DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP)
DIN EN ISO 20418-1
Textilien - Qualitative und quantitative Proteomanalyse einiger Tierhaarfasern - Teil 1: Peptiddetektion mittels LC-ESI-MS mit Proteinreduktion (ISO 20418-1:2018); Deutsche Fassung EN ISO 20418-1:2018
Textiles - Qualitative and quantitative proteomic analysis of some animal hair fibres - Part 1: Peptide detection using LC-ESI-MS with protein reduction (ISO 20418-1:2018); German version EN ISO 20418-1:2018
Einführungsbeitrag
Dieses Dokument legt ein qualitatives und quantitatives Prüfverfahren zur Bestimmung des Gehalts von Woll-, Kaschmir- und Yakfasern sowie deren Mischungen in Textilien durch eine Vorabuntersuchung mittels Mikroskop, eine Proteinextraktion, einen enzymatischen Aufschluss sowie eine spezifische Peptiddetektion unter Anwendung eines mit einer Elektrosprayionisationsquelle ausgestatteten Flüssigchromatographie-Massenspektrometers (LC-ESI-MS) fest.
Dieses Verfahren kann bei entsprechenden textilen Erzeugnissen in jeder Prozessphase (das heißt vom Rohrstoff bis zum Kleidungsstück) mit einer gleichmäßigen Verteilung der Bestandteile angewendet werden. Es kann bei verschiedenen Arten textiler Materialien angewendet werden (zum Beispiel Stapelfasern, Kammzüge, Garne und Flächengebilde), die Woll-, Kaschmir- oder Yakfasern und deren Mischungen enthalten. Das Verfahren beruht auf einer Vorabidentifizierung aller Fasern in der Mischung auf der Grundlage ihrer Morphologie, die mittels Lichtmikroskopie erfolgt. Die Proteine werden anschließend durch eine Thioharnstoff /Harnstoff /Dithiothreitol (DTT )-Lösung extrahiert. Dann erfolgt der enzymatische Aufschluss des aus den Fasern extrahierten Proteins durch Trypsin. Danach wird mittels LC MS die Analyse der spezifischen Marker durchgeführt und die prozentuale Zusammensetzung berechnet.
Dieses Verfahren ist auf Proben anwendbar, die andere Arten von Fasern als Woll-, Kaschmir- und Yakfasern enthalten, indem die Ergebnisse mit den Ergebnissen kombiniert werden, die unter Anwendung der Normenreihe ISO 1833 und/oder der Normenreihe ISO 17751 erhalten wurden.
Dieses Dokument gilt nicht, wenn Fasern von der gleichen Tierart vorliegen (zum Beispiel Mischungen aus Kaschmir und Mohair); in diesem Fall kann die quantitative Analyse mittels mikroskopischer Analyse (zum Beispiel Normenreihe ISO 17751) durchgeführt werden.
Dieses Dokument (EN ISO 20418-1:2018) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 38 "Textiles" in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 248 "Textilien und textile Erzeugnisse" erarbeitet, dessen Sekretariat von BSI (Vereinigtes Königreich) gehalten wird.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 062-05-12 AA - Textilchemische Prüfverfahren und Fasertrennung
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 248/WG 30 - Quantitative Analyse von Fasergemischen