DIN Verbraucherrat

2022-03-31

Alles muss sauber sein - DIN 10546 „Lebensmittelhygiene–Überprüfung der Reinigungs-und Desinfektionswirkung auf Oberflächen mittels Spülverfahren“ veröffentlicht

Lebensmittelhygiene - Reinigung und Desinfektion
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Mit der DIN 10546 ist die Überprüfung der Reinigungs- und Desinfektionswirkung von schwer zugänglichen Oberflächen in Lebensmittelunternehmen nun endlich vereinheitlicht. Für den DIN-Verbraucherrat hat Herr Dr. Thomas Reiche an der nun veröffentlichten Norm DIN 10546 „Lebensmittelhygiene–Überprüfung der Reinigungs-und Desinfektionswirkung auf Oberflächen mittels Spülverfahren“ mitgearbeitet. Die DIN 10546 baut auf der bekannten, wichtigen Norm DIN 10516 „Lebensmittelhygiene – Reinigung und Desinfektion“ auf.

In jedem Lebensmittelunternehmen sind Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen zur Einhaltung der Hygiene regelmäßig durchzuführen. Anforderungen für die sachgerechte Festlegung betriebseigener Anweisungen im Rahmen eines Hygienekonzeptes und die effiziente Durchführung dieser Maßnahmen sind in der DIN 10516 „Lebensmittelhygiene - Reinigung und Desinfektion“ von 2020 beschrieben. An der Überarbeitung der Norm hatte Herr Dr. Reiche als ehrenamtlicher Verbraucherratsvertreter mitgearbeitet und wesentliche Verbesserungen im Sinne des gesundheitlichen Verbraucherschutzes erzielt (siehe Beitrag vom 30.09.2020).  

Während der Überarbeitung der DIN 10516 wurde festgestellt, dass es für das in der DIN 10516 beschriebene Spülverfahren zur Prüfung der Reinigungs- und Desinfektionswirkung insbesondere an schwer zugängigen Stellen keine normativen Grundlagen gab. Dies führte in der Anwenderpraxis regelmäßig zu Schwierigkeiten, da unterschiedliche Prozesse in verschiedenen Literaturquellen beschrieben waren.

Die im März 2022 veröffentlichte DIN 10546 schafft nun erstmals eine Vereinheitlichung der Überprüfung der Reinigungs-und Desinfektionswirkung mittels Spülverfahren insbesondere für schwer zugängliche Oberflächen. Auch bei der Erarbeitung dieser Norm hat Herr Dr. Reiche seine langjährigen Erfahrungen als Hygiene- und Normungsexperte im Sinne des Verbraucherschutzes erfolgreich eingebracht.  

Lebensmittelunternehmen müssen mit Eigenkontrollmaßnahmen die Wirksamkeit der Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen auch an schwer zugänglichen Stellen überprüfen. Allerdings können die schwer zugänglichen Flächen nicht mit den üblichen Tupfer- oder Abklatschverfahren überprüft werden und so kann eine mikrobiologische Kontrolllücke entstehen. Mit der DIN 10546 schließt sich eine Lücke für die Kontrollen der Wirksamkeit von Hygienemaßnahmen. Durch den Einsatz des in der DIN 10546 definierten Spülverfahrens können diese nicht zugänglichen Flächen kontrolliert und diese Kontrolllücke geschlossen werden.

Spülverfahren dienen der Nachprüfung, ob der vorgegebene Reinigungs- und Desinfektionserfolg auch an für übliche Kontrollmaßnahmen wie Tupferproben unzugänglichen Stellen erreicht wurde. Dazu wird nun erstmals die Beschreibung und die grundsätzlichen Anforderungen an ein Spülverfahren in der DIN 10546 formuliert.

Die Norm beschreibt den Einsatz von Spülverfahren in unterschiedlichen Bereichen der Lebensmittelherstellung und in der Gastronomie sowie Gemeinschaftsverpflegung.

Durch die richtige Anwendung der beiden wichtigen Hygienenormen DIN 10516 und DIN 10546 wird die Wirksamkeit der Reinigung und Desinfektion für alle Stellen im Lebensmittelunternehmen im Sinne der Lebensmittelsicherheit sichergestellt.