DIN EN ISO 4498
Sintermetalle, ausgenommen Hartmetalle - Bestimmung der Sinterhärte und der Mikrohärte (ISO 4498:2010); Deutsche Fassung EN ISO 4498:2010
Sintered metal materials, excluding hardmetals - Determination of apparent hardness and microhardness (ISO 4498:2010); German version EN ISO 4498:2010
Einführungsbeitrag
Dieses Dokument (EN ISO 4498:2010) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 119 "Powder metallurgy", dessen Sekretariat von SIS (Schweden) gehalten wird, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC SS M11 "Pulvermetallurgie" erarbeitet, dessen Sekretariat vom CCMC gehalten wird.
Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 145-01-03 AA "Probenahme und Prüfverfahren für Sintermetalle (ausgenommen Hartmetalle)" im Normenausschuss Werkstofftechnologie (NWT).
Metallische Sinterwerkstoffe haben im Allgemeinen eine porige Struktur. Sie können daher als Verbundwerkstoffe aus Metallgerüst/Poren angesehen werden. Aus diesem Grund beschreibt diese Internationale Norm zwei Verfahren zur Bestimmung ihrer Härte:
- Verfahren 1 zur Feststellung der Makrohärte (dies ist die Sinterhärte);
- Verfahren 2 zur Feststellung der Mikrohärte (dies ist nur die Härte der Metallphase).
Mit den Prüfungen nach Verfahren 1 werden die Makrohärten nach Vickers, Brinell und/oder Rockwell - die Kurzzeichen hierfür sind: HV, HBW und HR - bestimmt. Diese Prüfungen bestimmen die Sinterhärte (Makrohärte) der Werkstoffe, da die Eindrücke im Allgemeinen die Feststoffphase und eine Anzahl von Poren umfassen. Die üblichen auf einen Eindringkörper aufgebrachten Prüfkräfte betragen 10 N bis 2 000 N.
Der Wert der Sinterhärte wird oft als Ausdruck für die mechanische Festigkeit des Werkstoffes insgesamt verwendet. Er ist in der Regel niedriger als der Härtewert eines Feststoffes gleicher Zusammensetzung und metallurgischer Beschaffenheit. Dies bedeutet nicht, dass die Funktionseigenschaften (zum Beispiel Verschleißbeständigkeit) unbedingt schlechter sind als die eines gleichwertigen völlig dichten Werkstoffes.
Die Sinterhärte ist eine Makrostruktur-Eigenschaft. Sie ist ein Merkmal des Werkstoffes als Ganzes.
Mit den Prüfungen nach Verfahren 2 werden die Mikrohärten nach Vickers und/oder Knoop des Werkstoffes - die Kurzzeichen hierfür sind: HVa, HKa - bestimmt. Die üblichen auf einen Eindringkörper aufgebrachten Prüflasten betragen 0,147 N bis 1,960 N für Vickers und 0,981 N für Knoop.
Die Mikrohärte ist eine Mikrostruktur-Eigenschaft, die zur Überprüfung der chemischen Zusammensetzung, Wärmebehandlung oder Oberflächenbehandlung angewendet wird. Hierfür ist es erforderlich, sicherzustellen, dass die Härteprüfeindrücke klein genug sind, um keine sichtbaren Poren, sondern nur die Feststoffphase einzubeziehen.
Diese Internationale Norm legt Verfahren zur Prüfung der Härte von metallischen Sinterwerkstoffen, ausgenommen Hartmetalle, fest.
Gegenüber DIN EN ISO 4498:2007-05 wurden die Datierungen zu den angegebenen normativen Verweisungen in Abschnitt 2 entfernt, Hinweis zur Präparation von gehärteten nickelhaltigen Sinterstählen in 4.3 hinzugefügt, Prüfbedingungen in Tabelle A.1 hinsichtlich der Verwendung von Stahlkugeln (HBS) geändert auf Verwendung von Hartmetallkugeln (HBW), in Übereinstimmung mit der aktuellen Ausgabe der ISO 6506-1 sowie die Norm redaktionell überarbeitet.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN ISO 4498:2007-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Datierungen zu den angegebenen normativen Verweisungen in Abschnitt 2 entfernt; b) Hinweis zur Präparation von gehärteten nickelhaltigen Sinterstählen in 4.3 hinzugefügt; c) Prüfbedingungen in Tabelle A.1 hinsichtlich der Verwendung von Stahlkugeln (HBS) geändert auf Verwendung von Hartmetallkugeln (HBW), in Übereinstimmung mit der aktuellen Ausgabe der ISO 6506-1; d) Norm redaktionell überarbeitet.
Dokument: zitiert andere Dokumente
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 145-01-06 AA - Pulvermetallurgie