DIN 33910 ist anwendbar für die Digitalisierung von Schriftgut und Druckerzeugnissen in gebundener und loser Form sowie damit verwandte Formen wie beispielsweise Pergamente, Grafiken, Zeichnungen, Karteienoder auch fotografische Materialien (Sammelbegriff: Archiv- und Bibliotheksgut). Sie legt Anforderungen fest, die bei der Planung und Durchführung von Digitalisierungsprojekten in kulturgutbewahrenden Institutionen sowie beim objektschonenden Scannen der bewahrten Objekte zu berücksichtigen sind. Die Norm ist sowohl für die Digitalisierung einzelner als auch mehrerer Objekte anwendbar. Nicht berücksichtigt ist die Digitalisierung von Tonträgern, Videos und Filmen und die Digitalisierung von Objekten, die nicht in ihrer Originalsubstanz erhalten werden (Ersatzdigitalisierung). Die Norm behandelt auch keine Haftungsfragen oder die Versicherung von Objekten. 

Die Veröffentlichung von DIN 33910 bildet den Abschluss des nationalen Normungsvorhabens „Objektschonende Digitalisierung“, das im Rahmen des Förderprogramms „Caring and Sharing“ durchgeführt wurde. Das Normprojekt wurde gefördert durch die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK). Zum Themenbereich der schonenden Digitalisierung existierte bereits ein gemeinsames Grundlagenpapier des Bestandserhaltungsausschusses der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder, der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag und der Kommission Bestandserhaltung des Deutschen Bibliotheksverbandes, das für die Erarbeitung der DIN 33910 als Basis dienen sollte. Für das Normungsvorhaben wurde der DIN Arbeitskreis NA 009-00-14-02 AK Objektschonende Digitalisierung neu gegründet. Insgesamt waren 28 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen interessierten Kreisen, insbesondere aus der Bestandserhaltung und Digitalisierungsdienstleister, an der Erarbeitung der DIN 33910 beteiligt.

DIN 33910 kann über den DIN Media bezogen werden.