Wir freuen uns, die Initiative zur Entwicklung einer neuen Norm für den Transferrahmen in Verbundprojekten ankündigen zu können. Der Ergebnistransfer von Forschungsprojekten folgt derzeit meist individuellen Konzepten, die nur schwer vergleichbar sind. Obwohl der Erfolg vieler Förderprojekte maßgeblich von einem effizienten und effektiven Transfer abhängt, fehlen bisher standardisierte Rahmenmodelle, die diesen Prozess systematisieren und optimieren.

Ziel der neuen Norm

Die geplante Norm soll einen konzeptionellen Rahmen für die Ableitung projektspezifischer Transferansätze bieten. Ein erster Schritt wird die klare Definition grundlegender Begriffe im Transferkontext sein, die bisher oft unscharf verwendet werden. Zudem könnte der Transferrahmen ein Prozessmodell enthalten, das die grundlegenden Phasen des Transfers standardisiert. Es ist denkbar, grundlegende Transferformate zu spezifizieren und zu charakterisieren, welches Format sich für welches Transferziel eignet. Ein generisches Transferprofil könnte schließlich die Bewertung der angestrebten Transfereffekte und deren Erreichung ermöglichen.

Bedarf an der Norm

Viele Verbundprojekte zeichnen sich durch exzellente Kompetenzen in der inhaltlichen Entwicklung ihrer Forschungs- und Entwicklungsthemen aus, während der Transfer oft weniger systematisch und effizient gestaltet wird. Besonders der Transfer zu kleinen und mittelständischen Unternehmen stellt eine Herausforderung dar. Eine Transfernorm könnte hier wertvolle Unterstützung bieten und die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit vieler Verbundprojekte deutlich erhöhen.

Zielgruppen und Anwender

Die Norm soll sich an Akteure der Wissenschaft und der forschungsorientierten Wirtschaft richten. Vertreter und Vertreterinnen der geförderten Forschung und Transferakteure, die aktiv Transferaktivitäten vorantreiben oder als Multiplikatoren agieren, könnten direkt von der Norm profitieren. Auch Fördermittelgeber wie z.B. Ministerien und Projektträger, könnten bei entsprechenden Ausschreibungen die Norm nutzen und damit die Ausrichtung des Transfers präzisieren. So würden sich insgesamt für alle Akteure des übergreifenden Innovationssystems Vorteile aus dieser Norm ergeben.

Einbezug von Stakeholdern

In die Entwicklung der Norm sollen Akteure von Fördermittelgebern, Vertreter aus Wissenschaft und Forschung, Verbände, Mittelstandsvertreter (z.B. Kammern), Förderinitiativen mit dem Fokus "Transfer" (Mittelstand Digital Zentren, Transformations-Hubs, Transformationsnetzwerke etc.) sowie miteinbezogen werden.

Wir laden daher alle interessierten Parteien ein, sich aktiv an der Entwicklung dieser wichtigen Norm zu beteiligen und gemeinsam die Grundlage für effizientere und effektivere Transferprozesse zu schaffen. Zur Erarbeitung wird im DIN-Normenausschuss Qualitätsmanagement, Statistik und Zertifizierungsgrundlagen NQSZ ein neues Gremium gegründet. Die Arbeit des neuen Gremiums wird mit einem virtuellen Kick-Off Meeting am Mittwoch, den 06. November 2024 starten. Dazu laden wir alle Interessierten herzlich ein.  

Bitte wenden Sie sich bei Interesse und Fragen an: Lina Monitor