DIN EN 16602-70-20
Raumfahrtproduktsicherung - Bestimmung der Anfälligkeit von silberbeschichtetem Kupferdraht und -kabeln für "red-plague"-Korrosion; Englische Fassung EN 16602-70-20:2014
Space product assurance - Determination of the susceptibility of silver-plated copper wire and cable to "red-plague" corrosion; English version EN 16602-70-20:2014
Einführungsbeitrag
Diese Norm enthält Einzelheiten zu einem beschleunigten Auswahlprüfverfahren sowie Annahmekriterien für die Bestimmung der Eignung von silberbeschichteten Draht- und Kabelwerkstoffen für den Einsatz an Raumfahrzeugen und den zugehörigen Einrichtungen. Das Prüfverfahren, mit dessen Hilfe auch die Eignung der zugehörigen Herstellungsverfahren bestimmt wird, beruht auf der Arbeit von Anthony und Brown (1965). Anthony und Brown stellten fest, dass "Red Plague" bei Vorliegen von Feuchtigkeit und Sauerstoff an Rissen in der Silberbeschichtung von Kupferdrähten entsteht. Das Umweltprüfsystem fördert unter kontrollierten Laborbedingungen die künstliche "Red-Plague-Korrosion" als Ergebnis galvanischer Korrosion am Kern des Kupferleiters. Die vorliegende Norm darf auf die speziellen Merkmale und Vorgaben eines Raumfahrtprojekts nach ECSS S ST 00 ausgelegt werden. Dieses Dokument (EN 16602-70-20:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/TC 5 "Raumfahrt" erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN (Deutschland) gehalten wird. Dieses Dokument wurde speziell zur Behandlung von Raumfahrtsystemen erarbeitet und hat daher Vorrang vor jeglicher Europäischer Norm, da es denselben Anwendungsbereich hat, jedoch über einen größeren Geltungsbereich (zum Beispiel Luft- und Raumfahrt) verfügt. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 131-10-01 AA "Interoperabilität von Informations-, Kommunikations- und Navigationssystemen" im DIN-Normenausschuss Luft- und Raumfahrt (NL).