DIN-Normenausschuss Luft- und Raumfahrt (NL)
DIN EN 16602-30-11
Raumfahrtproduktsicherung - Herabsetzen/Unterlastung von EEE-Komponenten; Englische Fassung EN 16602-30-11:2014
Space product assurance - Derating - EEE components; English version EN 16602-30-11:2014
Einführungsbeitrag
Diese Norm legt Anforderungen an das Derating (deutsch etwa: Herabsetzen der Nennwerte, Unterlastung) für elektronische, elektrische und elektromechanische Bauteile (EEE-Komponenten) fest. Das Derating ist bei in Raumfahrzeugen verwendeten Bauteilen seit Langem gängige Praxis. Die Vorteile dieser Praxis sind inzwischen erwiesen, aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit ist es jedoch erforderlich, zu einer optimierten Zuverlässigkeit zu gelangen. Übertriebenes Derating kann zu einem Übermaß in Bezug auf Auslegung, Kosten und Dimensionierung der Bauteile führen, was unmittelbare Auswirkungen in Form von übermäßigem Volumen und Gewicht zur Folge hat. Das Ziel besteht darin, zuverlässige und hochleistungsfähige Ausrüstungen ohne überdimensionierte Bauteile zu erhalten. Aus diesem Grunde stellt die vorliegende Norm, sofern möglich, Derating-Anforderungen in Abhängigkeit von der Missionsdauer und der mittleren Temperatur unter Berücksichtigung nachgewiesener Grenzwerte der Kapazitäten der betreffenden Bauteile zur Verfügung. Diese Norm gilt für alle Parteien, die an der Ausführung der Hardware von Raumsegmenten und deren Schnittstellen auf allen Ebenen beteiligt sind. Das Ziel dieser Norm ist, dem Kunden eine bestimmte Leistung und Zuverlässigkeit bis zum Lebensende der Ausrüstung zu garantieren. Hierfür wird Folgendes festgelegt: Auslastungsgrade oder -grenzwerte zur Verringerung der auf die Bauteile wirkenden Spannungen; Anwendungsregeln und -empfehlungen. Diese Norm darf auf die speziellen Merkmale und Vorgaben eines Raumfahrtprojekts nach ECSS-S-ST-00 ausgelegt werden. Dieses Dokument (EN 16602-30-11:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/TC 5 "Raumfahrt" erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN (Deutschland) gehalten wird. Dieses Dokument wurde speziell zur Behandlung von Raumfahrtsystemen erarbeitet und hat daher Vorrang vor jeglicher Europäischer Norm, da es denselben Anwendungsbereich hat, jedoch über einen größeren Geltungsbereich (zum Beispiel Luft- und Raumfahrt) verfügt. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 131-10-01 AA "Interoperabilität von Informations-, Kommunikations- und Navigationssystemen" im DIN-Normenausschuss Luft- und Raumfahrt (NL).