Die Angabe von Informationen über die Inhaltsstoffe eines Lebensmittels, dient dem Schutz der Verbraucher und hilft dabei Konsumentscheidungen über das Produkt zu treffen. Zentrale Fragen, die sich viele Menschen stellen, sind z. B. ob das Produkt Zusatzstoffe, Vitamine oder gentechnisch veränderte Organismen enthält. Oder wieviel Energie, Zucker, Fett und Salz liefert das Lebensmittel? Diese Kennzeichnung ist äußerst wichtig – gerade für schutzbedürftige Verbraucher, wie z. B. Babys. Kein Wunder also, dass die Hersteller von Säuglingsnahrung umfassende nationale Vorschriften und internationale Standards wie den Codex Alimentarius einhalten müssen, um sicherzustellen, dass die angegebene Nährstoffzusammensetzung des Produkts korrekt ist.

Der Codex Alimentarius (lat. für Lebensmittelkodex) ist eine Sammlung von Methoden und Normen für die Lebensmittelsicherheit und -produktqualität, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen herausgegeben wurde. Er koordiniert den fairen Handel mit Lebensmitteln auf internationaler Ebene und stellt den Schutz der Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern mit Hilfe von einheitlichen Normen sicher.

Es gibt viele Prüfmethoden, aber nur wenige wurden international harmonisiert und basieren auf den Codex-Standards. Jetzt wurden zwei neue Internationale Normen zur Prüfung der Konformität solcher Produkte mit den Kennzeichnungsvorschriften veröffentlicht:

• ISO 20635, Säuglingsnahrung und Nahrungsergänzungsmittel für Erwachsene ¾ Bestimmung von Vitamin C mittels (Ultra-) Hochleistungsflüssigchromatographie mit ultravioletter Detektion ((U)HPLC-UV); und
• ISO 20636, Säuglingsnahrung und Nahrungsergänzungsmittel für Erwachsene ¾ Bestimmung von Vitamin D durch Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie

"Diese Normen stellen eine wirksame Möglichkeit dar, die Einhaltung nationaler und internationaler Vorschriften nachzuweisen, da sie weltweit harmonisierte Prüfmethoden darstellen, die mit anderen Normen entwickelnden Organisationen des Sektors, wie AOAC INTERNATIONAL und der International Dairy Federation (IDF) in Einklang stehen", sagt Erik Konings, Convenor der Arbeitsgruppe, die die Standards entwickelt hat. "Sie werden dazu beitragen die Sicherheit und Qualität der Produkte für die Verbraucher zu gewährleisten und ihren Handel auf dem globalen Markt zu erleichtern."

Die Normen wurden von der Arbeitsgruppe WG 14 "Vitamine, Carotinoide und andere Nährstoffe", des Technischen Komitees ISO/TC 34 "Lebensmittel" entwickelt, dessen Sekretariat von AFNOR und ABNT, den ISO-Mitgliedern für Frankreich und Brasilien, geführt wird. Der deutsche Arbeitsausschuss NA 057?01?13 AA "Vitamine und Carotinoide" im DIN-Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL) spiegelte national die Arbeiten der WG 14 und war an der Entwicklung der beiden Standards beteiligt.