DIN EN ISO 13666
Augenoptik - Brillengläser - Begriffe (ISO 13666:2019); Deutsche Fassung EN ISO 13666:2019
Ophthalmic optics - Spectacle lenses - Vocabulary (ISO 13666:2019); German version EN ISO 13666:2019
Einführungsbeitrag
Die Norm DIN EN ISO 13666 definiert grundlegende Begriffe der Augenoptik, insbesondere Begriffe für Brillenglasblanks, fertige Brillengläser und deren Anpassung. Begriffe betreffend die Herstellungsverfahren und -materialien sowie die Oberflächenbehandlung (abgesehen von einigen Begriffen betreffend spezielle Schichten) und Begriffe betreffend Fehler im Material und nach der optischen Verarbeitung sind in ISO 9802 angegeben. Die Fachgrundnorm DIN EN ISO 13666 richtet sich an alle mit Brillengläsern befassten Fachleute, sei es auf Seiten der Hersteller, der Augenoptiker, der Forschung und Wissenschaft in diesem Fachbereich sowie der entsprechenden Aus- und Fortbildungseinrichtungen.
In der überarbeiteten Neuausgabe wurde eine Vielzahl von Änderungen an den Definitionen der bisherigen Begriffe vorgenommen und zahlreiche neue Begriffe wurden ergänzt. Es wurde ein nationaler Anhang ergänzt, in dem die Benennungen in deutscher, englischer und französischer Sprache gegenübergestellt sind.
Die Norm DIN EN ISO 13666 wurde vom ISO/TC 172/SC 7 "Ophthalmic optics and instruments" in Zusammenarbeit mit dem CEN/TC 170 "Augenoptik" (beide Sekretariate: DIN, Deutschland) erstellt. Bei DIN ist hierfür der Arbeitsausschuss NA 027-01-08 AA "Augenoptik", Arbeitskreis "Begriffe" im NAFuO zuständig.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN ISO 13666:2013-10 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) es wurde eine umfassende Änderung der ISO-Referenzfassung vorgenommen. Dabei wurden neben redaktionellen Fortschreibungen auch zahlreiche inhaltliche Änderungen vorgenommen; b) redaktionelle Änderungen sind u.a.: - die Änderung der Nummerierungssystemtik nach den neuen Festlegungen der ISO/IEC Direktiven, Teil 2, im gesamten Dokument; die Nummern nahezu aller Einträge haben sich dadurch geändert; - der Ersatz der bisherigen informativen "Anmerkungen" durch normative "Anmerkungen zum Begriff"; - die zuvor im Abschnitt 17 befindlichen Begriffe wurden entweder verschoben oder aber in voranstehende Einträge integriert; c) inhaltliche Änderungen sind u.a.: - einige wenige Begriffe, die in den Brillenglas-Normen oder in der Kommunikation zwischen den Beteiligten der Brillenglas-Herstellungs- und -Anpassungs-Kette nicht mehr verwendet werden, wurden gestrichen; - über 50 % der Begriffe wurden überarbeitet; in einigen Fällen handelte es sich dabei lediglich um eine Änderung der Reihenfolge von Synonymen der Benennung, in anderen hingegen um deutliche Änderungen der Formulierung von Definitionen oder von Anmerkungen zum Begriff, jedoch ohne Änderung der Bedeutung; - die Bedeutung von Hornhaut-Scheitelabstand wurde geändert, so dass sich dieser nun auf den horizontalen Abstand zwischen der Rückseite des Brillenglases und dem Apex der Hornhaut bezieht, gemessen mit den Augen in Primärstellung; - die Scheibenebene ist nun definiert als die Ebene, die die vertikale Mittellinie des betreffenden Brillenglases enthält und parallel zu dessen horizontaler Mittellinie verläuft, wobei diese Mittellinien durch den Nutengrund verlaufen; - die Konstruktionsbezugspunkte sind die Punkte, auf die sich die Herstellerangaben beziehen, wohingegen die Bezugspunkte die Punkte sind, in denen die Brillengläser zu überprüfen sind. Bei Einstärkengläsern sowie den meisten Mehrstärkengläsern sind diese Punkte identisch. Die bisherige Unterscheidung bei einem Mehrstärkenglas, wonach der Fern-Konstruktionsbezugspunkt üblicherweise der Mittelpunkt des Brillenglas-Halbfertigprodukts (jetzt kurz "Blank" genannt) war und der Fern-Bezugspunkt üblicherweise die beabsichtigte Position des optischen Mittelpunkts des Fernteils nach der Flächenbearbeitung, wurde aufgehoben - diese sind der Konstruktionsbezugspunkt oder einfach die Bezugspunkte von Blank und fertigem Brillenglas; - der Begriff Soll-Scheitelbrechwert wurde durch den Begriff Referenzwirkung ersetzt - dieses Wort gibt den Zweck besser wieder, und wird durch eine neue Definition erklärt; - der Begriff Eigenvergrößerung wurde durch die allgemeinere Gesamtvergrößerung ersetzt; - die folgenden zusätzlichen Begriffe wurden ergänzt: - aufgehellter Zustand (3.17.11); - bestelltes Fern-Prisma, bestellte prismatische Wirkung für die Ferne (3.11.15); - bestelltes Nah-Prisma, bestellte prismatische Wirkung für die Nähe (3.11.16); - bestelltes Prisma, bestellte prismatische Wirkung (3.11.14); - Bestellwirkung, Bestellwert (3.10.14); - Bezugspunkt (3.2.19); - eingedunkelter Zustand (3.17.12); - Fernwirkung (3.16.1); - IR Transmissionsgrad (3.17.13); - Nah-Bezugspunkt (3.2.21); - Nahglas-Blank (3.8.6); - Nahwirkung (3.16.2); - oberer Extrempunkt des Zusatzteils (3.15.9); - Presbyopie, Alterssichtigkeit (3.1.14); - primärer Bezugspunkt (3.2.22); - Referenzwirkung, Referenzwert (3.10.15); - Scheibe, Scheibenform (3.2.2); - sekundärer Bezugspunkt (3.2.23); - Signallicht im Straßenverkehr (3.17.7); - solarer Blaulicht-Transmissionsgrad (3.17.9); - sphärisches Äquivalent, mittlere sphärische Wirkung (3.13.12); - stellungsspezifisches Einstärkenglas, stellungsspezifisches Einstärken-Brillenglas (3.7.2); - unterer Extrempunkt des Zusatzteils (3.15.10); - UV Transmissionsgrad (3.17.2); - verordnete Wirkung, verordneter Wert (3.10.13); - verschmolzenes Mehrstärkenglas, verschmolzenes Mehrstärken-Brillenglas (3.7.6); - Vorneigungswinkel in Gebrauchsstellung, pantoskopischer Winkel in Gebrauchsstellung (3.2.27); - Wirkungsänderung (3.16.4); - Wirkungsvariationsblank (3.8.4); - Wirkungsvariationsfläche (3.4.10); - Wirkungsvariationsglas (3.7.7); - Zentrierpunktlage, Anpasspunktlage (3.2.35).