NA 152

DIN-Normenausschuss Technische Grundlagen (NATG)

Referenzkennzeichnung nach der Normenreihe ISO/IEC 81346 - NA 152-06-09 GA

Normenausschuss Technische Grundlagen NA 152-06-09 GA Gemeinschaftsarbeitsausschuss NATG/DKE: Kennzeichnungssysteme (GA KS); Spiegelausschuss zu ISO/TC 10/SC 10/WG 10 „Process plant documentation“

RDS systeme

Referenzkennzeichnung (en: Reference Designation System RDS)

Die Referenzkennzeichnung erlaubt es komplexe technische Systeme in allen denkbaren Fachbereichen hierarchisch zu strukturieren. Damit ist es möglich, Objekte mit physikalischem als auch mit nicht-physikalischem Charakter* in Informationsmodellen, Dokumenten und Datenverwaltungssystemen zu identifizieren, Informationen zu Aufgaben und Anwendung zuzuordnen und diese über den gesamten Betrachtungszeitraum zu verwalten. 

Kurz: Die Referenzkennzeichnung ist ein Identifikator eines spezifischen Objekts, gebildet in Bezug auf das System, von welchem das Objekt Bestandteil ist, basierend auf einem oder mehreren Aspekten des Systems. 

*z.B. Anlagen, Systeme, Baueinheiten, Software Programme, Räumlichkeiten

Normen zu Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung

Mit den internationalen Normen IEC 81346-1 (DIN EN 81346-1) „Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und Industrieprodukte - Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung - Teil 1: Allgemeine Regeln“ und  IEC 81346-2 (DIN EN 81346-2) „Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und Industrieprodukte - Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung - Teil 2: Klassifizierung von Objekten und Kennbuchstaben für Klassen“ ist es gelungen fach- und anwendungsneutrale und Grundlagennormen zu erarbeiten.

Als Erweiterung kamen mit ISO/ TS 81346-10 (DIN ISO/TS 81346-10) „Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und Industrieprodukte - Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung - Teil 10: Kraftwerke“ und ISO 81346-12 „Industrial systems, installations and equipment and industrial products – Structuring principles and reference designations – Part 12: Construction works and building services“ fachspezifische Normen hinzu.

Bei der Referenzkennzeichnung erfolgt die Strukturierung nach vier Hauptaspekten:

Aspekt

Terminologie

Bedeutung

Funktion

System, Funktion, Funktionales System

Funktion oder Aufgabe des Objekts

Produkt

System, Produkt, Module, Montage, Einheit, Werk, Anlage

Aufbau des Systems

Lage

Raum, Fläche, Volumen, Schnitt, Boden

beabsichtigter oder tatsächlicher Standort des Systems

Typ

Konstruktionsart, Variante, Gruppe, Plattform

Gemeinsamkeit von Systemen mit gemeinsamen Eigenschaften

Unterscheidung der Aspekte durch vorangestellte Vorzeichen (PRÄFIXE):

- (minus)  Produkt Aspekt
wird verwendet um die konstruktiven Beziehungen der Komponenten des Objektes hervorzugeben

% (prozent) Typ Aspekt
wird verwendet um die Typ-spezifische Beziehung zwischen den Komponenten des Objektes hervorzuheben

= (gleich) Funktion Aspekt
wird verwendet um die funktionalen Beziehungen zwischen den Komponenten des Objektes hervorzuheben

+ (plus) Lage Aspekt
wird verwendet, um die räumlichen Beziehungen zwischen den Komponenten des Objektes hervorzuheben

Quellen:
www.81346.com
Essig,B. (2007). BIM und TGA. Berlin: DIN Media GmbH