DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW)
DIN EN 16057
Einfluss metallischer Werkstoffe auf Wasser für den menschlichen Gebrauch - Bestimmung des Rückstands an Oberflächenblei (Pb) - Extraktionsverfahren; Deutsche Fassung EN 16057:2012
Influence of metallic materials on water intended for human consumption - Determination of residual surface lead (Pb) - Extraction method; German version EN 16057:2012
Einführungsbeitrag
Die vorliegende Norm beschreibt ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Bleimenge an der Oberfläche von Prüfkörpern aus bleihaltigen Kupferlegierungen. Bei der Verarbeitung von bleihaltigen Kupferlegierungen kann sich an der Oberfläche des Werkstoffs ein Bleifilm bilden. Diese Bleischichten sind vom jeweiligen Herstellungsprozess an verschiedenen Produktionsstätten abhängig. In den ersten Wochen, nachdem ein neues Produkt mit Trinkwasser in Kontakt kommt, führt der Bleifilm an der Innenoberfläche der Produkte zu einer Abgabe von Blei in das Trinkwasser. Die Bleiabgabe aus dem Vollmaterial wird nicht durch den Bleifilm an der Oberfläche beeinflusst und ist von der Zusammensetzung des Materials abhängig und kann über einen langen Zeitraum andauern. Es ist möglich, Werkstoffe hinsichtlich ihrer Bleiabgabe aus dem Vollmaterial zu prüfen (siehe dazu EN 15664-1 und EN 15664-2), sodass Produkte aus zugelassenen Werkstoffen nicht auf dieses Merkmal hin geprüft werden müssen. Da die Bleifilme an der Oberfläche vom jeweiligen Herstellungsprozess abhängen, ist es erforderlich, entweder die Produkte oder den Herstellungsprozess zu prüfen. Dieses Prüfverfahren ist für die Anwendung als Prozesskontrollverfahren für die Beurteilung des Vorliegens von Bleifilmen an der Innenoberfläche von Produkten bestimmt, die für den Kontakt mit Trinkwasser vorgesehen sind, oder dafür, die Effizienz eines Herstellungsprozesses hinsichtlich der Entfernung oder größtmöglichen Verringerung von Oberflächenblei zu beurteilen, zum Beispiel ein Waschprozess zur Entfernung von Blei von Oberflächen. Dieses Prüfverfahren wurde als Ergebnis des durch die KEU/DG ENT geförderten Forschungsprogramms Action 14/2005, Zielstellung A, entwickelt. Diese Norm wurde von der CEN/TC 164/WG 3 "Wechselwirkungen von Werkstoffen im Kontakt mit Trinkwasser" (Sekretariat: NEN, Niederlande) unter der Federführung von Mitarbeitern des NA 119-04-14 AA "Werkstoffe und Bauteile im Kontakt mit Trinkwasser" im NAW erarbeitet.
Dokument: zitiert andere Dokumente
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 119-07-09 AA - Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 164/WG 3 - Wechselwirkungen von Werkstoffen in Kontakt mit Trinkwasser