DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP)
DIN EN ISO 16000-7
Innenraumluftverunreinigungen - Teil 7: Probenahmestrategie zur Bestimmung luftgetragener Asbestfaserkonzentrationen (ISO 16000-7:2007); Deutsche Fassung EN ISO 16000-7:2007
Indoor air - Part 7: Sampling strategy for determination of airborne asbestos fibre concentrations (ISO 16000-7:2007); German version EN ISO 16000-7:2007
Einführungsbeitrag
In dieser Norm werden Verfahren festgelegt, die bei der Planung von Luftuntersuchungen zur Bestimmung der Asbestkonzentrationen im Innenraum verwendet werden. Die sorgfältige Planung der Messstrategie ist sehr wichtig, weil die Ergebnisse als Basis für die Empfehlungen für größere Gebäudesanierungen dienen oder für die Wiedereinstufung des Gebäudes in den Benutzbarkeitsstatus nach der Entfernung asbesthaltiger Materialien verwendet werden. Die Ziele der Innenraumluftmessungen für Asbestfasern sind die
- Bestimmung der Asbestfaserkonzentrationen während des normalen Wohnens und während der normalen Nutzung eines Bereiches innerhalb eines Gebäudes
- Bestimmung der Kurzzeitbelastung mit Asbestfaserkonzentrationen in benutzten Bereichen während der normalen Nutzung vor einer Tätigkeit, die die Asbestfaserkonzentrationen ändern könnte
- Bestimmung des Einflusses auf die Konzentration an luftgetragenen Asbestfasern, die von Wartungs- oder Renovierungsaktivitäten in einem Gebäude herrühren, in dem asbesthaltige Materialien eingebaut sind
- Bestimmung von Änderungen der luftgetragenen Asbestfaserkonzentrationen, die von einer Nutzungssimulation, Änderungen des Gebäudegebrauchs oder als Folge der Oberflächenbeschädigung von asbestfaserhaltigem Material herrühren
- Bestimmung, ob die Konzentration an luftgetragenen Asbestfasern unter einem festgelegten Wert liegt, bei der die Abschottungen entfernt werden können oder die Benutzbarkeit des Sanierungsbereichs wiedergegeben ist
- Bestimmung, ob während der Sanierungsarbeiten aus einem Teil des Gebäudes jeglicher Austritt an kontaminierter Luft aus dem abgeschotteten Bereich stattgefunden hat oder stattfindet
- Bestimmung der Exposition an luftgetragenen Asbestfasern einer Person.
Die Luftprobenahme wird aus diesem Grund in der Atemzone der Person durchgeführt. Es ist bekannt, dass Asbest nicht in passiv gesammelten Luftproben nachgewiesen wird, auch wenn erhebliche Asbestmengen auf den Oberflächen des Bereichs vorhanden sind, in dem die Luftproben gesammelt werden. Sollte die Probenahme nicht während der normalen Nutzung oder Verwendung durchgeführt werden können, ist eine Nutzungssimulation notwendig. Diese muss in der Weise vergleichbar sein, wie dies während der stärksten Nutzung unter normalen Nutzungsbedingungen auftritt. So ist z. B. das Reinigen von Büros eine Routinetätigkeit, die den stärksten aktiven Gebrauch in einem Büro simuliert, wohingegen das Auftippen eines Basketballs und das Rennen den stärksten aktiven Gebrauch in Sporthallen wiedergeben. Die Simulation wird durch das Hervorrufen von Luftbewegungen, Oberflächenbeschädigungen und/oder Vibrationen bewirkt.
Die Internationale Norm wurde von der ISO/TC 146/SC 6/WG 7 "Asbest - Mineralfasern" in Zusammenarbeit mit dem CEN/TC 264 "Luftbeschaffenheit" (Sekretariat: DIN) erstellt. National ist der Arbeitskreis NA 134-04-04-14-01 AK "Messen anorganischer faserförmiger Partikeln" der KRdL zuständig.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 134-04-04-14 UA - Messen anorganischer faserförmiger Partikeln
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 264 - Luftbeschaffenheit