NA 109

DIN-Normenausschuss Erdöl- und Erdgasgewinnung (NÖG)

Norm [AKTUELL]

IEC 61131-3
Speicherprogrammierbare Steuerungen - Teil 3: Programmiersprachen

Titel (englisch)

Programmable controllers - Part 3: Programming languages

Einführungsbeitrag

Die dritte Ausgabe der Norm IEC 61131-3 wurde im Februar 2013 veröffentlicht und ersetzt die zweite Ausgabe aus dem Jahr 2003. Die Norm liegt sowohl in der englischen/französischen Fassung vor als auch in einer deutschen Übersetzung und spezifiziert die Syntax und Semantik von Programmiersprachen für programmierbare Steuerungen (PLC). Beschrieben werden die textuellen Sprachen IL (Instruction List), ST (Structured Text) und die grafischen Sprachen LD (Ladder Diagram) und FBD (Function Block Diagram). Daneben werden noch SFC (Sequential Function Chart) als Sprache für Ablaufsteuerungen sowie Elemente zur Strukturierung des Steuerungsprogramms spezifiziert.

Inhaltlich wurde die Norm vollständig umstrukturiert und formell den internationalen Vorgaben bezüglich Kapitelnummerierung angepasst.

Als besonders hervorzuhebende Neuerung der dritten Ausgabe wurde die Objektorientierung kompatibel zum bisherigen Standard definiert.

Einerseits ist nun der bisher schon bekannte Function Block mittels neu eingeführter Methoden zu einer Klasse erweiterbar, andererseits kann auch eine eigenständige Klasse, wie sie im Zusammenhang mit der Objektorientierung üblich ist, erstellt werden.

Die bekannten Möglichkeiten der Objektorientierung, wie zum Beispiel Vererbung, Interfaces, Polymorphie sind für beide Program Organisation Units (POU) vorhanden.

Weitere Neuerungen sind

  • Regeln für implizite Konvertierung zwischen Variablen unterschiedlichen Datentyps
  • Neben Blockkommentaren sind nun auch Zeilenkommentare definiert.
  • Die Liste der Datentypen wurde um LONG-Datentypen mit höherer Genauigkeit erweitert.
  • Unterstützung von Unicode durch Einführung der Datentypen WCHAR und WSTRING
  • Definition von Funktionen zur Bearbeitung der DATE/TIME-Typen
  • Teilzugriffe auf Bitdatentypen wurden als Reaktion auf häufige Rückmeldungen von Anwendern eingeführt.
  • Strukturdefinitionen mit explizitem Layout werden für Kommunikation zwischen unterschiedlichen Systemen benötigt.
  • Übergabe von Arrays mit variabler Länge am Interface von Bausteinen
  • Typisierte Pointer
  • Namespaces, um Namenskonflikte in verschiedenen Programmeinheiten eines Steuerungsprogramms zu vermeiden
  • Ladder-Kontakt für Vergleichsfunktionen.

Neben Erweiterungen sind auch einige Features der bisherigen Norm zum Streichen für die nächste Ausgabe gekennzeichnet worden.

Beispiele hierzu sind die Oktalzahlen, die bei der Programmerstellung meist nicht benötigt werden, und die Programmiersprache IL, die nicht mehr zeitgemäß ist.

Ausgabe 2013-02
Originalsprache Englisch , Französisch
Preis Auf Anfrage
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