DIN-Normenausschuss Verpackungswesen (NAVp)
Aus der Praxis für die Praxis - Veröffentlichung der Normenreihe DIN 15159
Transportkette für Erzeugnisse des Handels - Spezifische Palette aus thermoplastischem Kunststoff
Innerhalb Europas hat sich seit langem die so genannte Halbpalette als Transport- und Ladehilfsmittel in der Logistik von Handelsunternehmen und auch bei Discountern etabliert. Mit ihren Abmessungen von 800 mm × 600 mm sind Halbpaletten optimal für den direkten Einsatz auf den Verkaufsflächen am Point-of-Sale geeignet. Damit stehen die Waren am Ende palettiert auf der Verkaufsfläche und können über die gesamte Distributionskette vom Hersteller bis zum Point-of-Sale durchgängig auf demselben Ladungsträger verbleiben. Sowohl in den Umschlagprozessen als auch auf der Verkaufsfläche wird dadurch der Arbeitsaufwand minimiert.
Die Idee eines Ladungsträgers in der Größe einer halben Euro-Palette entstand bereits vor rund 25 Jahren und wurde in der Norm DIN 15146-4, Vierwege-Flachpaletten aus Holz; 800 mm × 600 mm spezifiziert. Mangelnde Stabilität und Beschädigungen aufgrund nicht eingehaltener Vorgaben nach DIN 15146-4 führten in den vergangenen Jahren innerhalb des offenen Pool-Systems vermehrt zu größeren Qualitätsproblemen.
Aus diesem Grund haben sich mehrere Handelsunternehmen entschieden in Kooperation mit Paletten-Herstellern eigene Halbpaletten aus Kunststoff für die Nutzung in geschlossenen Paletten-Pools zu entwickeln. Um eine definierte Paletten-Qualität auch handelsübergreifend gewährleisten zu können, wurde der Arbeitsausschuss NA 115?03?07 AA „Paletten“ des Normenausschusses Verpackungswesen (NAVp) im September 2014 mit der Erarbeitung einer Norm für Paletten aus Kunststoff im Maß 800 mm × 600 mm beauftragt.
Es wurde festgelegt das Norm-Projekt als Normenreihe DIN 15159, Transportkette für Erzeugnisse des Handels — Spezifische Palette aus thermoplastischem Kunststoff bestehend aus den folgenden Teilen zu erarbeiten:
- Teil 1: 800 mm × 600 mm ×160 mm; Maße und Gewichte;
- Teil 2: Anforderungen und Prüfungen;
- Teil 3: Auto-ID und RFID.
Die Erarbeitung der Normenreihe erfolgte durch Beteiligung der interessierten Kreise aus den folgenden Bereichen: Handel, Paletten-Hersteller, Forschung sowie Unternehmen aus der Fördertechnik und der Ident-Technologie. Teil 1 wurde im Oktober 2016 veröffentlicht. Die Teile 2 und 3 sind im Januar 2017 erschienen.