DIN Verbraucherrat

2024-03-27

Hygiene von Mehrwegbehältnissen

DIN-Verbraucherrat setzt sich für hohe Anforderungen ein

Person hält Coffee To go in Mehrwegbechern
© AdobeStock: kegfire

Mehrwegbehältnisse wie wiederverwendbare Coffee-To-Go-Becher oder Bowls zum Befüllen von Speisen werden von Verbraucher*innen aus Nachhaltigkeitsgründen vermehrt genutzt. Darüber hinaus sind seit Januar 2023 durch das geänderte Verpackungsgesetz Betriebe verpflichtet, ihrer Kundschaft neben Einwegbehältnissen alternativ Mehrwegbehälter für To-Go-Getränke oder Take-Away-Essen anzubieten. 

Die Erarbeitung zur Technischen Spezifikation „DIN SPEC 91510 - Anforderungen an die hygienische Aufbereitung und Wiederbereitstellung von Kunststoff-Mehrwegverpackungen“ sind Anfang des Jahres gestartet. Initiiert wurde das Projekt vom Mehrwegverband Deutschland e. V. Das Ziel der geplanten DIN SPEC 91510 ist, das Risikos einer gesundheitlichen Beeinträchtigung für Verbraucher*innen durch die Nutzung von Mehrwegverpackungen zu reduzieren. Der DIN-Verbraucherrat arbeitet von Beginn an intensiv mit und setzt sich im Sinne des gesundheitlichen Verbraucherschutzes für hohe Hygieneanforderungen ein. 

Produzenten und Inverkehrbringer von Mehrwegverpackungen sowie Letztvertreibende und Spüldienstleister benötigen Vorgaben zur Reinigung sowie zur Ergebnismessung und -beurteilung, die auf die besonderen Materialeigenschaften von unterschiedlichen im Mehrwegbereich eingesetzten Kunststoffe angepasst sind.

Die geplante DIN SPEC 91510 soll Anforderungen für ein hygienisches Aufbereiten und Wiederbereitstellen (d. h. Spülen, Trocknen, Desinfizieren, Prüfen, Lagern) gezielt auf Mehrwegverpackungen und deren Materialklasse Kunststoff beschreiben. Einfließen sollen die unterschiedlichsten gängigen Nutzungsszenarien je nach Art der Behälter und des abzupackenden Füllguts sowie nach Art der zu betrachtenden Branchen.

Speziell in hygienerelevanten Bereichen wie Kratzfestigkeit und Abtrocknungsverhalten unterscheidet sich Kunststoff sehr stark von den Materialalternativen wie Keramik oder Edelstahl. Im Vergleich zu Spülgut aus Porzellan, Edelstahl und Glas sind Kunststoffteile viel empfindlicher gegenüber Kratzern und Oberflächenveränderungen sowie Migration in die Oberfläche. Darüber hinaus werden Kunststoffteile beim maschinellen Geschirrspülen leicht durch den Spüldruck aus den Spülkörben geworfen und haben aufgrund ihrer besonderen Oberflächeneigenschaften zuweilen eine verminderte Benetzbarkeit und auch Reinigbarkeit. Die geringe Wärmeaufnahme des Spülgutes führt auch zu einer schlechteren Trocknung. Das in Verbindung mit den genannten besonderen Herausforderungen im Mehrwegbereich führt erfahrungsgemäß dazu, dass die mikrobiologischen Ergebnisse wie bspw. in DIN EN 17735 „Gewerbliche Spülmaschinen - Hygieneanforderungen und Prüfung“ in der Praxis nicht immer eingehalten werden können.

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