DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP)
DIN EN 1097-6
Prüfverfahren für mechanische und physikalische Eigenschaften von Gesteinskörnungen - Teil 6: Bestimmung der Rohdichte und der Wasseraufnahme; Deutsche Fassung EN 1097-6:2022
Tests for mechanical and physical properties of aggregates - Part 6: Determination of particle density and water absorption; German version EN 1097-6:2022
Einführungsbeitrag
Dieses Dokument legt das für die Erstprüfung und in Streitfällen anzuwendende Referenzverfahren für die Bestimmung der Rohdichte und der Wasseraufnahme von normalschweren und leichten Gesteinskörnungen fest. Für andere Zwecke, zum Beispiel die werkseigene Produktionskontrolle, können andere Verfahren angewendet werden, sofern ein ausreichender Zusammenhang zum Referenzverfahren nachgewiesen wurde. Der Einfachheit halber sind einige dieser anderen Verfahren ebenfalls in diesem Dokument beschrieben. Die Referenzverfahren für normalschwere Gesteinskörnungen sind: - ein Drahtkorbverfahren für Gesteinskörnungen, die vom 31,5-mm-Sieb zurückgehalten werden (Abschnitt 7, außer für Gleisschotter, hier Anhang B verwenden); - ein Pyknometer-Verfahren für Gesteinskörnungen, die durch das 31,5-mm-Sieb hindurchgehen und vom 4-mm-Sieb zurückgehalten werden (Abschnitt 8); und - ein Pyknometer-Verfahren für Gesteinskörnungen, die durch das 4-mm-Sieb hindurchgehen und vom 0,063-mm-Sieb zurückgehalten werden (Abschnitt 9). In Abschnitt 7, Abschnitt 8 und Abschnitt 9 werden drei verschiedene Rohdichten (Rohdichte auf ofentrockener Basis, Rohdichte auf wassergesättigter und oberflächentrockener Basis und scheinbare Rohdichte) und die Wasseraufnahme nach einer Eintauchzeit von 24 h bestimmt. In Anhang B wird die Rohdichte auf ofentrockener Basis nach dem Eintauchen in Wasser bis zur Massenkonstanz bestimmt. Für Gesteinskörnungen, die durch das 31,5-mm-Sieb hindurchgehen und vom 4-mm-Sieb zurückgehalten werden, kann das Drahtkorbverfahren aus Abschnitt 7 als Alternative zum Pyknometer-Verfahren aus Abschnitt 8 verwendet werden. Das Drahtkorbverfahren kann auch für einzelne Gesteinskörner angewendet werden, die von einem 63-mm-Sieb zurückgehalten werden. Das in Abschnitt 8 beschriebene Pyknometer-Verfahren kann als eine Alternative für Gesteinskörnungen angewendet werden, die durch das 4-mm-Sieb hindurchgehen und vom 2-mm-Sieb zurückgehalten werden. Die Referenzverfahren für leichte Gesteinskörnungen sind: - ein Pyknometer-Verfahren für Gesteinskörnungen, die durch das 31,5-mm-Sieb hindurchgehen und vom 4-mm-Sieb zurückgehalten werden (Anhang C). Es werden drei verschiedene Rohdichten (auf ofentrockener Basis, auf wassergesättigter und oberflächentrockener Basis und scheinbare Rohdichte) und die Wasseraufnahme nach dem Vortrocknen und einer Eintauchzeit von 24 h bestimmt; - ein Verfahren für Gesteinskörnungen, die durch das 4-mm-Sieb hindurchgehen, unter Verwendung eines Büchner-Trichters (Anhang D). Die drei Rohdichten und die Wasseraufnahme werden unter einem Vakuum im Bereich von 50 mbar bis 100 mbar über mindestens fünf Minuten bestimmt. Zur Bestimmung der Trockenrohdichte von normalschweren Gesteinskörnungen können auch drei andere Verfahren angewendet werden, die im normativen Anhang A und im normativen Anhang H festgelegt sind: - ein Drahtkorbverfahren für Gesteinskörnungen, die durch das 63-mm-Sieb hindurchgehen und vom 31,5-mm-Sieb zurückgehalten werden (A.3); - ein Pyknometer-Verfahren für Gesteinskörnungen, die durch das 31,5-mm-Sieb hindurchgehen und vom 0,063-mm-Sieb zurückgehalten werden (A.4); - ein Pyknometer-Verfahren für Gesteinskörnungen, die durch das 31,5-mm-Sieb hindurchgehen, einschließlich der Kornklasse 0/0,063 mm (Anhang H). Wenn die Wasseraufnahme geringer als etwa 1,5 % ist, kann die scheinbare Rohdichte durch Verwendung des Verfahrens der Trockenrohdichte, wie in Anhang A definiert, abgeschätzt werden. Das Schnellverfahren im normativen Anhang E kann in der werkseigenen Produktionskontrolle zur Bestimmung der scheinbaren Rohdichte von leichten Gesteinskörnungen angewendet werden. Das Verfahren im informativen Anhang F kann zur Bestimmung der Rohdichte und der Wasseraufnahme von Gesteinskörnungen angewendet werden, die durch das 4-mm-Sieb hindurchgehen. Daten für die Dichte von Wasser bei verschiedenen Temperaturen sind im normativen Anhang G festgelegt. Die Erläuterungen zur Bedeutung und Anwendung der verschiedenen Parameter der Dichte und der Wasseraufnahme sind im informativen Anhang I angegeben. Präzisionsdaten sind im informativen Anhang J angegeben. Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 154 "Gesteinskörnungen" erarbeitet, dessen Sekretariat von BSI (Vereinigtes Königreich) gehalten wird. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 062-03-13 AA "Gemeinschaftsarbeitsausschuss NA 062/FGSV: Gesteinskörnungen; Prüfverfahren, Petrographie, Probenahme und Präzision" im DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP).
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 1097-6:2013-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Bei den normativen Verweisungen wurde EN 1097-5 hinzugefügt (in Anhang D verwendet). EN 932-1 wurde aus dem Abschnitt gestrichen, da die Probenahme, wie bei anderen Normen, außerhalb des Anwendungsbereichs liegt. b) Die Definitionen der Begriffe "Laboratoriumsprobe" und „Teilprobe“ wurden in Abschnitt 3 hinzugefügt. c) Der Schliffaufsatz in 6.4.4 wurde gestrichen, da er Teil des Pyknometers in 6.5.1 ist. Das Mindestvolumen des Pyknometers in 6.5.1 wurde von 250 ml auf 500 ml geändert. 6.8 und 6.10 wurden neu hinzugefügt und beschreiben spezielle Geräte, auf die im neuen Anhang D und im neuen Anhang F verwiesen wird. d) Abschnitt 9 wurde um eine Darstellung der Beurteilung des oberflächentrockenen Zustands mit der Kegelprüfung erweitert. e) Die Möglichkeit, Luft aus dem Pyknometer durch Anschließen an ein Vakuum zu entfernen, wurde in A.4.3 hinzugefügt. f) In Anhang B wurden die Masse der Messprobe für Einzelstücke einer Gesteinskörnung (B.2.2) und die Anforderungen an die Temperatur in Abschnitt B.3 präzisiert. Außerdem wurde die benötigte Zeit bis zum Erreichen der Massenkonstanz beim Ansaugen präzisiert. g) Die Anmerkung in Abschnitt C.1 wurde dahingehend überarbeitet, dass dieses Verfahren auch für Gesteinskörnungen, die durch das 4-mm-Sieb hindurchgehen und vom 1-mm-Sieb zurückgehalten werden, angewendet werden kann. Eintauchzeiten für die Bestimmung der Wasseraufnahme wurden in in Abschnitt C.1 hinzugefügt. In Abschnitt C.1 wurde ein neuer Absatz hinzugefügt, aus dem hervorgeht, dass bei Betonanwendungen die Wasseraufnahme einer groben leichten Gesteinskörnung im gebrauchsfeuchten Zustand und nicht im ofentrockenen Zustand bestimmt werden muss. In Abschnitt C.4 wurde eine Anmerkung über die Verwendung eines Vibrationstisches als Rüttler hinzugefügt. Die Präzision der Einzelwerte wurde in Abschnitt C.5 festgelegt. h) Ein neuer Anhang D zur Bestimmung der Rohdichte und der Wasseraufnahme von feinen leichten Gesteinskörnungen wurde aufgenommen. Daher wurde Anhang C umbenannt und gilt nur noch für grobe leichte Gesteinskörnungen. i) Der Titel von Anhang E wurde gekürzt. Die Anmerkung in E.1 wurde dahingehend überarbeitet, dass dieses Verfahren auch für Gesteinskörnungen, die durch das 2-mm-Sieb hindurchgehen und vom 1-mm-Sieb zurückgehalten werden, angewendet werden kann. Die Präzision der Einzelwerte wurde in E.4 festgelegt. j) Anhang F wurde durch einen neuen informativen Anhang zur Bestimmung der Rohdichte und der Wasseraufnahme von Gesteinskörnungen ersetzt, die durch das 4-mm-Sieb hindurchgehen. k) Das Verfahren in Anhang H wurde erweitert, um die doppelte Bestimmung zu spezifizieren. Außerdem wurde das empfohlene Volumen, das die Messprobe einnehmen sollte, damit eingeschlossene Luft entweichen kann, in Übereinstimmung mit anderen Abschnitten von einem Drittel auf die Hälfte des Pyknometervolumens geändert. l) Alle Anhänge wurden neu geordnet, um die Anhänge zu leichten Gesteinskörnungen zusammenzulegen. Anhang D "Dichte von Wasser" wurde in Anhang G verschoben und Anhang J "Liste der wesentlichen Änderungen" wurde gestrichen. m) Das Dokument wurde an die aktuell gültigen Gestaltungsregeln angepasst.