DIN-Normenausschuss Tankanlagen (NATank)
DIN EN ISO 16852
Flammendurchschlagsicherungen - Leistungsanforderungen, Prüfverfahren und Einsatzgrenzen (ISO 16852:2008, einschließlich Cor 1:2008 und Cor 2:2009); Deutsche Fassung EN ISO 16852:2010
Flame arresters - Performance requirements, test methods and limits for use (ISO 16852:2008, including Cor 1:2008 and Cor 2:2009); German version EN ISO 16852:2010
Einführungsbeitrag
Die Internationale Norm wurde vom ISO/TC 21 "Ausrüstung für Brandschutz und Brandbekämpfung" (Sekretariat: Korea) erarbeitet und durch das Technische Komitee CEN/TC 305 "Explosionsfähige Atmosphären - Explosionsschutz" übernommen (Sekretariat: Deutschland). Der Arbeitsausschuss NA 104-02-05 AA "Flammendurchschlagssicherungen und Tanklüftungseinrichtungen" im NA Tank war für das DIN an der Erstellung der Norm beteiligt.
Diese Norm legt die Anforderungen an Flammendurchschlagsicherungen fest, die Flammendurchschläge bei Vorhandensein von explosionsfähigen Gas-/Luft- oder Dampf-/Luft-Gemischen verhindern. Sie stellt einheitliche Grundsätze für die Klassifizierung, die grundlegende Konstruktion und die Informationen für den Einsatz einschließlich der Kennzeichnung von Flammendurchschlagsicherungen auf und legt Prüfverfahren zur Überprüfung der Sicherheitsanforderungen und zur Bestimmung der sicheren Anwendungsgrenzen fest.
Die Norm gilt für Drücke zwischen 80 kPa und 160 kPa und Temperaturen zwischen -20 °C und +150 °C.
Sie gilt nicht für:
- externe sicherheitsrelevante Mess- und Überwachungseinrichtungen, die erforderlich sind, um die Betriebsbedingungen innerhalb der festgelegten sicheren Grenzen zu halten
- Flammendurchschlagsicherungen für explosionsfähige Gemische aus Dämpfen und Gasen, die zum Selbstzerfall neigen (zum Beispiel Acetylen) oder die chemisch instabil sind
- Flammendurchschlagsicherungen, die bei Schwefelkohlenstoff eingesetzt werden, da dieser spezielle Eigenschaften besitzt
- Flammendurchschlagsicherungen, die bestimmungsgemäß für andere Gemische als Gas-Luft- oder Dampf-Luft-Gemische (zum Beispiel höheres Verhältnis Sauerstoff-Stickstoff, Chlor als Oxidationsmittel und Ähnliches) eingesetzt werden sollen
- Prüfverfahren für Flammendurchschlagsicherungen für Verbrennungsmotoren mit Kompressionszündung
- Schnellschlussventile, Löschsysteme und andere Explosionsentkopplungssysteme
- Flammendurchschlagsicherungen, die in explosionsgeschützte Geräte wie Gebläse, Ventilatoren, Kompressoren und Pumpen eingebaut oder mit ihnen kombiniert sind.
Die Norm ISO 16852 wurde auf der Grundlage der Europäischen Norm EN 12874 "Flammendurchschlagsicherungen - Leistungsanforderungen, Prüfverfahren und Einsatzgrenzen" erarbeitet. Als wesentliche Änderungen gegenüber EN 12874 sind zu nennen:
- Explosionsgruppe IIA1 mit einem Methan-Luft-Prüfgemisch aufgenommen;
- Zulassung von Rohrsicherungen (für Deflagration oder Detonation) auf Betriebsdrücke begrenzt, die den verwendeten Prüfdruck nicht überschreiten;
- Höchstgrenze für kurzzeitiges Brennen auf 30 min erweitert;
- Berechnungsverfahren für den kritischen Volumenstrom bei Dauerbrand von einem temperaturbezogenen auf ein zeitbezogenes Kriterium geändert;
- Prüfung von Hochgeschwindigkeitsventilen überarbeitet;
- Prüfung von strömungsüberwachten Einrichtungen gestrichen.
- Typen von Detonationssicherungen auf 4 erweitert.
Vom CEN-Consultant für die EG-Richtlinie 94/9/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. März 1994 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen (ATEX) wurde die Norm positiv hinsichtlich der Erfüllung dieser EG-Richtlinie bewertet. Damit kann die EN ISO 16852 im Amtsblatt der EU aufgenommen werden. Bei Anwendung der Norm liegt damit die Vermutungswirkung vor, dass bei Erfüllung der Anforderungen dieser Norm auch die grundlegenden Anforderungen der Richtlinie erfüllt sind.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 12874:2001-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Explosionsgruppe IIA1 mit einem Methan-Luft-Prüfgemisch aufgenommen; b) Zulassung von Rohrsicherungen (für Deflagration oder Detonation) auf Betriebsdrücke begrenzt, die den verwendeten Prüfdruck nicht überschreiten; c) Höchstgrenze für kurzzeitiges Brennen auf 30 min erweitert; d) Berechnungsverfahren für den kritischen Volumenstrom bei Dauerbrand von einem temperaturbezogenen auf ein zeitbezogenes Kriterium geändert; e) Prüfung von Hochgeschwindigkeitsventilen überarbeitet; f) Prüfung von strömungsüberwachten Einrichtungen gestrichen; g) Typen von Detonationssicherungen auf 4 erweitert.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 104-02-05 AA - Flammendurchschlagsicherungen und Tanklüftungseinrichtungen
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 305 - Explosionsfähige Atmosphären - Explosionsschutz