DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP)
DIN EN 933-9
Prüfverfahren für geometrische Eigenschaften von Gesteinskörnungen - Teil 9: Beurteilung von Feinanteilen - Methylenblau-Verfahren; Deutsche Fassung EN 933-9:2009
Tests for geometrical properties of aggregates - Part 9: Assessment of fines - Methylene blue test; German version EN 933-9:2009
Einführungsbeitrag
Die Norm DIN EN 933-9 legt das für die Erstprüfung und in Streitfällen anzuwendende Referenzverfahren für die Bestimmung des Methylenblau-Werts für die Kornklasse 0/2 mm in feinen Gesteinskörnungen oder Korngemischen fest. Außerdem wird in Anhang A ein Referenzverfahren für die Bestimmung des Methylenblau-Werts für die Kornklasse 0/0,125 mm festgelegt. Für andere Zwecke, speziell im Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle, dürfen andere Verfahren angewendet werden, sofern ein ausreichender Zusammenhang zum Referenzverfahren nachgewiesen wurde.
Einer wässrigen Suspension der Messprobe werden nacheinander kleine Mengen Methylenblau-Lösung hinzugefügt. Um die Anwesenheit von freiem Farbstoff nachzuweisen, wird nach jeder Zugabe der Lösung ihre Adsorption durch die Messprobe geprüft, indem auf Filtrierpapier ein Färbeversuch durchgeführt wird. Bei Nachweis von freiem Farbstoff wird der Methylenblau-Wert berechnet und in Gramm adsorbiertem Farbstoff je Kilogramm der geprüften Kornklasse angegeben.
Die Norm DIN EN 933-10 legt das für die Erstprüfung und in Streitfällen anzuwendende Referenzverfahren zur Bestimmung der Korngrößenverteilung von Füller natürlicher oder künstlicher Herkunft mit einer Korngröße bis zu 2 mm durch Luftstrahlsiebung fest. Für andere Zwecke, speziell im Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle, dürfen andere Verfahren angewendet werden, sofern ein ausreichender Zusammenhang zum Referenzverfahren nachgewiesen wurde.
Die Prüfung besteht in der Aufteilung und Trennung eines Füllers in mehrere Kornklassen abnehmender Größe unter Verwendung festgelegter Siebe. Die Nennöffnungsweiten und die Anzahl der Siebe sind in Abschnitt 5.2 festgelegt. Die Prüfung ist für Füller geeignet, die im trockenen Zustand weder zu Agglomeration noch zu elektrostatischer Aufladung neigen. Das gewählte Verfahren ist die trockene Luftstrahlsiebung. Die Masse des Durchgangs durch das jeweilige Sieb wird auf die Ausgangsmasse des Füllers bezogen. Der erhaltene prozentuale Wert wird entweder als Zahlenwert oder graphisch dargestellt.
Die Europäischen Normen wurden vom CEN/TC 154 "Gesteinskörnungen" erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI (Vereinigtes Königreich) gehalten wird. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 062-03-13 AA "Gesteinskörnungen; Prüfverfahren, Petrographie, Probenahme und Präzision" im NMP.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 933-9:1998-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Hinweis in den Anwendungsbereich aufgenommen, dass das Verfahren als Referenzverfahren für die Erstprüfung und in Streitfällen anzuwenden ist; b) statt einer werden zwei Teilproben hergestellt und unterschiedlich vorbereitet; c) Norm redaktionell überarbeitet.