DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW)
DIN 38402-15
Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung - Allgemeine Angaben (Gruppe A) - Teil 15: Probenahme aus Fließgewässern (A 15)
German standard methods for the examination of water, waste water and sludge - General information (group A) - Part 15: Sampling from running waters (A 15)
Einführungsbeitrag
Das Verständnis eindeutiger Probenahmeziele ist eine wichtige fachliche Voraussetzung für die Festlegung einer zielgerichteten Probenahmestrategie. Die Probenahmeplanung umfasst insbesondere die Sicherstellung der Koordination zwischen Auftraggeber, Probenehmer und Untersuchungslabor. Häufige Ziele von Fließgewässeruntersuchungen sind:
Ermittlung der Eignung der Wasserbeschaffenheit eines Fließgewässers innerhalb eines Flusseinzugsgebietes für einen bestimmten Zweck wie:
- Trinkwassergewinnung;
- landwirtschaftlichen Gebrauch (zum Beispiel zur Bewässerung, als Viehtränke);
- Unterhaltung und/oder Aufbau von Fischereien;
- Freizeitzwecke (zum Beispiel Wassersport und Schwimmen).
Beurteilung des Einflusses von menschlichen Aktivitäten auf die Wasserbeschaffenheit wie:
- Untersuchung der Wirkungen einer Abwassereinleitung oder eines durch Unfall verursachten Eintrags auf das aufnehmende Gewässer;
- Beurteilung des Einflusses der Bodennutzung auf die Beschaffenheit von Fließgewässern;
- Beurteilung der Wirkung der Anreicherung und Freisetzung von Substanzen einschließlich Schadstoffen aus Sedimenten auf die aquatische Flora und Fauna im Wasserkörper oder auf die Sedimente selbst;
- Untersuchung der Wirkung von Wasserentnahme, Flussregulierung und Wasserüberleitung in ein anderes Flussgebiet auf die chemische Beschaffenheit von Flüssen und deren aquatische Biota;
- Untersuchung der Wirkung von wasserbaulichen Maßnahmen auf die Wasserbeschaffenheit (zum Beispiel Einbau/Entfernen von Wehren, Veränderung der Gerinne-/Sohlenstruktur).
Die Norm legt die Grundsätze für die Erstellung von Probenahmeprogrammen, Probenahmetechniken und die Handhabung von Wasserproben aus Fließgewässern zur physikalischen und chemischen Bewertung fest. Er ist nicht auf die Probenahme aus Ästuaren und Küstengewässern anwendbar und für die mikrobiologische Probenahme nur eingeschränkt geeignet.
Die Vorgehensweise für mikrobiologische Probenahmen ist in DIN EN ISO 19458 festgelegt. Die Norm gilt nicht für die Entnahme von Sediment, Schwebstoff oder Biota. Führen natürliche oder künstliche Dämme zur Rückhaltung oder Speicherung von Wasser über einige Tage oder länger, ist zu prüfen, ob das Fließgewässer im Hinblick auf die Probenahmezwecke nicht besser als ein stehender Wasserkörper zu betrachten ist. Eine Anleitung für diese Fälle bietet DIN 38402-12.
Die Norm wurde vom Arbeitskreis NA 119-01-03-01-01 AK "Probenahme" des NA 119-01-03 AA "Wasseruntersuchung" erstellt, die Arbeiten wurden aus Mitteln des Länderfinanzierungsprogrammes " Wasser, Boden und Abfall" gefördert.
Gegenüber DIN 38402-15:1986-07 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Der Text ist weitestgehend an die ISO 5667-6 angelehnt. Wesentliche Änderungen betreffen die Definitionen der Begriffe "Einzelprobe" (3.2) und "Stichprobe" (3.8), die an die deutsche Rechtslage angepasst wurden. b) Ein Beispiel für ein Probenahmeprotokoll wurde aufgenommen. c) Die Norm wurde redaktionell überarbeitet.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN 38402-15:1986-07 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) der Text ist weitestgehend an die ISO 5667-6 angelehnt. Wesentliche Änderungen betreffen die Definitionen der Begriffe "Einzelprobe" (3.2) und "Stichprobe" (3.8), die an die deutsche Rechtslage angepasst wurden; b) ein Beispiel für ein Probenahmeprotokoll wurde aufgenommen; c) die Norm wurde redaktionell überarbeitet.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 119-01-03 AA - Wasseruntersuchung (CEN/TC 230, ISO/TC 147)