DIN EN ISO 7393-2
Wasserbeschaffenheit - Bestimmung von freiem Chlor und Gesamtchlor - Teil 2: Kolorimetrisches Verfahren mit N,N-Dialkyl-1,4-Phenylendiamin für Routinekontrollen (ISO 7393-2:2017); Deutsche Fassung EN ISO 7393-2:2018
Water quality - Determination of free chlorine and total chlorine - Part 2: Colorimetric method using N,N-dialkyl-1,4-phenylenediamine, for routine control purposes (ISO 7393-2:2017); German version EN ISO 7393-2:2018
Einführungsbeitrag
Dieses Dokument legt ein Verfahren für die Bestimmung von freiem Chlor und Gesamtchlor in Wasser fest, das ohne Weiteres für Prüfungen unter Labor- und Feldbedingungen eingesetzt werden kann. Das Verfahren beruht auf der Messung der Absorption des roten DPD-Farbkomplexes in einem Photometer oder der Farbintensität durch visuellen Vergleich der Farbe mit einer standardisierten Skala, die regelmäßig kalibriert wird.
Diese Verfahren eignen sich für Trinkwasser und andere Wässer, in denen zusätzliche Halogene wie Brom, Jod und andere Oxidationsmittel in nahezu vernachlässigbaren Mengen vorliegen.
Meerwasser und Wässer, die Bromide und Iodide enthalten, bilden eine Gruppe, für die spezielle Verfahren durchgeführt werden sollen.
Dieses Verfahren ist in der Praxis auf Chlorkonzentrationen von zum Beispiel 0,000 4 mmol/l bis 0,07 mmol/l (zum Beispiel 0,03 mg/l bis 5 mg/l) Gesamtchlor anwendbar. Für höhere Konzentrationen ist die Analysenprobe zu verdünnen.
Im Allgemeinen wird das Verfahren als Feldmethode mit mobilen Photometern und handelsüblichen, sofort verwendbaren Reagenzien (flüssige Reagenzien, Pulver und Tabletten) angewendet. Es ist unabdingbar, dass die Reagenzien den Mindestanforderungen entsprechen und die wesentlichen Reagenzien und ein Puffersystem enthalten, das die Einstellung der Messlösung auf einen typischen pH-Bereich von 6,2 bis 6,5 ermöglicht. Falls Zweifel bestehen, dass die Wasserproben ungewöhnliche pH-Werte und/oder Pufferkapazitäten aufweisen, muss der Anwender dies prüfen und den pH-Wert der Probe auf den erforderlichen Bereich einstellen. Der pH-Wert der Probe liegt im Bereich 4 und Bereich 8. Falls nötig, wird er vor der Prüfung mit Natronlauge oder Schwefelsäure eingestellt.
Ein Verfahren für die Differenzierung von gebundenem Chlor des Monochloramintyps, gebundenem Chlor des Dichloramintyps und gebundenem Chlor in Form von Stickstofftrichlorid wird in Anhang A dargestellt. Anhang C enthält ein Verfahren zur Bestimmung des freien Chlors und des Gesamtchlors in Trinkwasser und anderen, nur leicht belasteten Wässern für planare, mit Reagenzien gefüllte Einwegküvetten unter Verwendung einer mesofluiden Kanalpumpe/eines Kolorimeters.
Der Anwendungsbereich gegenüber DIN EN ISO 7393-2:2000-04 wurde um die Messung der Absorption des roten DPD-Farbkomplexes in einem Photometer erweitert , "Störungen" konkretisiert, die Verwendung von Testkits aufgenommen. In einem neuen Anhang wurde ein Verfahren zur Bestimmung des freien Chlors und des Gesamtchlors in Trinkwasser und anderen, nur leicht verschmutzten Wässern für planare, mit Reagenzien gefüllte Einwegküvetten unter Verwendung einer mesofluiden Kanalpumpe/eines Kolorimeters aufgenommen.
Ein internationaler Ringversuch (Vorab-Validierung) wurde im April 2016 vom IWW-Zentrum Wasser (Deutschland) durchgeführt, dessen Ergebnisse der neuen Validierungsstudie bestätigen die Anwendung verschiedener gebrauchsfertiger Testkits und planarer Küvetten. Und der letzte internationale Ringversuch wurde im Mai 2017 ebenfalls vom IWW-Zentrum Wasser (Deutschland) durchgeführt. An der Untersuchung nahmen 10 Labore aus Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika mit insgesamt 17 Testkits teil. Die in Anhang C beschriebenen planaren Küvetten wurden von zwei Laboren (je ein Testkit) angewendet. Alle Teilnehmer trafen sich im Labor des Veranstalters und führten die Prüfungen zur gleichen Zeit unter vergleichbaren Bedingungen durch. Die ursprünglichen Probematrizes wurden direkt vor den Prüfungen mit einer Natriumhypochlorit-Stammlösung (freies Chlor) dotiert. Diese Verfahrenskenndaten ersetzten die Daten der Erstausgabe von ISO 7393-2:1985.
Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 147 "Water quality" in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 230 "Wasseranalytik" erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten wird. Dieses Dokument ersetzt DIN EN ISO 7393-2:2004.
Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitskreis NA 119-01-03-01-25 AK "Chlor mit Phenylendiamin" des Arbeitsausschusses NA 119-01-03 AA "Wasseruntersuchung" im DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW).
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN ISO 7393-2:2000-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) der Anwendungsbereich wurde um die Messung der Absorption des roten DPD-Farbkomplexes in einem Photometer erweitert; b) die Normativen Verweisungen wurden ergänzt; c) die "Störungen" wurden in einem Absatz zusammengefasst und konkretisiert: - Störungen durch andere Chlorverbindungen; - bei den Störungen durch Verbindungen, die keine Chlorverbindungen sind, wurde der Hinweis zur Prüfung aufgenommen; - Störungen durch getrübte oder verfärbte Proben wurden aufgenommen; d) im Abschnitt Reagenzien wurde der Hinweis auf im Handel erhältliche Produkte aufgenommen; e) Angaben zur Probenahme wurden aufgenommen; f) die Verwendung von Testkits wurde aufgenommen; g) Verfahrenskenndaten als Anhang B (informativ) aufgenommen; h) neuer Anhang C (informativ) mit einem Verfahren zur Bestimmung des freien Chlors und des Gesamtchlors in Trinkwasser und anderen, nur leicht verschmutzten Wässern aufgenommen; i) die Norm wurde redaktionell überarbeitet.
Dokument: zitiert andere Dokumente
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 119-01-03-01-25 AK - Chlor mit Phenylendiamin (ISO/TC 147/SC 2/WG 69)
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 230/WG 1 - Physikalische und chemische Verfahren
Zuständiges internationales Arbeitsgremium
ISO/TC 147/SC 2 - Physikalische, chemische und biochemische Verfahren