DIN-Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL)
DIN EN 14132
Lebensmittel - Bestimmung von Ochratoxin A in Gerste und Röstkaffee - HPLC-Verfahren mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule; Deutsche Fassung EN 14132:2009
Foodstuffs - Determination of ochratoxin A in barley and roasted coffee - HPLC method with immunoaffinity column clean-up; German version EN 14132:2009
Einführungsbeitrag
Mykotoxine sind stark gesundheitsschädliche sekundäre Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen. Lebensmittel, die unter feuchten Bedingungen angebaut, geerntet oder gelagert werden, können von Schimmelpilzen befallen werden, deren Stoffwechselprodukte dann in das Lebensmittel gelangen. Die Toxizität einiger Mykotoxine ist für den Menschen erheblich; deshalb ist ein sicherer Nachweis von besonderer Bedeutung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz.
In Deutschland gilt zur Verringerung der Mykotoxinbelastung die Mykotoxinhöchstmengen-Verordnung. Sie enthält seit 2004 nicht nur Regelungen für Aflatoxine, sondern auch für Ochratoxin A, Fumonisine, Deoxynivalenol und Zearalenon.
Seit 2001 werden die nationalen Bestimmungen durch die Europäische Verordnung (EG) Nr. 466/2001 zur Festlegung der Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten in Lebensmitteln ergänzt. Höchstgehalte an Mykotoxinen in bestimmten Lebensmitteln werden außerdem noch durch verschiedene andere Verordnungen geregelt.
Die Norm DIN EN 14132 legt ein Verfahren zur Bestimmung von Ochratoxin A in Gerste und Röstkaffee mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule und Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC) fest. Ochratoxin A (OTA) wird aus Gerste durch Mischen mit wässrigem Acetonitril extrahiert. Der Extrakt wird durch eine Immunoaffinitätssäule gereinigt.
Ochratoxin A (OTA) wird aus gemahlenem Röstkaffee durch Mischen mit Methanol und Natriumhydrogencarbonat extrahiert. Der Extrakt wird durch eine Phenylsilansäule und dann durch eine Immunoaffinitätssäule gereinigt. Ochratoxin A wird mit Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC) an einer Umkehrphasen-Säule getrennt und mit Fluoreszenzdetektion bestimmt.
Das Verfahren wurde für Ochratoxin-A-Gehalte in Gerste von 0,1 µg/kg bis 4,5 µg/kg und in Röstkaffee von 0,2 µg/kg bis 5,5 µg/kg validiert.
Die Norm DIN EN 14133 legt ein hochleistungs-flüssigchromatographisches Verfahren (HPLC) mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule zur Bestimmung von Ochratoxin A in Wein und Bier fest. Wein- und Bierproben werden mit Polyethylenglycol/Natriumcarbonatlösung verdünnt, filtriert und auf einer Immunoaffinitätssäule gereinigt. Ochratoxin A wird mit Methanol eluiert und mit Hochleistungs-Flüssigchromatographie an einer Umkehrphasen-Säule und mit Fluoreszenzdetektion bestimmt.
Dieses Verfahren wurde in einem Ringversuch nach den AOAC "Guidelines for collaborative study procedures to validate characteristics of a method of analysis" mit natürlich kontaminierten und aufgestockten Bier- und Weinproben mit Ochratoxin-A-Gehalten von 0,1 ng/ml bis 3 ng/ml validiert.
Das zuständige europäische Arbeitsgremium ist die WG 5 "Biotoxine" des CEN/TC 275 "Lebensmittelanalytik - Horizontale Verfahren" (Sekretariat: DIN). Auf nationaler Ebene ist der Arbeitsausschuss NA 057-01-03 AA "Biotoxine" des NAL zuständig.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 14132:2003-09 und DIN EN 14132 Berichtigung 1:2007-03 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) die Gleichung (1) und die Legende in Unterabschnitt 4.21 "Ochratoxin-A-Stammlösung" wurden korrigiert, d. h., DIN EN 14132 Berichtigung 1:2007-03 wurde eingearbeitet; b) einige Literaturhinweise wurden genauer gesetzt.