die polsternde Struktur gewünscht ist. Abstandsgewirke zum Beispiel werden im automobilen Innenraum als Klimakomfortschicht zur verbesserten Luftzirkulation im Sitz eingesetzt. Abstandsgestricke hingegen finden häufig Anwendung in Matratzenbezugsstoffen. Aufgrund der besonderen Eigenschaften unterscheiden sich Abstandstextilien von herkömmlichen, flachen Textilien. Bisher werden Abstandstextilien jedoch nach Normen für herkömmlichen Textilien oder andere, nicht textile Werkstoffe geprüft. Diese Normen berücksichtigen allerdings nicht die besonderen Anforderungen für die Prüfung von Abstandstextilien. Daher können nicht in allen Anwendungsbereichen objektive Vergleiche zwischen Abstandstextilien untereinander oder zu herkömmlichen, flachen Textilien oder nicht textilen Werkstoffen erfolgen. In diesem Dokument werden die besonderen Eigenschaften von Abstandstextilien für das Prüfverfahren zur Bestimmung der Dicke berücksichtigt. Dieses Dokument legt ein Verfahren zur Bestimmung der Dicke von Abstandstextilien unter festgelegtem Druck fest. Für dieses Dokument ist das Gremium des NA 106-02-11 AA "Prüfgeräte und Prüfmethoden für Abstandstextilien" im DIN-Normenausschuss Textil und Textilmaschinen (Textilnorm) zuständig.
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 106-02-11 AA - Prüfgeräte und Prüfmethoden für Abstandstextilien