DIN-Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen (NIA)
Ergebnisse der JTC 1 Sitzung vom November 2021
Die JTC 1 Plenarsitzung fand vom 8. bis 15. November per Webkonferenz statt. Der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung war der Vorschlag Chinas ein neues Gremium zu „Brain computer interface“ zu gründen. Nach kontroverser Diskussion wurde dem Vorschlag mit knapper Mehrheit stattgegeben. Die Gründung des Gremiums muss nun noch von ISO und IEC bestätigt werden.
Bei Brain computer interface geht es um die Kommunikation zwischen Gehirn und Computer. Die Advisory Group 16 hatte unter chinesischer Führung das Thema aufbereitet, Definitionen vorgeschlagen und Use-Cases gesammelt. Zunächst wird die Schnittstelle als ein System definiert, dass Signale zwischen Gehirn und einem externen Gerät zur direkten Kommunikation sendet und empfängt. Die meisten identifizierten Use-Cases beziehen sich auf den medizinischen Bereich, es gibt aber auch Beispiele aus den Bereichen Gaming, Lernen und Industrie. Mit Hilfe der Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer kann unter anderem eine verbesserte Hirnstimulation für verschiedene neurologische Erkrankungen erfolgen.
Der querschnittliche Charakter von Brain computer interface wurde auch schon im DIN/DKE Foresight Prozess festgestellt. Daher werden die involvierten DIN-Normenausschüsse gemeinsam mit der DKE das weitere Vorgehen zum Thema beraten. Bei Interesse können Sie sich gern bei Andreas Lamm (andreas.lamm@din.de) melden.
Weiterhin wurde bei der Sitzung beschlossen, dass die AG 2 einen Technical Trend Report zum Thema Intelligent Computing schreiben wird. Andreas Wolf wurde als Chairman von JTC 1/SC 27 „Inforamtion security, cybersecurity and data protection“ für weitere drei Jahre bestätigt.
Die kommende JTC 1 Sitzung wird im Mai 2022 entweder hybrid in Irland oder rein virtuell stattfinden.