Stein auf Stein – DIN 13049 für Rettungswachen überarbeitet
Rettungswachen setzen sich nicht nur optisch aus vielen Bausteinen zusammen, sondern auch inhaltlich. Hier trifft Arbeitsstättenverordnung auf Biostoffverordnung auf Baurecht. Sicherheitstechnische Anforderungen treffen auf hygienische Anforderungen; und das Ganze bei stetig wachsenden Einsatzaufkommen, personellen Verschiebungen hin zu mehr weiblichen Einsatzkräften sowie Einsatzfahrzeugen, die durch technische Weiterentwicklungen und Erweiterungen der medizinischen Ausstattung mehr Platzbedarf aufweisen. Kein leichtes Spannungsfeld, in das sich im Jahr 2017 die Erstausgabe von DIN 13049 für Rettungswachen neu begab. Mit ihr hatten Planer und Auftraggeber erstmals einheitlich definierte Bemessungs- und Planungsgrundlagen an die Hand bekommen.
Was sind Bemessungs- und Planungsgrundlagen?
Die Norm liefert eine Art Baukastenprinzip, auf dessen Basis Einrichtungen der kritischen Infrastruktur so geplant werden können, dass sie den speziellen Abläufen und Erfordernissen im Rettungsdienst gerecht werden. Raum- und Flächenbedarf ergeben sich aus Anzahl, Ausführung und Besetzung der vorgehaltenen Rettungsdienstfahrzeuge. Daraus lässt sich die Dimensionierung von Fahrzeughallen, Sanitär- und Funktionsräumen, Räumen für Aufenthalt und Verwaltung, Lagerräumen und innenliegenden Verkehrsflächen ableiten. Neben der Rettungswache an sich enthält die Norm auch grundsätzliche Anforderungen an das Grundstück.
Da die Norm Anforderungen an Räume enthält, die größtenteils im Arbeitsstättenrecht enthalten sind, bedurfte es einer Ausnahmeregelung der KAN (Kommission Arbeitsschutz und Normung).
Auch bei der jetzigen Überarbeitung stand man wieder im engen Austauschuss mit der KAN, Sicherheitsingenieuren und den Unfallversicherungsträgern.
Ab März 2023 wird alles neu?
Das nicht, aber die seit Veröffentlichung der Erstausgabe gesammelten Erfahrungen und Rückfragen sind nun in punktuelle Verbesserungen der Norm eingeflossen: Mit der Neuausgabe ergeben sich größere Fahrzeughallen, die Anforderungen und Bestimmungen der innenliegenden Verkehrsflächen wurden konkretisiert und Berechnungsgrundlagen hinzugefügt. Neu wird auch der Umgang mit dauerhaft neu eingerichteten Notarzteinsatzfahrzeugstandorten adressiert.
Die Norm gilt weiterhin nur für neu zu errichtende Rettungswachen sowie neue Ergänzungsbauten, kann aber durchaus auch für Umbauten als Orientierung herangezogen werden.
DIN 13049 Rettungswachen - Bemessungs- und Planungsgrundlage erscheint mit Ausgabedatum März 2023.