Fragestellung:

Wir gehen davon aus, dass die Trocknungsreserve der DIN 68800 berücksichtigt, dass bei Leichtbauteilen auch bei handwerklich guter Ausführung infolge kleiner Imperfektionen (Klebebandfugen, Tackernadeln etc.) unvermeidbare Restleckagen verbleiben, durch die im Winter bei Druckdifferenzen Luftdurchströmung mit Feuchteeintrag stattfindet.

Daher möchten wir folgende Frage erläutert haben:

• Kann man in Anbetracht des o. g. Hintergrunds festlegen, dass eine Berücksichtigung der Trocknungsreserve aber nicht erforderlich wäre, wenn die Durchströmung nur in den Warmbereichen eines Bauteils vordringen kann, wie es Beispielsweise bei Aufdachdämmungen aus Hartschaum der Fall ist?

Bezüglich der Fragestellung schlägt der NA 005-56-99 AA die Veröffentlichung einer gemeinsamen, gleichlautenden Auslegung durch die beiden Normungsausschüsse zu DIN 68800-2 bzw. DIN 4108-3 vor, die obige Frage Nr. 1 widergibt und als Antwort an den Fragesteller formuliert:

Antwort:

Eine Berücksichtigung einer Trocknungsreserve ist nicht erforderlich, wenn einer der beiden im folgenden genannten Punkte erfüllt ist:

• Die kälteste Position, bis zu der die Durchströmung vordringen kann, über der Taupunkttemperatur des Raumklimas bleibt – also trotz Durchströmung der davon raumseitigen Schichten keine Tauwasserbildung möglich ist (dies kann Dächer mit reiner Aufdachdämmung; oder die Kombination aus Zwischen- und entsprechend dicker Aufsparrendämmung umfassen. Normbeispiele: DIN 4108-3:2024-03 Bild 9, 10 und 14, bei Einhaltung der dort dargestellten Konstruktion und R-Werte, oder bei DIN 68800:2022-02 Bild A17 und Bild A18).
• Sich raumseitig der Holzkonstruktion eine vollständig luftdichte Ebene (im Einzelfall zu beurteilen und begründen) befindet, durch die dauerhaft konstruktionsbedingt keine Durchströmung stattfinden kann (z. B. im Fall einer Holzkonstruktion, die auf eine durchdringungsfreie nach DIN 4108-7 luftdichte Betondecke aufgebracht wird)