DIN 53170
Lösemittel für Beschichtungsstoffe - Bestimmung der Verdunstungszahl
Solvents for paints and varnishes - Determination of the evaporation rate
Einführungsbeitrag
Die Norm DIN 53170 legt das Verfahren zur Bestimmung der Verdunstungszahl von Lösemitteln fest. Die Verdunstungszahl ist ein Maß dafür, wie schnell sich eine Flüssigkeit unterhalb der Siedetemperatur in Luft von festgelegter Temperatur verflüchtigt. Die Bestimmung der Verdunstungszahl nach dieser Norm dient dazu, die Eignung von Lösemitteln für die Herstellung von Beschichtungsstoffen zu beurteilen.
Die Norm DIN 53171 legt ein Verfahren zur Bestimmung des Siedeverhaltens von Lösemitteln (Siedebereich und Siedeverlauf) fest. Das Siedeverhalten gibt Hinweise auf die Reinheit oder Zusammensetzung der untersuchten Substanz und in besonderen Fällen auf ihr Verhalten bei der Lagerung und bei der Verwendung. Die Norm ist ebenfalls anwendbar auf Verdünnungsmittel und Verschnittmittel für Lösemittel.
Die Norm DIN 53172 legt das Verfahren zur Bestimmung des Abdampfrückstandes von Lösemitteln, Verdünnungsmitteln und anderen leichtflüchtigen Flüssigkeiten fest, soweit sie für Beschichtungsstoffe verwendet werden. Der Abdampfrückstand gibt Hinweise, ob und inwieweit schwer- oder nichtflüchtige Verunreinigungen in den Lösemitteln enthalten sind. Diese Stoffe können den Trocknungs- und/oder Härtungsvorgang des Beschichtungsstoffs ungünstig beeinflussen und sind daher unerwünscht. Bei Lösemitteln auf Basis von Mineralöl-Kohlenwasserstoffen wird der Abdampfrückstand nach DIN EN ISO 6246 bestimmt.
Die Norm DIN 53173 legt das Prüfverfahren zur Bestimmung der Carbonylzahl von Lösemitteln für Beschichtungsstoffe fest.
Die in der Norm DIN 55683 festgelegten Probenaufgabesysteme sind in Ringversuchen getestet worden. In diesem Rahmen wurde auch eine Variante des Verfahrens untersucht, die die Abtrennung der Komponenten von der Probenmatrix des zu untersuchenden Produktes als Probenvorbereitung beinhaltet (Destillation der Probe). Dabei wurden mehr oder weniger starke Diskriminierungen von leicht- und schwerflüchtigen Lösemitteln beobachtet. Aus diesem Grund wurde auf die Einbeziehung der Variante in das Verfahren verzichtet. Da Verfahren zur Abtrennung der verdampfbaren Komponenten von Beschichtungsstoffen generell mit zum Teil großen Fehlern behaftet sind, wird von deren Anwendung als Probenvorbereitung abgeraten. Auf Grund der Vielzahl möglicher Lösemittelkomponenten wird auf die Auswertung nach dem Verfahren des internen Standards in dieser Norm verzichtet.
Die Normen wurden vom Arbeitsausschuss NA 002-00-05 AA "Lösemittel" im NAB erstellt.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN 53170:1991-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) die normativen Verweisungen wurden aktualisiert; b) der Abschnitt "Bezeichnung" wurde neu aufgenommen; c) die Norm wurde redaktionell überarbeitet.