Norm [AKTUELL]

DIN EN 55016-4-2 ; VDE 0876-16-4-2:2019-09
Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit - Teil 4-2: Unsicherheiten, Statistik und Modelle zur Ableitung von Grenzwerten (Störmodell) - Messgeräte-Unsicherheit (CISPR 16-4-2:2011 + Cor. 1:2013 + A1:2014 + A2:2018 + A2:2018/COR1:2019); Deutsche Fassung EN 55016-4-2:2011 + A1:2014 + A2:2018 + A2:2018/AC:2019

Titel (englisch)

Specification for radio disturbance and immunity measuring apparatus and methods - Part 4-2: Uncertainties, statistics and limit modelling - Measurement instrumentation uncertainty (CISPR 16-4-2:2011 + Cor. 1:2013 + A1:2014 + A2:2018 + A2:2018/COR1:2019); German version EN 55016-4-2:2011 + A1:2014 + A2:2018 + A2:2018/AC:2019

Einführungsbeitrag

Diese Norm enthält die Deutsche Fassung der EN 55016-4-2:2011 + A1:2014 + A2:2018 und ist identisch mit der Internationalen Norm CISPR 16-4-2:2011 und ihren Änderungen 1:2014 und Änderungen 1:2018. Sie legt ein Verfahren fest, nach dem die Unsicherheit der Messausrüstung bei Messungen der Störaussendungen zu bestimmen und diese Messunsicherheit bei der Ermittlung der Konformität mit CISPR-Grenzwerten zu berücksichtigen ist. Ihr Inhalt ist auch relevant für EMV-Prüfungen, wenn die Interpretation der Ergebnisse und die daraus folgenden Entscheidungen durch die Unsicherheit der bei der Messung verwendeten Messausrüstung beeinflusst wird. Für die einzelnen Störaussendungs-Messverfahren in Bezug auf: - leitungsgeführte Störaussendungen an Stromversorgungs- sowie an Telekommunikationsanschlüssen, - Störleistung, und - gestrahlte Störaussendungen wird in dieser Norm die jeweilige Messunsicherheit UCISPR für die Durchführung der Messung auf verschiedenen Messplätzen (Freifeld, Halbabsorberkammer, Vollabsorberkammer) und unter Nutzung verschiedener Messmittel (Netznachbildungen, Spannungstastköpfe, Stromzangen bei der Messung der leitungsgeführten Störaussendung, Absorberzangen bei der Messung der Störleistung, Antennen bei der Messung der gestrahlten Störaussendung) festgelegt, die unter Berücksichtigung der Unsicherheitsbeiträge von Größen, die bei den Messungen eine Rolle spielen, ermittelt wurden. Entsprechend dieser Norm muss die Unsicherheit der Messeinrichtung eines Prüflabors für die entsprechenden Unsicherheits-Eingangsgrößen ermittelt werden. Wenn die für Messungen in dem Labor ermittelte Messunsicherheit ULab kleiner oder gleich der festgelegten Messunsicherheit UCISPR ist, gilt der Grenzwert als eingehalten, wenn er von keiner gemessenen Störgröße überschritten wird. Wenn irgendeine gemessene Störgröße den Grenzwert überschreitet, gilt der Grenzwert in diesem Fall als nicht eingehalten. Wenn die bei der Messung im Labor auftretende Messunsicherheit größer als die Messunsicherheit UCISPR ist, muss die gemessene Störaussendung zunächst um die Differenz aus der Messunsicherheit der Laborausrüstung und dem Wert von UCISPR erhöht und anschließend die vorstehende Bewertung durchgeführt werden. In den Anhängen werden die in Frage kommenden Unsicherheitsbeiträge, die für die einzelnen Messverfahren gelten, aufgeführt und die jeweilige Unsicherheitsbilanz unter Berücksichtigung der entsprechenden Beiträge wird ermittelt. Zu den einzelnen Beiträgen werden Erläuterungen mit Hilfe von Kommentaren gegeben, die auch Auskunft darüber geben, wie die Beiträge zustande gekommen sind. Die Anhänge sind jedoch nicht als Schulungshandbuch für Anwender oder zum Kopieren bei der Erstellung von Unsicherheitsberechnungen gedacht. Hierfür sollten die Bezugsschriftstücke oder auch andere, weitläufig anerkannte Dokumente herangezogen werden, die in den Literaturhinweisen genannt sind. Zusammengefasst wurden gegenüber der vorhergehenden Ausgabe der Norm folgende Änderungen durchgeführt: Eine Definition für kleine Prüflinge wurde ergänzt. Des Weiteren wurden einzelne normative Verweisungen aktualisiert. Weiterhin wurde ein Wert für UCISPR in Tabelle 1 ergänzt, der für das Messverfahren unter Verwendung einer Kombination aus Stromzange und kapazitivem Spannungstastkopf gilt. Dieses Messverfahren wird entsprechend CISPR 22, C.1.3 und CISPR 32, C.4.1.6.4 verwendet und erfordert die Einstellung der gemessenen Spannung mit Hilfe des kapazitiven Spannungstastkopfs auf der Grundlage des mit der Stromzange gemessenen Stroms. Die CISPR 32 wurde daher auch in die Literaturhinweise der CISPR 16-4-2 aufgenommen (Deutsche Fassung veröffentlicht als DIN EN 55032 (VDE 0878-32)). Ferner wurden Angaben zur Messgeräte-Unsicherheit bei Messungen von leitungsgeführten Störaussendungen aufgenommen, wenn eine 150-Ohm-Delta-Netznachbildung, wie zum Beispiel bei Messungen an Wechselrichtern für den Anschluss von Photovoltaikanlagen an das öffentliche Stromversorgungsnetz, verwendet wird. Hierzu wurde ein neuer Abschnitt 5.7 eingefügt, der Angaben zur Messgröße, den Eingangsgrößen und den entsprechenden Symbolen enthält. Die entsprechenden Messunsicherheits-Angaben für Messungen mit dieser Netznachbildung werden durch die neue Tabelle B.8 geliefert, die die einzelnen Eingangsgrößen und die jeweils daraus resultierende Messgeräte-Unsicherheit enthalten. Zur Erläuterung wurden auch die Kommentare B25) bis B27) hinzugefügt. Weiterhin wurden Angaben zur Messgeräte-Unsicherheit bei Messungen von gestrahlten Störaussendungen unter Verwendung von Hybridantennen ergänzt. Die entsprechenden Messunsicherheits-Angaben für Messungen auf dem Freifeld beziehungsweise in der Halbabsorberkammer für horizontale und vertikale Polarisation und für Messungen im Vollabsorberraum werden durch die neuen Tabellen D.7, D.8 und D.9 zur Verfügung gestellt, die die einzelnen Eingangsgrößen und die jeweils daraus resultierende Messgeräte-Unsicherheit enthalten. In diesem Zusammenhang wurden auch die Kommentare D4) und D12) überarbeitet. Schließlich wurden Angaben zur Messgeräte-Unsicherheit, die mit Messungen von magnetischen Störfeldstärken im Frequenzbereich von 9 kHz bis 30 MHz unter Verwendung eines großen Rahmenantennensystems verbunden ist, ergänzt. Hierzu wurde ein neuer Abschnitt 9 eingefügt, der Angaben zur Messgröße, den Eingangsgrößen und entsprechenden Symbolen enthält. Die entsprechenden Messunsicherheits-Angaben für die einzelnen Eingangsgrößen und die daraus resultierende Messgeräte-Unsicherheit wurden in Form einer Tabelle im neuen Anhang F ergänzt. Den EMV-Produktgremien wird empfohlen, die entsprechenden Festlegungen der Normenreihe CISPR 16 bzw. EN 55016 zu Messgeräten, -verfahren und zur Messunsicherheit bei ihren Festlegungen in Bezug auf Messungen von hochfrequenten Störaussendungen zu beachten. Zuständig ist das DKE/UK 767.4 "Geräte und Verfahren zum Messen von elektromagnetischen Aussendungen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.

Änderungsvermerk

Gegenüber DIN EN 55016-4-2 (VDE 0876-16-4-2):2014-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Aktualisierung der datierten normativen Verweisung auf die CISPR 16-2-3 im Abschnitt 2; b) Hinzufügung des Begriffsdefinition "kleiner Prüfling" in 3.1; c) Hinzufügung weiterer Abkürzungen in 3.3; d) Hinzufügung von Werten in 4.1, Tabelle 1 für UCISPR für weitere Messungen sowie der ANMERKUNG 3 und der ANMERKUNG 4; e) Hinzufügung in den Überschriften von 5.1, 5.1.1, 5.1.2 und 5.1.3, dass die Abschnitte Messungen mit der V-Stromversorgungs-Netznachbildung betreffen, und Hinzufügung einer Erläuterung in 5.1.2 zur Einflussgröße dDmains, sowie zu der entsprechenden in 5.1.3 genannten Eingangsgröße, dass der Fehler durch Störgrößen auch aus anderen Stromversorgungen verursacht werden kann; f) Hinzufügung von 5.7 Messungen von leitungsgeführten Störaussendungen an Wechselstrom-Netz- und anderen Stromversorgungsanschlüssen unter Verwendung einer Delta-Netznachbildung; g) Hinzufügung von Abschnitt 9 Messungen der gestrahlten Störaussendung im Frequenzbereich von 9 kHz bis 30 MHz; h) Berücksichtigung der Netznachbildung und des zugehörigen Korrekturfaktors dFAN,f in Abschnitt A.2, Fußnote A6) und Fußnote A7); i) Austausch der Bezeichnung Stromversorgungs-Netznachbildung durch V-Stromversorgungs-Netznachbildung in der Überschrift von Abschnitt B.1, der Tabellen B.1 und B.2 sowie Austausch der entsprechenden Summanden in Gleichung (B.1); j) Hinzufügung einer Verweisung auf CISPR 32:2015, C.4.1.6.4 in Abschnitt B.6, Fußnote B18); k) Hinzufügung von B.9 mit Angaben zur Messgeräte-Unsicherheitsbilanz von Messungen von leitungsgeführten Störgrößen unter Verwendung einer Delta-Netznachbildung sowie von B.10 mit den zugehörigen Begründungselementen für die Abschätzungen in Tabelle B.7; l) Einfügung von "auf dem Freifeld/in einer Halbabsorberkamm" in der Überschrift von Tabelle D.1, Tabelle D.2, Tabelle D.3 und Tabelle D.4 in Abschnitt D.1; m) Verringerung des Unsicherheitswerts für den Einflussfaktor Lage des Phasenzentrums in Abschnitt D.1, Tabelle D.3 und Tabelle D.4 und somit auch der jeweiligen erweiterten Unsicherheit; n) Ersatz der Fußnote D4) in D.3 durch eine neue Fußnote; o) Aktualisierung der Verweisung auf CISPR 16-2-3:2016 in den Fußnoten D11) und D13) in D.3 und E2) in E.2; p) Hinzufügung von Informationen einschließlich der Tabellen D.7 bis D.9 in D.12, um Messungen mit Hybridantennen zu berücksichtigen; q) Hinzufügung von Anhang F; r) Hinzufügung der Literaturstellen [14] bis [19] bei den Literaturhinweisen; s) redaktionelle Überarbeitung der Norm; t) die deutsche Fassung wurde in Anhang ZA sowie in Abschnitt 2 an die aktuellen Standardtexte angepasst.

Dokument: zitiert andere Dokumente

Zuständiges nationales Arbeitsgremium

DKE/UK 767.4 - Geräte und Verfahren zum Messen von elektromagnetischen Aussendungen  

Ausgabe 2019-09
Originalsprache Deutsch
Preis ab 153,92 €
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