DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW)
DIN EN 16058
Einfluss metallischer Werkstoffe auf Wasser für den menschlichen Gebrauch - Dynamischer Prüfstandversuch für die Beurteilung von Oberflächenbeschichtungen mit Nickelschichten - Langzeit-Prüfverfahren; Deutsche Fassung EN 16058:2012
Influence of metallic materials on water intended for human consumption - Dynamic rig test for assessment of surface coatings with nickel layers - Long-term test method; German version EN 16058:2012
Einführungsbeitrag
Das Haupteinsatzgebiet metallischer Werkstoffe im Bereich der Wasserversorgung sind die haustechnischen Anlagen. Ein Kontakt zwischen metallischen Werkstoffen und Trinkwasser kann zur Abgabe von Metall in das Wasser führen. Diese Abgabe von Metall von im Kontakt mit Trinkwasser stehenden Produktoberflächen ist das Ergebnis einer Korrosion von Metallfilmen oder -schichten auf den Produkten oder dem Vollmaterial. Die Abgabe von Metall aus dem Vollmaterial ist von der Zusammensetzung des Werkstoffs abhängig und kann über einen langen Zeitraum andauern. Dieses Langzeitverhalten hängt von der Bildung von Schutzschichten aus Korrosionsprodukten an der Oberfläche des Werkstoffs ab. Es ist möglich, Werkstoffe hinsichtlich ihrer Metallabgabe aus dem Vollmaterial zu beurteilen, sodass Produkte aus zugelassenen Werkstoffen nicht auf dieses Merkmal hin geprüft werden müssen. Die Metallabgabe aus metallischen Beschichtungen hängt von der Art der Beschichtung und bestimmten Merkmalen von Produktionsprozessen ab. Das in dieser Norm beschriebene Prüfverfahren ist dafür ausgelegt, Informationen zum zeitlichen Verlauf der Nickelabgabe von den Oberflächen von Produkten zu liefern, die eine nickelhaltige Beschichtung aufweisen und mit Trinkwasser in Kontakt kommen. Diese Nickelbeschichtung kann absichtlich hinzugefügt worden oder ein unabsichtlich gebildeter Teil der Beschichtung sein, das heißt sie kann aufgrund von elektrostatischen Bedingungen während des Prozesses auftreten. Für die Prüfung der Nickelabgabe aus dem Vollmaterial ist das Prüfverfahren nach EN 15664-1 und -2 erforderlich. Die Prüfung nach dieser Norm beruht auf EN 15664-1 und umfasst alternierende Perioden von Durchströmung und Stagnation in einem Prüfstand, der damit die Nutzungsbedingungen einer Trinkwasser-Installation simuliert. Hinsichtlich des üblicherweise für Sanitärarmaturen verwendeten Verchromungsprozesses weisen vorläufige Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Zusammensetzung des Wassers keinen wesentlichen Einfluss auf die Abgabe von Nickel aus derartigen Oberflächen Nickelschichten hat. Die Anwendung dieses Verfahrens bei der Produktprüfung kann möglicherweise weitere Informationen zum Einfluss der Zusammensetzung des Wassers liefern. Wird dieses Prüfverfahren angewendet, um die Abgabe anderer Metalle zu messen, muss berücksichtigt werden, dass die Zusammensetzung des Wassers einen starken Einfluss auf die Ergebnisse hat. Diese Norm wurde von der CEN/TC 164/WG 3 "Wechselwirkungen von Werkstoffen im Kontakt mit Trinkwasser" (Sekretariat: NEN, Niederlande) unter der Federführung von Mitarbeitern des NA 119-04-14 AA "Werkstoffe und Bauteile im Kontakt mit Trinkwasser" im NAW erarbeitet.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 119-07-09 AA - Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 164/WG 3 - Wechselwirkungen von Werkstoffen in Kontakt mit Trinkwasser