DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP)
DIN EN 14869-1
Strukturklebstoffe - Bestimmung des Scherverhaltens struktureller Klebungen - Teil 1: Torsionsprüfverfahren unter Verwendung stumpf verklebter Hohlzylinder (ISO 11003-1:2001, modifiziert); Deutsche Fassung EN 14869-1:2004
Structural adhesives - Determination of shear behaviour of structural bonds - Part 1: Torsion test method using butt-bonded hollow cylinders (ISO 11003-1:2001, modified); German version EN 14869-1:2004
Einführungsbeitrag
Die Europäischen Normen wurden im CEN/TC 193 "Klebstoffe" unter intensiver deutscher Mitarbeit erstellt. Für die deutsche Mitarbeit ist der Arbeitsausschuss NMP 455 "Prüfung von Konstruktionsklebstoffen, -klebverbindungen und Kernverbunden" verantwortlich.
DIN EN 14869-1:
In der Norm ist eine Scherprüfung zur Charakterisierung von Klebstoffen in einer Klebung festgelegt.
Die Schubspannungs-Gleitungs-Eigenschaften eines Klebstoffs (einschließlich des Schubmoduls) sind für die Auslegung, z. B. bei Finiten-Elementen-Methoden, von Nutzen. Die Scherverformung des Klebstoffs in einer ringförmigen Klebung zwischen zwei stumpf verklebten Hohlzylindern wird bis zum Bruch der Klebung gemessen und aufgezeichnet.
DIN EN 14869-2:
In der Norm ist ein Prüfverfahren zur Bestimmung des Scherverhaltens eines Klebstoffs in einer einfach überlappten Klebverbindung festgelegt, die einer Zugkraft ausgesetzt wird. Um eine möglichst gleichmäßige Schubspannungsverteilung zu erhalten und weitere Spannungszustände, die zu einem Versagen führen, zu minimieren, wird die Prüfung mit Proben durchgeführt, die aus dicken, starren Fügeteilen mit kurzer Überlappungslänge bestehen. Das Prüfverfahren ist auf die Bestimmung der Kurve aus Schubspannung und -dehnung bis hin zum Versagen des Klebstoffs, auf die Bestimmung des Schubmoduls des Klebstoffs, weitere Klebstoffeigenschaften, die aus der Spannungs-Dehnungs-Kurve abgeleitet werden können, anwendbar, wie z. B. die maximale Schubspannung und Schubdehnung sowie die Wirkung von Temperatur, Umgebung, Prüfgeschwindigkeit u. Ä. auf diese Eigenschaften.
Eine durch Klebung verbundene Probe wird einer Zugkraft so ausgesetzt, dass der Klebstoff auf Schub beansprucht wird. Die relative Verschiebung der Fügeteile wird mit einem speziell angefertigten Messwertgeber gemessen, der im mittleren Bereich der Probe angeordnet wird. Kraft und Verschiebung werden vom Beginn der Lastaufbringung bis zum Bruch der Probe gemessen. Anschließend werden aus den Maßen der Klebung die Schubspannungen und -dehnungen errechnet.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 062-10-02 AA - Prüfmethoden in der konstruktiven Klebtechnik