DIN IEC/TS 62896
; VDE V 0674-12:2016-10
Hochspannungs-Hybrid-Isolatoren für Wechsel- und Gleichstrom-Anwendungen - Begriffe, Prüfverfahren und Annahmekriterien (IEC/TS 62896:2015)
Hybrid insulators for a.c. and d.c. high-voltage applications - Definitions, test methods and acceptance criteria (IEC/TS 62896:2015)
Verfahren
Vornorm
Einführungsbeitrag
Diese Technische Spezifikation gilt für Hybrid-Isolatoren für Wechsel- und Gleichspannungsanwendungen, bestehend aus einem die Last aufnehmenden Massiv- oder Hohl-Isolierkern aus Keramik oder Glas, einer aus polymerem Werkstoff hergestellten Schirmhülle (festgelegte Geometrie, außerhalb des Isolierkerns) und fest am Isolierkern angebrachten Endarmaturen. Die in dieser Technischen Spezifikation behandelten Hybrid-Isolatoren sind für den Einsatz als Freileitungs-Trag-/Abspann-Isolatoren, Freileitungsstützer, Stationsstützisolatoren und Hohlkern-Geräteisolatoren bestimmt. Gegenstand dieser Technischen Spezifikation ist: - die Definition der verwendeten Begriffe; - die Festlegung von Prüfverfahren; - die Festlegung der Annahmekriterien. Silikon- oder andere funktionelle Beschichtungen (CIGRE Technical Brochure 478, Appendix B), Silikonzusatz-Schirme, Schirm-Extender und Regenabweiser liegen nicht innerhalb des Anwendungsbereichs dieser Technischen Spezifikation. Diese Technische Spezifikation enthält keine Anforderungen, die sich mit der Auswahl von Isolatoren für bestimmte Betriebsbedingungen befassen. Erläuterungen und weiterführende Informationen: Hybrid-Isolatoren bestehen aus einem Isolierkern, der die mechanische Last aufnimmt und durch eine polymere Schirmhülle geschützt ist, wobei die Last auf den Kern mittels Endarmaturen übertragen wird. Trotz dieser gemeinsamen Eigenschaften können die von unterschiedlichen Herstellern verwendeten Werkstoffe und angewendeten konstruktiven Einzelheiten sehr unterschiedlich sein. Der Kern ist aus dem Werkstoff Keramik oder Glas hergestellt. Hybrid-Isolatoren werden als Freileitungs-, Stütz- oder Hohlkern-Geräte-Isolatoren eingesetzt. Zur Durchführung der Bauartprüfungen muss IEC 62217 für die polymere Schirmhülle und die Grenzflächen zwischen Kern und Schirmhülle angewendet werden. Für den Kern müssen die Prüfnormen für das entsprechende keramische Produkt (IEC 60168, IEC 60383 und IEC 62155) angewendet werden. Einige Prüfungen wurden zu "Bauartprüfungen" zusammengefasst, die nur einmal an Isolatoren, welche dieselben konstruktiven Bedingungen erfüllen, durchzuführen sind. Für alle Bauartprüfungen von Hybrid-Isolatoren gelten die in IEC 62217 festgelegten gemeinsamen Bestimmungen. Der Einfluss der Zeit auf die elektrischen und mechanischen Eigenschaften der Bestandteile (Kernwerkstoff, Schirmhülle, Grenzflächen und so weiter) und der vollständigen Hybrid-Isolatoren bei der Festlegung der Bauartprüfungen wurde weitestmöglich berücksichtigt, um eine zufriedenstellende Lebensdauer unter normalen bekannten Beanspruchungsbedingungen im Betrieb sicherzustellen. Polymere Schirmhüllen-Werkstoffe, die den "Hydrophobie-Transfer-Mechanismus" (HTM, Fähigkeit der Beibehaltung oder des Wechsels ihrer Hydrophobie) aufweisen, werden für Hybrid-Isolatoren bevorzugt. Sie werden als Gegenmaßnahme gegen starke Verschmutzungsbedingungen eingesetzt. Zurzeit sind noch keine Alterungs- oder Verschmutzungsprüfungen für den Nachweis dieser Eigenschaft entwickelt, aber die CIGRE Technical Brochure 442 steht für die Bewertung der Erhaltung der Hydrophobie und des HTM von polymeren Schirmhüllenwerkstoffen zur Verfügung. Fremdschichtprüfungen für Isolatoren mit polymeren Schirmhüllen unter Wechsel- und Gleichspannungsbeanspruchung werden gegenwärtig durch CIGRE entwickelt. Zuständig ist das K 451 "Isolatoren" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.