Arbeitsschutz in der Normung

Unter Arbeitsschutz werden Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen bei der Arbeit und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren einschließlich Maßnahmen der menschengerechten Gestaltung der Arbeit verstanden. (Definition basierend auf §2, Abs. 1, ArbSchG)

Aufgabe der Normung

Der Arbeitsschutz liegt im öffentlichen Interesse und wird durch Gesetze, Verordnungen und Normen geregelt. Der Normung kommt hierbei die Aufgabe zu, die staatliche Regelsetzung durch die Erarbeitung und Bereitstellung von Normen zu entlasten und zu unterstützen.

Da in den Normungsgremien alle interessierten Kreise zusammenkommen und ihr Fachwissen einbringen, eignen sich diese besonders gut, um den Stand der Technik für bspw. die Sicherheit von Arbeitsmitteln oder geeignete Prüf- und Messmethoden festzulegen. Diese Arbeit ergänzt die Regelwerke der staatlichen Ausschüsse. Das Zusammenspiel von staatlicher Regelsetzung einerseits und wirtschaftlicher Selbstverwaltung durch Normung andererseits, gehört zu den Kernaufgaben von DIN und bildet deswegen auch einen Teil der Deutschen Normungsstrategie.

Schutzziel der Normung

Der Arbeitsschutz ist ein Schutzziel der Normung und daher hat er bei DIN in der Normung eine hohe Relevanz. Arbeitsschutz hat Bezüge zu vielen Normungsbereichen. Normen mit Bezug zum Arbeitsschutz können beispielsweise dabei unterstützen, Arbeitsunfälle zu vermeiden (z. B. durch die Abschrankung gefährlicher Maschinenteile), Gefahren zu eliminieren (z. B. durch die Einkapselung einer Lärmquelle), persönliche Schutzausrüstung zu spezifizieren und geeignete Arbeitsschutzmanagementsysteme zu gestalten.

Für die Normung im Bereich des Arbeitsschutzes erfolgt eine Koordinierung der Tätigkeiten bei DIN. Dafür arbeitet DIN mit externen Partnern zusammen, um eine verstärkte Einbindung von Arbeitsschutzexperten in die Normung zu fördern.

Zur Wahrung der im öffentlichen Interesse liegenden Ziele des Arbeitsschutzes können die am Schutzziel Arbeitsschutz wesentlich interessierten Kreise jeweils gebündelt ihre Meinung in die Normungsarbeit einbringen. Die konsolidierten Meinungen werden von der Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN) koordiniert.

Ihr Kontakt

DIN e. V.
Nora Friedrich

Am DIN-Platz
Burggrafenstraße 6
10787 Berlin

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Aktivitäten und Themenfelder

Koordinierende Aktivitäten bei DIN zum Arbeitsschutz und der Produktsicherheit Öffnen

Die koordinierenden Aktivitäten bei DIN zum Arbeitsschutz und der Produktsicherheit umfassen schwerpunktmäßig:

  • Unterstützung von KAN (Kommission Arbeitsschutz und Normung) und BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) bei der Identifizierung von für Arbeitsschutz und Produktsicherheit relevanter Normungs- und Standardisierungsprojekte und Spezifikationen mit dem Ziel der Beteiligung von Arbeitsschutzexperten in der Normung,
  • Einreichung von Vorschlägen beim AfPS (Ausschuss für Produktsicherheit) für die Ermittlung von Normen unter dem Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) zur Erstellung und Pflege der Normenverzeichnisse zum ProdSG,
  • Unterstützung der Normungsgremien bei Fragen im Themenfeld Arbeitsschutz,
  • Mitwirkung bei Schulungen zum Arbeitsschutz in der Normung,
  • Mitgliedschaft in der KAN,
  • Mitgliedschaft im AfPS,
  • Mitgliedschaft in der Basi (Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit).
  • Sekretariatsführung der Strategischen Beratungsgruppe für Arbeitsschutz bei CEN, das SECT/SF OHS.


Themenfelder des Arbeitsschutzes und der Produktsicherheit mit Bezug zu den Arbeitsgebieten spezifischer DIN-Normenausschüsse Öffnen

DIN-Normenausschüsse mit starkem Bezug ihrer Normungsaktivitäten zum Arbeitsschutz und zur Produktsicherheit sind unter anderem:

  • Explosionsschutz - DIN-Normenausschuss Sicherheitstechnische Grundsätze (NASG)
  • Schutzausrüstung bei der Arbeit - DIN-Normenausschuss Persönliche Schutzausrüstung (NPS)
  • Sicherheit von Maschinen - DIN-Normenausschuss Maschinenbau (NAM)
  • Menschengerechte Gestaltung der Arbeit - DIN-Normenausschuss Ergonomie (NAErg)
  • Sicherheit elektrischer Geräte - DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
  • Sicherheit von Druckgeräten - DIN-Normenausschuss Chemischer Apparatebau (FNCA)
  • Sicherheit von Heiz- und Gasgeräten - DIN-Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik sowie deren Sicherheit (NHRS)
  • Wasserfahrzeuge - DIN-Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT)
  • Sicherheit von Möbeln und Leitern - DIN-Normenausschuss Holzwirtschaft und Möbel (NHM)
  • Schweißen, thermisches Schneiden, Löten - DIN-Normenausschuss Schweißen und verwandte Verfahren (NAS)
  • Sport- und Freizeitgeräte - DIN-Normenausschuss Sport- und Freizeitgerät (NASport)
  • Spielzeug und Kinderartikel - DIN-Normenausschuss Sicherheitstechnische Grundsätze (NASG)
  • Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – DIN-Normenausschuss Organisationsprozesse (NAOrg)
  • Laboratorien - DIN-Normenausschuss Laborgeräte und Laboreinrichtungen (FNLa)


Gut zu hören: die Stimme der Verbraucher*innen bei der Normung.

Normung ist ein Instrument der Selbstverwaltung aller am Wirtschaftsleben Beteiligten.

Rechtliche Bedeutung von Normen – Freiwillig und äußerst hilfreich