DIN CEN/TS 15862
; DIN SPEC 91233:2012-11
Charakterisierung von Abfällen - Auslaugung zur Übereinstimmungsuntersuchung - Einstufiges Auslaugungsverfahren für monolithische Abfälle bei festgelegtem Flüssigkeit/Oberfläche-Verhältnis (L/A) für Prüfmengen mit festgelegten Mindestabmessungen; Deutsche Fassung CEN/TS 15862:2012
Characterisation of waste - Compliance leaching test - One stage batch leaching test for monoliths at a fixed liquid to surface area ratio (L/A) for test portions with fixed minimum dimensions; German version CEN/TS 15862:2012
Verfahren
Vornorm
Einführungsbeitrag
Dieses Dokument legt eine Übereinstimmungsuntersuchung für regelmäßige Untersuchungen fest, die Angaben zur Auslaugung monolithischer Abfälle bereitstellt, die unter den nachstehend festgelegten Versuchsbedingungen mit einem einstufigen Schüttelverfahren bei festgelegtem Flüssigkeit/Oberfläche-Verhältnis (L/A) von 12 (cm3 × cm-2) erhalten werden können. Die Übereinstimmungsuntersuchung gilt für eine Prüfmenge des monolithischen Abfalls mit regelmäßiger Form und einem Mindestmaß von 40 mm in alle Richtungen, die zum Beispiel durch Schneiden, Bohren oder Formpressen erhalten wird. Wenn die Oberfläche der Prüfmenge nicht mit einfachen geometrischen Mitteln zu bestimmen ist, ist dieses Dokument nicht anwendbar. Dieses Dokument wurde entwickelt, um vor allem die Freisetzung anorganischer Bestandteile aus Abfällen zu bestimmen. Es berücksichtigt nicht die besonderen Eigenschaften der organischen Bestandteile und auch nicht die Folgen der mikrobiologischen Prozesse in den organisch abbaubaren Abfällen. Diese Auslaugungsuntersuchung liefert an sich keine Angaben über das dynamische Auslaugungsverhalten, wie es in EN 12920 festgelegt ist. Diese Untersuchung gibt keine Angaben zu Gleichgewichtsbedingungen. In den verschiedenen europäischen Ländern sind Verfahren für die Charakterisierung und Bewertung von Bestandteilen, die aus Abfallstoffen ausgelaugt werden können, entwickelt worden. Die Freisetzung von löslichen Bestandteilen nach Kontakt mit Wasser wird als ein Hauptmechanismus der Freisetzung betrachtet, der zu einer potentiellen Gefährdung für die Umwelt bei der Entsorgung von Abfallstoffen führt. Ziel dieser Untersuchungen ist es, die Auslaugungseigenschaften von Abfallstoffen zu bestimmen. Die Komplexität des Auslaugungsprozesses macht Vereinfachungen erforderlich. Von den für das Auslaugungsverhalten relevanten Gesichtspunkten können nicht alle in einer Norm berücksichtigt werden. Das Verfahren zur Charakterisierung des Verhaltens von Abfallstoffen kann hauptsächlich durch die Verwendung unterschiedlicher Untersuchungen in Bezug auf das Ziel in drei Stufen eingeteilt werden. Die folgende Untersuchungs-Rangordnung ist aus der Richtlinie über Abfalldeponien (Richtlinie 1999/31/EG des Rates vom 26. April 1999 über Abfalldeponien) und der Entscheidung im Anhang II dieser Richtlinie (Entscheidung des Rates vom 19.12.2002 zur Festlegung von Kriterien und Verfahren für die Annahme von Abfällen auf Abfalldeponien gemäß Artikel 16 und Anhang II der Richtlinie 1999/31/EG) über die Lagerung von Abfall entnommen. a) Die grundlegende Charakterisierung stellt eine gründliche Bestimmung des Abfalls durch die Sammlung aller notwendigen Angaben dar, die für das sichere kurz- und langfristige Management des Abfalls notwendig sind. Die grundlegende Charakterisierung kann für die Übereinstimmungsuntersuchung und für die Optionen der Vereinfachung der Übereinstimmungsuntersuchung Angaben über den Abfall (Art und Herkunft, Zusammensetzung, Beschaffenheit, Auslaugung und so weiter), Angaben für das Verständnis des Verhaltens des Abfalls im betrachteten Managementszenario, den Vergleich der Abfalleigenschaften mit den Grenzwerten und den Nachweis der Schlüsselvariablen (kritische Parameter wie Flüssig/Feststoff-Verhältnisse (L/S), Zusammensetzung des Auslaugungsmittels, Faktoren, die die Auslaugbarkeit steuern, wie pH-Wert, Redoxpotential, Komplexbildungsvermögen und physikalische Parameter) enthalten. Die Charakterisierung kann sowohl Verhältnisse zwischen den Untersuchungsergebnissen der grundlegenden Charakterisierung und den Ergebnissen der vereinfachten Untersuchungsverfahren als auch Angaben über eine geeignete Häufigkeit der Übereinstimmungsuntersuchung bereitstellen. Zusätzlich zum Auslaugungsverhalten muss die Zusammensetzung des Abfalls bekannt sein oder durch Untersuchungen bestimmt werden. Die für die grundlegende Charakterisierung angewendeten Untersuchungen müssen immer die Untersuchungen einschließen, die für die Übereinstimmungsuntersuchung anzuwenden sind. b) Die Übereinstimmungsuntersuchung wird angewendet, um zu zeigen, dass die Probe von heute der Grundgesamtheit der vorher durch die grundlegende Charakterisierung untersuchten Proben entspricht und aufgrund dessen wird sie zur Erzielung der Übereinstimmung mit Überwachungsgrenzwerten angewendet. Die Übereinstimmungsuntersuchung sollte deshalb immer Teil des Planes der grundlegenden Charakterisierung sein. Die Übereinstimmungsuntersuchung konzentriert sich auf Schlüsselvariable und das Auslaugungsverhalten, die bei den Untersuchungen zur grundlegenden Charakterisierung gefunden wurden. Teile der Untersuchungen zur grundlegenden Charakterisierung können auch für die Zwecke der Übereinstimmung angewendet werden. c) Vor-Ort-Verifizierungsprüfungen werden als Schnellprüfung verwendet, um zu bestätigen, dass der Abfall mit dem identisch ist, der der Charakterisierungs- oder Übereinstimmungsuntersuchung unterzogen worden ist. Vor-Ort-Verifizierungsprüfungen sind nicht zwangsläufig Auslaugungsuntersuchungen. Das in diesem Dokument beschriebene Verfahren gehört zur Kategorie b). Für diese Norm ist das Gremium NA 119-01-02-05 UA "Eluierungsverfahren" im DIN zuständig.
Dokument: zitiert andere Dokumente
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 119-01-02-05 UA - Elutionsverfahren