NA 057

DIN-Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL)

2020-04-14

Mit Waidmannsheil in die Normung

Wie kann ein Qualitätsmanagementsystem für Jagdschulen aussehen und welche Anforderungen sind an Wildbewirtschaftungsgrößen aus wildbiologischer Sicht gestellt? Diese und weitere Fragen werden im DIN-Arbeitsausschuss „Jagd“ seit seiner Gründung im April 2019 mit dem Ziel diskutiert, Normen für die Jagd zu entwickeln und zur Akzeptanzsteigerung der Jagd in der Öffentlichkeit beizutragen.

Der Arbeitsausschuss hat im vergangenen Jahr fünf Projektgruppen gegründet, die in diesem Jahr prüfen, welche Themen der Normung zugeführt werden sollen. Projektgruppe I beschäftigt sich mit Jagdaus- fort- und Jagdweiterbildung. Hier könnte eine Qualitätsmanagementnorm für die Jungjägerausbildung und Weiterbildung erfahrener Jäger entstehen. Außerdem sollen Grundlagen für qualitätsbezogene Anforderungen an jagdliche Ausbildungseinrichtungen betrachtet werden. Projektgruppe II behandelt die Themen Jagdwaffen, Munition und Optik. Hier sollen beispielsweise Mindestanforderungen an die Wirksamkeit von Jagdmunition definiert werden. Außerdem geht es in dieser Arbeitsgruppe auch um Schwermetallionenfreisetzung aus Munition. In der Projektgruppe III steht die Wildbiologie im Fokus. Ziel ist es, eventuell durch einheitliche Vorgaben, optimierte Wildbewirtschaftungsgrößen aus wildbiologischer Sicht auf Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse der Wildtierforschung, zu definieren. In Projektgruppe IV wird es um allgemeine Sicherheitsaspekte gehen, wie z.B. die Standardisierung eines einheitlichen Messverfahrens für Schalldämpferprüfungen. In der Projektgruppe V werden schließlich Themen rund um die Digitalisierung behandelt. Ziel ist es, Anforderungen an die Datensicherheit mittels einer intelligenten Wildohrmarke zu definieren und Monitoringdaten abzubilden. Mithilfe der Digitalisierung können nicht nur Lebensmittelüberwachungs- und Jagdbehörden, sondern auch Wissenschaftler und Wildtierforscher, der Handel sowie Verbraucher relevante Daten zum einheimischen Wild nutzen.

Im Arbeitsausschuss „Jagd“ bringen Experten aus den interessierten Kreisen wie Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Handwerk, öffentliche Hand, Verbände sowie Prüfinstitute ihr Fachwissen in den Normungsprozess ein, den DIN als privatwirtschaftlich organisierter Projektmanager steuert. Die Ergebnisse sind marktgerechte Normen, die der Rationalisierung, der Qualitätssicherung, dem Schutz der Gesellschaft und Umwelt sowie der Sicherheit und Verständigung dienen unter Berücksichtigung der Kompetenz des Bundes und der Länder bspw. Prüfungsanforderungen für Jagderlaubnisprüfung (mehr zu DIN, der Erarbeitung von Normen und Standards gibt es hier).

Der Arbeitsausschuss „Jagd“ sowie der dazugehörigen Fachbereich „Jagd“ gehört zum DIN-Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte.

Bei Interesse an einer Mitarbeit im oben genannten Arbeitsausschuss bzw. bei weiteren Fragen, können Sie sich gern an den zuständigen Projektmanager Dietmar Schwark (E-Mail: dietmar.schwark@din.de) werden.

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Dietmar Schwark

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