DIN Verbraucherrat
Internationale Normungsarbeiten zu Transaktionssicherheit im elektronischen Handel gestartet
Ende August wurde das internationale Gremium ISO/TC 321 „Transaktionssicherheit im elektronischen Handel (e-Commerce)“ gegründet und soll Normung auf dem Gebiet der Transaktionssicherheit und Datenaustauchprozesse (Upstream/Downstream) in Bezug auf elektronischen Handel (e-Commerce) betreiben. Dies soll einschließen:
- die Sicherstellung von Transaktionsprozessen im elektronischen Handel (einschließlich erleichtertem Zugang zu e-Plattformen und e-Stores);
- den Online-Verbraucherschutz mit dem Ziel der Vermeidung von Online-Streitigkeiten und Streitschlichtungsprozessen;
- die Interoperabilität und Zulässigkeit von Ergebnissen aus Qualitätsprüfungen an Waren in grenzüberschreitendem elektronischen Handel;
- die Sicherstellung von Lieferungen aus dem elektronischen Handel an den Endverbraucher.
Das Gremium wird die Normung anderer Normungsgremien in den Bereichen der Managementsystemnormen, der Maßnahmen gegen Produktpiraterie, die Normung im Bereich des Bankwesens, der Biometrie, der IT-Sicherheitsverfahren und auch des Identitätsmanagements und des Datenschutzes berücksichtigen.
Der Verbraucherrat kann hier insbesondere die Ergebnisse aus diesen Arbeitsgremien einbringen, in denen er durch Mitarbeit beteiligt ist. Besonders zu berücksichtigen ist hierbei die Norm DIN ISO 10008 „Qualitätsmanagement - Kundenzufriedenheit - Leitfaden für den elektronischen Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen und Verbrauchern“, welche von der Verbrauchervertretung maßgeblich mitgestaltet wurde und welche auf CEN Workshop Agreements (CWA) zu "e-Trust" aufbaut, welche seinerzeit von der Verbrauchervertretung initiiert wurden.
Der elektronische Handel macht mittlerweile einen großen Anteil des gesamten Handels aus. Fast jeder Verbraucher ist hiervon betroffen. Nach einer Untersuchung der Bitkom im Jahre 2016 haben zwei Drittel aller Verbraucher bereits online eingekauft. Viele Waren sind in Geschäften vor Ort nicht mehr vorhanden oder zu deutlich schlechteren Konditionen. Vielerorts müssen auch im Geschäft die Waren über den elektronischen Handel bestellt werden.
Neben diversen Untersuchungen des Handels und der Wirtschaftsforschung zu den Entwicklungen im e-Commerce ist hier besonders die ANEC-Studie zum elektronischen Handel „Cross-border online shopping within the EU – learning from consumer experiences“ aus dem Jahre 2015 hervorzuheben, die von der Bearbeiterin der Geschäftsstelle betreut wurde. In dieser Studie werden einige wesentliche Probleme, wie fehlende Sicherheit, dass die Waren ankommen oder dem Angebot entsprechen, aufgezeigt, die sich teilweise durch Normung lösen lassen.
Die Geschäftsstelle sucht Experten aus Verbraucherkreisen, die die Verbrauchervertretung unterstützen und gegebenenfalls zukünftig bei der Mitarbeit im Gremium ablösen können.