DIN Verbraucherrat
Interview mit der ehrenamtlichen Verbraucherratsvertreterin Frau Astrid Simon
Der DIN-Verbraucherrat möchte an dieser Stelle den ehrenamtlichen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre persönliche Motivation, Sichtweisen und Erfahrungen im Zusammenhang mit der ehrenamtlichen Arbeit für den DIN- Verbraucherrat in der Normung vorzustellen. Wir haben dazu die Form eines Interviews gewählt und freuen uns, diese Reihe mit Frau Astrid Simon aus Gelsenkirchen fortzusetzen.
Frau Simon ist Diplom Oecotrophologin und arbeitet bei der Verbraucherzentrale NRW in der Beratungsstelle in Gelsenkirchen. Sie ist seit fast 20 Jahren ehrenamtlich für den Verbraucherrat im Bereich Möbelstoffe und Brennverhalten von Textilien, Textil- und Polsterverbunden in der Normung tätig.
DIN-Verbraucherrat (VR): Frau Simon, wie sind sie zur Verbraucherarbeit in der Normung gekommen?
Frau Simon: Meine damalige Kollegin aus der Beratungsstelle Gelsenkirchen der VZ NRW hat mich angesprochen. Sie war als ehrenamtliche Vertreterin des VR zum Normungsseminar eingeladen und konnte aus persönlichen Gründen nicht daran teilnehmen. Also habe ich zugesagt.
VR: Sind Sie darüber auf den Verbraucherrat aufmerksam geworden?
Frau Simon: Von meiner Kollegin wusste ich schon ein wenig Bescheid. Über das Normungsseminar 1995 in Wiesbaden „Informationen über Produkte: Was trägt die Normung dazu bei?" bin ich dann tiefer in die Thematik eingestiegen. Für die Neueinsteiger gab es eine Infoveranstaltung über die Normung.
VR: Was war Ihre Motivation für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Verbraucherrat?
Frau Simon: In der Beratungsstelle Gelsenkirchen haben wir Verbraucher zu Möbeltextilien beraten. In diesem Kontext sind wir auch immer wieder auf Probleme im Zusammenhang mit Normung gestoßen. Mich hat besonders gereizt, Verbraucherinteressen in der Normung Gehör zu verschaffen.
VR: Gibt es spezielle Herausforderungen im Rahmen Ihrer Tätigkeit für den Verbraucherrat?
Frau Simon: Die Normung von Brennverhalten von Textilien, Textil- und Polsterverbunden und Möbelstoffen und die Normung von Möbeln erfolgt in unterschiedlichen Bereichen, wirkt sich aber unter Umständen auf die jeweilige Arbeit aus. Hier ist der Informationsfluss wichtig. Bei der Erarbeitung von genormten Prüfverfahren ist es schwierig die "Stellschrauben" zu erkennen, wenn man nicht selbst Prüfungen durchführt. Insgesamt empfinde ich es als eine Herausforderung für den Verbraucherrat die Ehrenamtlichen „fit“ zu halten, sie mitzunehmen und auf alle Belange einzugehen.
VR: Wie erarbeiten Sie Ihre Standpunkte zu normungsrelevanten Fragen?
Frau Simon: Mein Hintergrundwissen durch den Berufsalltag hilft mir sehr. Für die Recherche zu verschiedenen Teilaspekten der Problematik nutze ich das Internet sowie Livelink. Hilfreich ist auch die Rückkoppelung mit dem Verbraucherrat und seinen Expertengruppen.
VR: Würden Sie einen regelmäßigen Austausch mit anderen ehrenamtlichen Verbrauchervertretern unterstützen (z. B. Seminar, Expertengruppen).
Frau Simon: Das in der Regel alljährlich stattfindende Normungsseminar bietet eine gute Plattform. Bleibt die Hoffnung, dass es weiterhin angeboten werden kann.
VR: Was schätzen Sie an der Arbeit für Verbraucher?
Frau Simon: Besonders schätze ich, aktiv für den Verbraucherschutz eintreten und für die Alltagstauglichkeit der Normen wirken zu können. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht immer erkennbar ist (gefühlt denkt jeder Verbraucher bei der Normung zu 99% zuerst an DIN A4 Papier): ohne Normung würde unser Alltag nicht gut funktionieren.
VR: Frau Simon, wir danken Ihnen für das Gespräch!