DIN-Normenausschuss Feinmechanik und Optik (NAFuO)
DIN EN ISO 10993-6
Biologische Beurteilung von Medizinprodukten - Teil 6: Prüfungen auf lokale Effekte nach Implantationen (ISO 10993-6:2016); Deutsche Fassung EN ISO 10993-6:2016
Biological evaluation of medical devices - Part 6: Tests for local effects after implantation (ISO 10993-6:2016); German version EN ISO 10993-6:2016
Einführungsbeitrag
Die vorliegende Norm DIN EN ISO 10993-6 wurde aus der Arbeit des ISO/TC 194 "Biologische und klinische Prüfung von Medizinprodukten" übernommen. Sie legt Prüfverfahren zur Beurteilung der lokalen Effekte nach der Implantation von Biomaterialien fest, die zur Verwendung in Medizinprodukten vorgesehen sind. Sie gilt für Werkstoffe, die - fest und nicht biologisch abbaufähig; - abbaufähig und/oder resorbierbar; und - nicht im festen Zustand sind, wie poröse Werkstoffe, sowie Flüssigkeiten, Pasten und suspendierte Partikel. Diese Norm kann auch für Medizinprodukte gelten, die dazu vorgesehen sind, bei klinischen Indikationen lokal angewendet zu werden, bei denen die Oberfläche oder Auskleidung einer Körperhöhle geöffnet worden sein kann, um die Reaktionen des lokalen Gewebes zu beurteilen. Das Ziel der Prüfverfahren ist die Charakterisierung der Vorgeschichte und des Verlaufs der Gewebsreaktion nach Implantation eines Medizinproduktes beziehungsweise Biomaterials, einschließlich der endgültigen Aufnahme oder der Resorption beziehungsweise des Abbaus des Werkstoffs. Insbesondere bei abbaufähigen beziehungsweise resorbierbaren Werkstoffen sollten die Abbaumerkmale des Werkstoffs und die sich daraus ergebende Gewebsreaktion ermittelt werden. Diese Norm behandelt nicht die systemische Toxizität, die Karzinogenität, die Teratogenität oder die Mutagenität. Die für die Beurteilung der lokalen biologischen Effekte vorgesehenen Langzeitimplantationsstudien können jedoch einen Einblick in einige dieser Eigenschaften vermitteln. Mithilfe von Implantationen durchgeführte Untersuchungen zur systemischen Toxizität können den Anforderungen dieser Norm entsprechen. Wenn Kombinationsstudien zur Bewertung lokaler und systemischer Effekte durchgeführt werden, sind die Anforderungen dieser Norm und die der DIN EN ISO 10993-11 zu erfüllen. Mögliche Anwender dieser Norm sind sowohl Prüfinstitute als auch Hersteller von Medizinprodukten. Die vorliegende Norm ist eine Prüfnorm und im Zusammenhang mit der DIN EN ISO 10993-1 "Biologische Beurteilung von Medizinprodukten - Teil 1: Beurteilung und Prüfungen im Rahmen eines Risikomanagementsystems" anzuwenden. Diese Norm behandelt insbesondere Aspekte der Qualität, des Gesundheitsschutzes und der Produktsicherheit. Für diese Norm ist das Gremium NA 027-02-12 AA "Biologische Beurteilung von Medizinprodukten" im DIN-Normenausschuss Feinmechanik und Optik (NAFuO) zuständig.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN ISO 10993-6:2009-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Erweiterung des Anwendungsbereiches durch Aufnahme von Abbauprodukten; b) Streichung des informativen Anhangs A "Allgemeine Überlegungen zu Implantationszeiträumen und Gewebsreaktionen auf abbaufähige bzw. resorbierbare Materialien" und Übernahme in 5.3 "Prüfzeiträume"; c) Aufnahme eines normativen Anhangs über "Prüfverfahren für Implantation in Hirngewebe"; d) Aufnahme einer Tabelle "Beispiel eines histologischen Bewertungssystems - Neurale Gewebereaktion" im Anhang E "Beispiele für die Beurteilung lokaler biologischer Effekte nach Implantation"
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 027-07-12 AA - Biologische Beurteilung von Medizinprodukten
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 206 - Biologische und klinische Beurteilung von Medizinprodukten