DIN 1185-1
Dränung - Regelung des Bodenwasser-Haushaltes durch Rohrdränung und Unterbodenmelioration - Teil 1: Allgemeine Grundlagen
Drainage - Control of sub-surface water management by draining with pipes and amelioration of the subsoil - Part 1: General principles
Einführungsbeitrag
Durch Dränung wird die für Kulturpflanzen und Bodenbearbeitung schädliche Bodennässe beseitigt, die Durchlüftung des Bodens verbessert, tiefere Bodenbereiche für die Pflanzenwurzeln erschlossen, Nährstoffe besser ausgenutzt, organische Säuren abgebaut sowie die Tätigkeit der Bodenbakterien angeregt. Die Möglichkeit einer zeitigeren Bestellung verlängert die Wachstumszeit. Die Bewirtschaftung wird erleichtert und Schäden im Zusammenhang mit der Mechanisierung (Bodenverdichtung) werden gemindert oder beseitigt. Die Weiden werden trittfester, die Niederschläge während der Wachstumszeit können besser ausgenutzt werden. Durch die erhöhte Speicherfähigkeit verfügen vor allem staunasse und haftnasse Böden nach der Dränung in Trockenzeiten über wesentlich mehr nutzbare Bodenfeuchte. Die technischen Anlagen zur Dränung lassen sich nur dann sachgemäß und wirtschaftlich bauen und unterhalten, wenn ihnen ein Entwurf zugrunde liegt, der nach anerkannten technischen Grundsätzen aufgestellt ist. Der Bodenwasser-Haushalt wird differenziert nach grundwasservernässtem, staunassem oder haftnassem Boden. In Erkenntnis der Tatsache, dass es erfolgreicher ist, die Ursache statt die Wirkung zu bekämpfen, wird deshalb für die Dränung die Standortbeurteilung Grundlage für die Wahl der technischen Maßnahme sein. Eine möglichst weitgehende Besserung des Bodengefüges und dessen Stabilisierung wird als wesentliches Ziel der Dränung angesehen.
Der DIN-Arbeitsausschuss "Bewässerung und Dränung" hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Norm zu modernisieren und zu straffen, die neuesten Erkenntnisse aufzunehmen, auf die inzwischen in anderen Normen verankerten Einzelheiten (zum Beispiel bodenkundliche Angaben) zu verzichten und die lehrbuchartige Form der Norm soweit als möglich durch praxisnahe Gestaltung zu ersetzen. In Verfolg dieser Arbeitshinweise erschien es zweckmäßig, die Normenreihe DIN 1185 neu zu strukturieren und in nur 3 Teilen zusammenzufassen, damit dem Sachbearbeiter oder Bauleiter die Möglichkeit gegeben ist, sich je nach Erfahrung und Wissen über die verschiedenen Fragestellungen und technischen Einzelheiten allgemein oder speziell zu informieren, ohne die gesamte Norm durcharbeiten oder zur Hand nehmen zu müssen. Teil 1 "Allgemeine Grundlagen" enthält deshalb unter besonderer Berücksichtigung der neu aufgenommenen Unterbodenmelioration eine Übersicht über die heutigen Möglichkeiten der Regelung des Bodenwasser-Haushaltes unter Beachtung der spezifischen Standortverhältnisse. Es wurde dabei für zweckmäßig erachtet, alle technischen Möglichkeiten dem Oberbegriff "Dränung" unterzuordnen. Auch auf Sonderfälle wird in diesem Teil eingegangen.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN 1185-1:1973-12 und DIN 1185-5:1973-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) der Anwendungsbereich wurde auf landwirtschaftliche Flächen beschränkt, die nicht mit Gehölzen bestanden sind, da Wurzeln von Gehölzen die Dränsysteme zerstören können; b) Berechnung der Abflussspende zur Dimensionierung des Dränsystems wurde überarbeitet und an die geänderten klimatischen Bedingungen angepasst und die zu erwartenden Niederschlagsmengen wurden kleinräumiger spezifiziert; c) Anforderungen an Dränsysteme mit Dränrohren aus Ton wurden gestrichen, da diese nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen; d) Anforderungen an rohrlose Dränsysteme wurden gestrichen, da diese nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen; e) Anforderungen an Dränfilter wurden neu aufgenommen und Filtermaterialien wurden spezifiziert; f) Anforderungen an die Dränung von Moorböden wurden nur insoweit festgelegt, wie sie bestehende ausgewiesene landwirtschaftliche Nutzflächen auf in der Vergangenheit entwässerten Mooren betreffen; g) Festlegungen zum Tiefpflügen von Moor und Anmoor wurde entfernt, da dies naturschutzrechtlich nicht mehr zulässig ist; h) Festlegungen zu den Verlegeverfahren von Rohrdränen wurden neu aufgenommen; i) Festlegungen zur Unterbodenmelioration (Abschnitt 7) wurden neu aufgenommen; j) bei der Überarbeitung wurde das technische Regelwerk der ehemaligen DDR zur Melioration berücksichtigt und insbesondere im Abschnitt 7 die Anforderungen aufgenommen, die noch dem heutigen Stand der Technik entsprechen; k) die Struktur der Norm wurde geändert und praxisbezogener an die Anforderungen der Planung von Dränsystemen angepasst; l) ein informativer Anhang zum Thema "Kontrollierte Dränung" wurde aufgenommen, der Grundsätze für die aktive Steuerung des Bodenwasser-Haushaltes mittels Dränsystemen enthält; m) die Festlegungen nach DIN 1185-5:1973-12 wurden in Anhang B aufgenommen und an den aktuellen Stand der Technik angepasst; n) die Norm wurde redaktionell vollständig überarbeitet.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 119-02-14 AA - Bewässerung und Dränung (CEN/TC 334, ISO/TC 23/SC 18)