DIN IEC/TS 60815-4
; VDE V 0674-256-4:2017-10
Auswahl und Bemessung von Hochspannungsisolatoren für verschmutzte Umgebungen - Teil 4: Isolatoren für Gleichspannungsanlagen (IEC/TS 60815-4:2016)
Selection and dimensioning of high-voltage insulators intended for use inpolluted conditions - Part 4: Insulators for d. c. systems (IEC/TS 60815-4:2016)
Verfahren
Vornorm
Einführungsbeitrag
Diese Technische Spezifikation gilt für die Auswahl von Isolatoren für Gleichspannungssysteme und die Bestimmung ihrer maßgeblichen Abmessungen, die in Hochspannungssystemen unter Berücksichtigung von Verschmutzung anzuwenden sind. Sie gilt für: - Glas- und Keramikisolatoren; - Glas- und Keramikisolatoren mit einer Beschichtung aus Material mit Hydrophobietransfer (HTM) oder anderer Beschichtung zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit bei Verschmutzung; - Verbund- und Hybrid-Isolatoren mit einem Polymergehäuse - Verbund- und Hybrid-Isolatoren mit einem HTM-Gehäuse. Der vorliegende Teil von IEC 60815 enthält spezifische Leitlinien und Grundsätze, um zu einer begründeten Beurteilung des möglichen Verhaltens eines vorgegebenen Isolators in bestimmten verschmutzten Umgebungen zu kommen. Der Aufbau und die Ansätze an diesen Teil der IEC 60815 sind ähnlich wie die in Teil 1 erklärten, aber angepasst an spezifische Themen in Verbindung mit verschmutzten Hochspannungsgleichstromübertragungs-Isolationen. Das Ziel dieser technischen Spezifikation ist es, dem Anwender vereinfachte Mittel zu geben, um: - Probleme speziell bei Gleichstromanwendungen zu erkennen, die den Auswahl- und Konstruktionsprozess beeinträchtigen können; - den äquivalenten Gleichspannungs-Standortverschmutzungsgrad (SPS) aus Messungen zu bestimmen und diesen im Hinblick auf elektrostatische Auswirkungen, Durchmesser, Verschmutzungsverteilung und -zusammensetzung zu korrigieren; - den Referenzwert des vereinheitlichten spezifischen Kriechweges (USCD) für unterschiedliche Lösungen mit zu prüfenden Isolatoren unter Berücksichtigung von Werkstoffen, Abmessungen und Risikofaktoren zu bestimmen; - die Eignung unterschiedlicher Isolatorprofile zu bewerten; - bei entsprechender Forderung die geeigneten Methoden festzulegen, um die Leistungsfähigkeit der ausgewählten Isolatoren nachzuweisen. Dieser vereinfachte Prozess ist zu verwenden, wenn vergleichbare betriebsmäßige Erfahrungen aus vorhandenen Gleichspannungssystemen unvollständig sind oder nicht zur Verfügung stehen. Der vereinfachte Konstruktionsansatz könnte zu einer Lösung führen, die über die technischen Einschränkungen des Projekts hinausgeht. Präzisiertere Ansätze für solche Fälle, wie zum Beispiel die Verwendung eines statistischen Ansatzes, sind in den CIGRE-Gleichspannungsrichtlinien festgelegt. In Extremfällen, zum Beispiel bei außergewöhnlich schweren Standortbedingungen, müssen wahrscheinlich Alternativlösungen, wie die Veränderung des Leitungsweges, ein Standortwechsel der Umrichterstationen oder die Verwendung einer Innenraum-Gleichspannungsanlage in Erwägung gezogen werden. Zuständig ist das K 451 "Isolatoren" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.