DIN-Normenausschuss Verpackungswesen (NAVp)
Ist das noch ganz dicht?
Neue Normenreihe zur Dichtheitsprüfung von flexiblen Verpackungen.
Der wichtigste Zweck einer Verpackung ist selbstverständlich der Schutz des darin enthaltenen Produktes. Erreicht wird dies durch ein Zusammenspiel von optimalen mechanischen Eigenschaften, einer ausreichenden Barrierefunktion und dem korrekt gewählten Verschlusssystem. Treten trotz alledem oder durch außergewöhnliche Umstände beim Abfüllen oder Verpacken des Produktes Undichtigkeiten auf, kann dies schwerwiegende Auswirkungen haben: Bei Verpackungen aus dem medizinischen Bereich kommt es zum Verlust der Sterilität des Produktes und bei Lebensmittelverpackungen reichen die Folgen von Verlust von Nährstoffen oder Aromen bis hin zum Verderb der verpackten Nahrung. Ein Abstellen dieser Risiken gelingt nur dann, wenn es möglich ist die Dichtheit von flexiblen Verpackungen testen zu können.
Um die Dichtheit flexibler Verpackungen zu prüfen, existieren derzeit in der Industrie verschiedene Verfahren, die sich allerdings von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. Der Arbeitsausschuss NA 115?02?01 AA "Flexible Packmittel – Laminate, Folien, Säcke, Beutel, Tragetaschen" im DIN?Normenausschuss Verpackungswesen (NAVp) hat Anfang 2017 begonnen die Normenreihe DIN 55508 "Verpackungsprüfung – Dichtheitsprüfung von flexiblen Verpackungen" zu erarbeiten. Geplant ist die Veröffentlichung der folgenden Teile:
Teil 1: Konstantdruckverfahren
Teil 2: Farbverfahren
Teil 3: Druckabfallverfahren
Teil 4: Vakuumverfahren
Teil 5: Wasserbadverfahren
Teil 6: Trace-Gas-Verfahren
Die Arbeiten an Teil 1 sind bereits abgeschlossen. Hier wird ein Prüfverfahren festgelegt, welches die Messung von Leckagen in flexiblen Verpackungen beschreibt, wobei die Verpackungen leer oder mit dem Produkt gefüllt sein können. Das Verfahren ist sowohl für die Typprüfung in der Verpackungsentwicklung, der Qualitätssicherung als auch für die Überwachung in der laufenden Produktion von Fertigpackungen geeignet.
Die Veröffentlichung von Teil 1 ist für Anfang 2018 vorgesehen. Die Arbeiten an Teil 2 und Teil 3 haben bereits begonnen.