DIN-Normenausschuss Maschinenbau (NAM)
DIN EN IEC 62820-3-2
; VDE 0830-91-3-2:2019-04
Gebäude-Sprechanlagen - Teil 3-2: Gebäude-Sprechanlagen für erhöhte Sicherheitsanforderungen - Anwendungsrichtlinien (IEC 62820-3-2:2018); Deutsche Fassung EN IEC 62820-3-2:2018
Building intercom systems - Part 3-2: Application guidelines - Advanced security building intercom systems (ASBIS) (IEC 62820-3-2:2018); German version EN IEC 62820-3-2:2018
Einführungsbeitrag
Dieser Teil der IEC 62820 beschreibt die grundlegenden Anforderungen an die Anwendung von Gebäude-Sprechanlagen für erhöhte Sicherheitsanforderungen (GSES) in öffentlichen und privaten Gebäuden mit erhöhten Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Gefahrenabwehr. GSES werden außerdem verwendet, um die Anforderungen der örtlichen Vorschriften zur Sicherheit am Arbeitsplatz oder weiterer maßgebender örtlicher Vorschriften zu erfüllen, indem sie insbesondere Leib und Leben von Mitarbeitern und aller Personen im Gebäude schützen und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen berücksichtigen (zum Beispiel um barrierefreien Zutritt zu erlangen oder Hilferufe), sofern dies von örtlichen zutreffenden Rechtsvorschriften gefordert wird. Dieses Dokument gilt für die Planung, Installation, Inbetriebnahme, Übergabe, den Betrieb und die Instandhaltung von GSES für die Übertragung von Notfall-, Risiko- und Gefahren-Audiomeldungen und/oder weiteren betrieblichen Anzeigen an eine Unterstützungsstelle zur Fernbewertung und zur Umsetzung geeigneter Interventions-, Schutz- und Rettungsmaßnahmen. Zusätzliche Informationen können ebenfalls übermittelt werden und die Anlage kann bei der täglichen Arbeit für alle Kommunikationsbedürfnisse verwendet werden. GSES verfügen außerdem über eine hohe Verfügbarkeit für die Endgerät- und Anlagenüberwachung. Gebäude-Sprechanlagen für erhöhte Sicherheitsanforderungen (GSES) werden für schnelle Notrufe, Gefahrenrufe und Rufe bei Bedrohungen, zur Verifizierung mittels Sprachkommunikation, zur Warnung vor Gefahren, zur schnellen Benachrichtigung der verantwortlichen Not-/Interventionsdienste und zum Senden von Sprachanweisungen und/oder sonstigen Funktionsanzeigen darüber, wie vorzugehen ist, verwendet. Für ein geeignetes Konzept sind eine vorherige Risikobeurteilung und die Festlegung eines Schutzzieles erforderlich. Das Technische Risikomanagement (TRM) und das Organisatorische Risikomanagement (ORM) müssen eine gemeinsame Bearbeitungsstrategie in Verbindung mit den entsprechenden Systemanforderungen erarbeiten, um die Restrisiken zu erreichen. Dieses Dokument enthält Anforderungen an das technische Risikomanagement sowie Anmerkungen und Empfehlungen für das organisatorische Risikomanagement. Dieses Dokument wurde notwendig, weil - sowohl die Anwendungsbereiche als auch die Bedeutung von Gebäude-Sprechanlagen für erhöhte Sicherheitsanforderungen (GSES) haben zugenommen; - auf verschiedene Ereignisse, Notfälle, Risiken und Gefahren auf unterschiedliche Weise geantwortet und reagiert werden muss, was im Voraus mittels Sprachkommunikation zu verifizieren ist; - Unternehmen und Bedienpersonen ohne Vorkenntnisse über GSES eine ausführliche Anleitung benötigen. Insbesondere richtet sich dieses Dokument an die Polizei, Versicherungsunternehmen, Planer, Architekten, Hersteller und Fachunternehmen für Sicherheitsanlagen, Bauherren, Betreiber, Bediener und Nutzer von GSES sowie an Bewohner aller Arten von Gebäuden. Dieses Dokument behandelt Anwendungen für höhere Risiken, wie zum Beispiel bei Unfällen, Notfällen, Gefahren, Massenangriffen, Terror, Amokläufen an Schulen, Terroranschlägen, Bombendrohungen, Erdbeben, Überschwemmungen und so weiter. Zuständig ist das DKE/UK 713.1 "Gefahrenmelde- und Überwachungsanlagen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.