Seminar

Vergabe- und Baurecht bei Infrastrukturprojekten

Referent*innen:

Jochen Lüders
Jarl-Hendrik Kues

Termine:

Termine auf Anfrage

Leistungen:

Arbeitsunterlagen sind im Seminarpreis enthalten.

Zum Thema

Bauaufträge für Infrastrukturprojekte werden durch öffentliche Auftraggeber vergeben und stehen häufig in einem besonderen Fokus. Dies betrifft nicht nur Großbauvorhaben wie „Stuttgart 21“ und den „Flughafen Berlin-Brandenburg“ sondern auch die Errichtung/Erneuerung von Autobahnen, Landstraßen, Brücken etc. Will sich ein Bieter in einem förmlichen Vergabeverfahren der öffentlichen Hand im Wettbewerb für einen solchen Auftrag durchsetzen, muss er die „Spielregeln“ der VOB/A und der SektVO kennen. Im Seminar werden dazu die juristischen Grundlagen durch praktische Beispiele erläutert. Wird der Auftrag erteilt, ist es für eine wirtschaftlich erfolgreiche Durchführung des Bauvorhabens wichtig zu wissen, welche Rechte und gegebenenfalls auch Pflichten sich aus dem Vergabeverfahren sowie dem geschlossenen Werkvertrag ergeben.

Zielgruppe

  • Geschäftsführer
  • Niederlassungs- und Projektleiter von Auftragnehmern und Auftraggebern
  • Architekten
  • Bauingenieure
  • Bauunternehmer
  • Bauleiter
  • Bauüberwacher
  • Kalkulatoren

Seminarziel - deshalb sollten Sie teilnehmen

Ziel ist es, größere Sicherheit bei der Abwicklung von Bauaufträgen für Infrastrukturprojekte zu erhalten, Tücken und Fallen zu erkennen und Formfehler zu vermeiden. Es wird außerdem auf die Schwierigkeiten bei Nachtragsstellung, Rechnungsprüfung sowie Bezahlung verschiedener Rechnungsarten eingegangen. Das Seminar zeigt Ihnen Handlungsstrategien auf, um zeitnah und rechtssicher fällige Ansprüche herbeizuführen.

Veranstaltungsinhalt:

Seminarbeginn: 09:00 Uhr

I. Vergaberecht (GWB, VgV, VOB/A und SektVO)

  • Unangemessene Preise in der Angebotswertung
  • Grundlagen der Angebotswertung
  • Beurteilungsmaßstab der Vergabestelle

II. Spekulationsangebote und das Verbot der Mischkalkulation

  • Mengen- und Massenspekulationen
  • Möglichkeiten und Grenzen der Kalkulationsfreiheit

III. Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots

  • Aufstellung und Anwendung der Wertungskriterien
  • Umgang mit Kalkulationsfehlern der Bieter

IV. Folgen der Vergabeverzögerung

  • Bedeutung von Bindefristverlängerungen
  • Erteilung des Zuschlags unter Abänderungen
  • Ermittlung der Mehrkosten

V. Nachtragsmanagement

  • Rechtliche Anspruchsvoraussetzungen für eine Nachtragsforderung
  • Mengenmehrung und -minderung, § 2 Abs. 3 VOB/B
  • Geänderte und zusätzliche Leistungen, § 2 Abs. 5, 6, 7 VOB/B
  • Sonstige Zusatzleistungen, § 2 Abs. 8, 9 VOB/B

VI. Berechnung der Nachtragsvergütung

  • Einzelkosten der Teilleistung, Baustellengemeinkosten, Allgemeine Geschäftskosten sowie Wagnis und Gewinn
  • Fortschreibung Vergabegewinn/-verlust

VII. Abrechnung und Zahlung im Bauvertrag

  • Aufmaß und Nachtragsvereinbarungen
  • Rechtsfolgen und Bedeutung des gemeinsamen Aufmaßes
  • Rechtsverbindlichkeit von Nachtragsvereinbarungen dem Grund und der Höhe nach

VIII. Abschlags- und Schlussrechnung

  • Anforderung an eine prüfbare Abrechnung - Rechnungsprüfung
  • Skonto, Nachlass, Umlagen, Sicherheitseinbehalte, Mängeleinbehalte
  • Bindung des AG an Prüfergebnis bzw. Zahlung
  • Vorbehaltserklärung und -begründung
  • Zahlungsfristen und Verzug
  • Überzahlung und Rückforderung durch den Auftraggeber

IX. Exkurs: Bauzeit, Witterung und Baugrundrisiko

Seminarende: 16:30 Uhr