Norm-Entwurf

DIN EN IEC 60300-3-17
Zuverlässigkeitsmanagement - Teil 3-17: Anwendungsleitfaden - Verfügbarkeit (IEC 56/1850/CD:2019); Text Deutsch und Englisch

Titel (englisch)

Dependability management - Part 3-17: Application guide - Availability (IEC 56/1850/CD:2019); Text in German and English

Einführungsbeitrag

Dieses Dokument bietet einen Leitfaden zur Anwendung der Analyse- und Bestätigungsverfahren für das Zuverlässigkeitsattribut der Verfügbarkeit einschließlich bester Praktiken, der geeigneten Messwerte für die Anforderungen und ihre Bewertung sowie die Beziehung zu anderen Zuverlässigkeitsattributen. Zuverlässigkeit ist die Fähigkeit, sich bei und nach Aufforderung wie gefordert zu verhalten. Ein zuverlässige Einheit ist eine Einheit, bei der begründete Zuversicht besteht (entwickelt durch analytische und risikobasierte Ansätze), dass die Einheit wie gewünscht funktioniert und die vereinbarten Erwartungen der Stakeholder erfüllen wird. Die Zuverlässigkeit hat viele Attribute, wird jedoch üblicherweise durch die Funktionsfähigkeit, Instandhaltbarkeit und Unterstützbarkeit (einschließlich Instandhaltung und Unterstützung) charakterisiert, die einzeln oder in einem Leistungsmesswert kombiniert werden können. Dieses Dokument ist eine von sechs miteinander verbundenen allgemeinen Zuverlässigkeitsnormen, die Führungskräften und technischem Personal einen Leitfaden für die effektive Planung und Implementierung von Zuverlässigkeitsaktivitäten während des gesamten Lebenszyklus bietet. Als solche sollte diese Norm angewendet werden in Verbindung mit: - IEC 60300-1 zur Erkennung der Bedeutung der Zuverlässigkeit, zur Integration von Zuverlässigkeitsaktivitäten in bestehende Managementsysteme und Lebenszyklusprozesse und zur Ableitung der Managementaktivitäten, um Zuverlässigkeitsergebnisse zu erreichen und zu verbessern; - IEC 60300-3-4 zur Festlegung der Leistungsmesswerte der Zuverlässigkeit einschließlich der Anforderungen und Mittel, durch die die Erfüllung der Anforderungen nachgewiesen werden kann; - IEC 60300-3-1, IEC 60300-3-10 und IEC 60300-3-14 zur Anwendung der Analyse- und Prüfverfahren für die Funktionsfähigkeit, die Instandhaltbarkeit (und Instandhaltung) und die Unterstützbarkeit (und Unterstützung). Verfügbarkeit ist in verschiedenen Szenarien auf unterschiedliche Weise anwendbar. Die Verfügbarkeit ist eng mit der Klarzeit und der Unklarzeit von Einheiten verbunden. Diese Begriffe werden allgemein verwendet, um die betrieblichen Aspekte der Verfügbarkeit von Einheiten zu beschreiben. Es besteht ein zunehmendes Interesse daran, die Ursachen von Unklarzeiten, die zu einer Nichtverfügbarkeit führen, zu verhindern oder zu minimieren, indem Einheiten widerstandsfähig gemacht werden, um die Verfügbarkeit zu erhöhen. Verfügbarkeit kann je nachdem, welche Faktoren enthalten oder ausgeschlossen sind, wie etwa ob die Verfügbarkeit inhärent oder betrieblich ist, auf verschiedene Arten definiert und gemessen werden. Verfügbarkeitsmesswerte beinhalten unter anderem die momentane Verfügbarkeit, die mittlere Verfügbarkeit, die asymptotische Verfügbarkeit, die asymptotische mittlere Verfügbarkeit und die stationäre Verfügbarkeit. Die Bevorzugung und Anwendung dieser Messwerte variiert je nach Industriesektor und Einheit unter anderem in Abhängigkeit von ihrer Anwendung und der Bedürfnisse der Endnutzer. Verschiedene Verfügbarkeitsmesswerte sind erforderlich, weil zwischen verschiedenen Aspekten der Leistung in Bezug auf die verschiedenen von einer Organisation zu handhabenden Risiken unterschieden werden muss und diese kommuniziert werden müssen. Über Einheiten zu verfügen, die ihre geforderten Funktionen erfüllen, wenn dies erforderlich ist, ist von grundlegender Bedeutung für die Wertschöpfung für jede Einheit. Dementsprechend ist das Management der Verfügbarkeit von Einheiten zur Wertmaximierung eine kritische Aktivität für jede Einheit. Wie und wo die Verfügbarkeit angewendet wird, ist von der Anwendung einer Einheit abhängig, wenn sich dieser Begriff auf Objekte wie Geräte, Systeme, Produkte oder Software bezieht. Als grundlegender Aspekt vieler Systemanforderungen ist dies eine wichtige Erwägung in der Gestaltung und der Spezifikation von Zuverlässigkeitsanforderungen. In einigen Fällen kann die Verfügbarkeit vor dem Betrieb geprüft und in anderen Fällen nur während des tatsächlichen Betriebs bestimmt werden. Sie ist oftmals ein wichtiger Messwert der Zuverlässigkeit, der während der Nutzungsphase des Lebenszyklus der Einheit verfolgt werden muss, um zu verifizieren, ob die ursprünglichen oder laufenden Anforderungen erfüllt werden. Die meisten Organisationsziele können in Messwerten der Wirksamkeit, des Wirkungsgrads und der Konformität zusammengefasst werden. Die Verfügbarkeit trägt zu all diesen Zielgruppen bei. Die Verfügbarkeit ist beispielsweise oftmals ein intermediärer Leistungsmesswert, der mit anderen Messwerten kombiniert werden kann, um einen endgültigen Leistungswert zu erhalten, der für das System oder die Anwendung gilt. Die Verfügbarkeit kann beispielsweise mit einer Produktionsrate kombiniert werden, um eine über einen spezifischen Zeitraum produzierte Gesamtmenge zu erhalten. Sie ist außerdem ein kritischer Bestandteil der Gewährleistung der Sicherheit von Systemen. Verschiedene Verfügbarkeitsanalysemethoden können angewendet werden, um die erwartete Leistung anhand verschiedener Simulationsansätze zu beurteilen. Die Verfügbarkeitsanalyse kann während der Konzept-, vorläufigen und ausführlichen Gestaltung, der Prüfung vor dem Betrieb und während der Nutzung durchgeführt werden. Die Verfügbarkeit ist ein kritischer Messwert für Stakeholder entlang des gesamten Lebenszyklus von Einheiten.

Zuständiges nationales Arbeitsgremium

DKE/K 132 - Zuverlässigkeit  

Ausgabe 2021-06
Originalsprache Deutsch , Englisch
Preis ab 129,30 €
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