Dolmetschdienstleistungen im Gesundheitswesen ermöglichen den sprachlichen Zugang zu medizinischen Versorgungsleistungen und eine sichere Kommunikation zwischen Anbieter*innen medizinischer Versorgungsleistungen und anderssprachigen Patient*innen. Dolmetschen im Gesundheitswesen erfolgt in der Regel zwischen drei oder mehr Beteiligten: der Anbieterin bzw. dem Anbieter der medizinischen Versorgungsleistungen oder dem Gesundheitspersonal, der anderssprachigen Patientin bzw. dem anderssprachigen Patienten und der Dolmetscherin bzw. dem Dolmetscher im Gesundheitswesen.

E DIN ISO 21998 legt Anforderungen fest und gibt Empfehlungen für Dolmetschdienstleistungen im Gesundheitswesen für die gesprochene und gebärdensprachliche Kommunikation. Das Dokument gilt für alle Situationen, in denen Dolmetschen im Gesundheitswesen zum Einsatz kommt und die Beteiligten mittels gesprochener Sprache oder Gebärdensprache wegen eines gesundheitsrelevanten Themas kommunizieren müssen. Es richtet sich sowohl an Dolmetscher*innen im Gesundheitswesen als auch an Vermittler*innen von Dolmetschdienstleistungen.

Neben den allgemeinen Sprach-, Kommunikations- und Dolmetschkompetenzen nennt E DIN ISO 21998 weitere Kompetenzen, die für das Dolmetschen im Gesundheitswesen benötigt werden. Hierzu zählen insbesondere interkulturelle und zwischenmenschliche Kompetenzen, da Dolmetscher*innen im Gesundheitswesen mit Interaktionen in belastenden und schwierigen Lebensumständen inmitten kultureller und sprachlicher Vielfalt konfrontiert sind. Dolmetscher*innen im Gesundheitswesen sollten daher in der Lage sein, ein empathisches Verhältnis zu den Hauptbeteiligten eines kommunikativen Ereignisses aufzubauen.

E DIN ISO 21998:2022-01, Dolmetschdienstleistungen – Dolmetschen im Gesundheitswesen – Anforderungen und Empfehlungen, kann über das Norm-Entwurfs-Portal bis zum 2022-02-03 kommentiert werden. Zuständig ist das Gremium NA 105-00-03-02 UA "Dolmetschdienstleistungen und -technik" im DIN-Normenausschuss Terminologie (NAT).