DIN-Normenausschuss Sport- und Freizeitgerät (NASport)
Projektabschluss – NA 112-01-01 AA „Leichtathletikgeräte“
Verletzungsrisiken mindern. Dies war das wesentliche Ziel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) als dieser im Jahr 2011 ein deutschlandweites DIN-Normungsprojekt für Leichtathletikgeräte und -anlagen ins Leben rief. Darüber hinaus sollte die Qualität der Trainingsausrüstung sichergestellt und die Vergleichbarkeit auf den Trainings- und Wettkampfanlagen erhöht werden.
Zur Leichtathletik gehört eine Vielzahl von sportlichen Disziplinen aller Altersgruppen. Neben dem Spaß an der körperlichen Betätigung, bergen diese Sportarten jedoch auch Verletzungsrisiken. Bei den meisten Disziplinen kommen Geräte zum Einsatz und man ist als Teilnehmer im Schul-, Trainings- und Wettkampfsport auf sichere Sportanlagen angewiesen.
Im Internationalen Regelwerk des Dachverbandes aller nationalen Sportverbände für Leichtathletik World Athletics (bis 2019 "IAAF") werden Anforderungen an die Beschaffenheit und Abmessung der Anlagen und Geräte gestellt. Nach Aussagen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) fehlten bis dato konkrete Anforderungen an die Sicherheit sowie an die Materialbeschaffenheit, um die Unfall- und Verletzungsrisiken auf ein Minimum zu reduzieren oder durch technische Maßnahmen ganz zu verhindern. Die internationalen Regelwerke dienten somit als Ausgangspunkt für die Normungsarbeit und wurden ausführlich ergänzt.
Die erste Sitzung im Normenausschuss Sport- und Freizeitgerät (NASport) fand am 14. März 2012 bei DIN in Berlin statt. Experten aus unterschiedlichsten interessierten Kreisen (wie Verbraucherschutz, Arbeitsschutz, Wirtschaft, Sportler, Anwender sowie Wissenschaft und Forschung) kamen zusammen und haben in insgesamt 19 Sitzungen ihr Wissen zusammengetragen. Als Ergebnis wurden 9 nationale Normen erarbeitet und veröffentlicht. Mit dem letzten Projekt DIN 79006-1 zu Startblöcken wurde das Gesamtprojekt am 05.03.2020 in Darmstadt beim DLV erfolgreich abgeschlossen.
Die unten gelisteten Normen bieten den Herstellern eine sichere Grundlage für ihre Produkte, Prüfstellen verfügen über einheitliche Kriterien, nach denen sie die Sportanlagen prüfen können, und Sportämter, Schulen, Vereine und ähnliche Kunden können bei der Ausschreibung oder Beschaffung auf die Normen verweisen. Auch die Vergleichbarkeit der sportlichen Leistungen in unterschiedlichen Wettkämpfen wird durch die Einhaltung der Normen unterstützt.
Liste der veröffentlichten Normen zu Leichtathletikgeräten:
Nummer | Ausgabejahr | Titel |
DIN 79004-1 | 2014 | Leichtathletik - Vertikale Sprungdisziplinen - Teil 1: Anforderungen und Prüfverfahren für Stabhochsprung |
DIN 79004-2 | 2014 | Leichtathletik - Vertikale Sprungdisziplinen - Teil 2: Anforderungen und Prüfverfahren für Hochsprung |
DIN 79005 | 2017 | Leichtathletik - Horizontale Sprungdisziplinen - Anforderungen und Prüfverfahren für Weit- und Dreisprung |
DIN 79006-1 | 2020 | Leichtathletik - Laufdisziplinen - Teil 1: Funktionelle Anforderungen an Startblöcke |
DIN 79006-2 | 2019 | Leichtathletik - Laufdisziplinen - Teil 2: Anforderungen und Prüfverfahren für Hürden |
DIN 79006-3 | 2020 | Leichtathletik - Laufdisziplinen - Teil 3: Anforderungen und Prüfverfahren für Hindernisse |
DIN 79007-1 | 2019 | Leichtathletik - Stoß- und Wurfdisziplinen - Teil 1: Anforderungen und Prüfverfahren für Stoß- und Wurfkreise |
DIN 79007-2 | 2019 | Leichtathletik - Stoß- und Wurfdisziplinen - Teil 2: Anforderungen und Prüfverfahren für Kugelstoßbalken |
DIN 79007-3 | 2019 | Leichtathletik - Stoß- und Wurfdisziplinen - Teil 3: Anforderungen und Prüfverfahren für Schutznetzanlagen |