Normen stärken internationalen Handel
Internationale und europäische Normen fungieren wie eine gemeinsame Sprache auf dem globalen Markt. Sie erleichtern den Marktzugang für Produkte und Dienstleistungen und sind ein entscheidendes Kriterium für weltweit agierende Unternehmen, um die Eignung von Zulieferern zu bewerten und Kompatibilität sowie Qualität gegenüber Kunden sicherzustellen. Laut einer Studie profitieren 84 Prozent der produzierenden Unternehmen der deutschen Wirtschaft vom globalen Marktzugang durch die Anwendung europäischer und internationaler Normen.
Normen reduzieren nichttarifäre Handelshemmnisse und erleichtern den weltweiten Handel. Die Welthandelsorganisation (WTO) empfiehlt in ihrem „Übereinkommen über technische Handelshemmnisse“ die Übernahme internationaler Normen zur Förderung des globalen freien Handels.
Der Normenkodex der WTO beinhaltet folgende Prinzipien:
- Keine Bevorzugung heimischer Produkte
- Keine Handelshemmnisse durch nationale Normen
- Übernahme relevanter internationaler Normen
- Teilnahme nationaler Delegationen
- Vermeidung von Doppelarbeit
- Nationale Konsensbildung
- Kohärenz des Normenwerks
- Veröffentlichung der Arbeitsprogramme
- Öffentliches Einspruchsverfahren (mindestens 2 Monate)
- Faire Behandlung der Kommentare
In Europa bildet die Normung eine entscheidende Grundlage für das Funktionieren des Binnenmarktes. Durch ein harmonisiertes europäisches Normenwerk wird der freie Warenverkehr im Binnenmarkt gewährleistet und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der EU gestärkt. Normen und Standards sind somit zentrale Instrumente für den Erfolg von Unternehmen am Weltmarkt und fördern den internationalen Handel.
Beispiele
Container sind wie Legosteine des Welthandels. Normen regeln ihren modularen Aufbau sowie ihre Maße und Gewichte. Damit sich bis zu neun Reihen übereinander stapeln lassen, sind entsprechende Anforderungen an ihre Festigkeit definiert. Der Umschlag wird durch genormte Eckbeschläge, an denen Transportvorrichtungen befestigt werden können, erheblich erleichtert. Basis der für den Ausbau des Welthandels so wichtigen Normenreihe ist die ISO 668.
Häfen und Bahnhöfe sind Schnittstellen des globalen Handels. Die dort umgeschlagenen ISO-Container oder große Einzelfrachtstücke verlangen nach Brücken- und Portalkranen. Portalkrane überspannen ihre Arbeitsbereiche wie Portale und laufen auf Stützen auf zwei parallelen Schienen. Brückenkrane bewegen sich auf Schienen, die auf zwei hoch gestellte, parallel zueinander stehenden Brücken gelegt sind. In beiden Fällen werden sehr große Gewichte bewegt. Die hohen Anforderungen an die Konstruktion und Sicherheit der Krane werden in der Europäische Norm DIN EN 15011 festgelegt. Bei der Sicherheit nehmen die Begrenzungs- und Anzeigegeräte einen besonderen Stellenwert ein.