DIN-Normenausschuss Erdöl- und Erdgasgewinnung (NÖG)
DIN EN ISO 15156-3
Erdöl- und Erdgasindustrie - Werkstoffe für den Einsatz in H₂S-haltiger Umgebung bei der Öl- und Gasgewinnung - Teil 3: Hochlegierte Stähle (CRAs) und andere Legierungen (ISO 15156-3:2015); Deutsche Fassung EN ISO 15156-3:2015
Petroleum and natural gas industries - Materials for use in H₂S-containing environments in oil and gas production - Part 3: Cracking-resistant CRAs (corrosion-resistant alloys) and other alloys (ISO 15156-3:2015); German version EN ISO 15156-3:2015
Einführungsbeitrag
Dieser Teil von ISO 15156 nennt Anforderungen und gibt Empfehlungen für die Auswahl und Qualifizierung von hochlegierten Stählen (CRAs) (korrosionsbeständigen Legierungen) und weiteren Legierungen für den Betrieb in Einrichtungen der Öl- und Gasgewinnung und in Erdgasbehandlungsanlagen im Bereich H2S-haltiger Umgebungen, deren Versagen ein mögliches Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für die Allgemeinheit und das Personal oder für die Umwelt darstellen kann. Er kann angewendet werden zur Vermeidung kostspieliger Beschädigungen infolge von Korrosion der Anlage selbst. Er ergänzt, ersetzt aber nicht die in einschlägigen Konstruktionsrichtlinien, Normen oder Regelwerken enthaltenen Anforderungen an Werkstoffe. Dieser Teil von ISO 15156 behandelt die Beständigkeit dieser Werkstoffe gegen Beschädigungen, die durch H2S-induzierte Spannungsrisskorrosion (SSC), Spannungsrisskorrosion (SCC) und galvanisch induzierte wasserstoffinduzierte Rissbildung (GHSC) verursacht werden können. Dieser Teil von ISO 15156 behandelt ausschließlich die Rissbildung. Er befasst sich nicht mit Werkstoffverlusten durch allgemeine (durch Massenverlust bedingte) oder örtliche Korrosion. Tabelle 1 enthält als nicht erschöpfende Liste eine Übersicht von Ausrüstungen, die in den Anwendungsbereich dieses Teils von ISO 15156 fallen, einschließlich zugelassener Ausnahmen. Dieser Teil von ISO 15156 gilt für die Qualifizierung und Auswahl von Werkstoffen für Ausrüstungen, die unter Verwendung von lastgesteuerten Auslegungsverfahren ausgelegt und gebaut wurden. Für Konstruktionen, bei denen auf Dehnung beruhende Auslegungsverfahren zur Anwendung kommen, siehe ISO 15156-1:2015, Abschnitt 5. Dieser Teil von ISO 15156 ist nicht zwangsläufig auch für die Anwendung auf Ausrüstungen in Raffinierungs- oder nachgeschalteten Verfahren und Einrichtungen geeignet. Für Deutschland hat hieran der Arbeitskreis NA 109-00-01-70 AK "Korrosionsbeständige Werkstoffe" im DIN-Normenausschuss Erdöl- und Erdgasgewinnung (NÖG) mitgearbeitet.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN ISO 15156-3:2010-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Der Begriff "konventionelle Kriterien für den elastischen Einsatz" im Anwendungsbereich wurde durch den Begriff "lastgesteuerte Auslegungsverfahren" ersetzt; b) Verfeinerungen in 6.3 dahingehend, dass die Anwendung von Absolutwerten bei der Berechnung von FPREN für die Anwendung in diesem Teil der Norm erforderlich ist; c) Annahme der Umgebungsgrenzwerte für niedriglegierte nichtrostende Stähle der Serie 300, auch für ihre Doppelzertifizierungen; d) Änderungen in einigen Tabellen von Anhang A, um den gegenwertigen Kenntnisstand hinsichtlich der Anwendungsgrenzen einiger Werkstoffe konservativer wiederzugeben; e) Änderungen bezüglich der Festlegung von annehmbaren Grenzwerten für den pH-Wert der Produktionsumgebung am Einsatzort in einigen Tabellen von Anhang A; f) in Anhang A wurden in einer Reihe von Tabellen Daten bezüglich neuer Gruppen annehmbarer Umgebungsgrenzwerte für (neue) Werkstoffe und ihre zugehörigen metallurgischen Anforderungen hinzugefügt.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 109-00-01-70 AK - Korrosionsbeständige Werkstoffe - Spiegelausschuss zu ISO/TC 67/WG 7
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 12 - Öl- und Gasindustrie einschließlich kohlenstoffarmer Energieträger