DIN-Normenausschuss Dienstleistungen (NADL)
DIN EN ISO 14001
Umweltmanagementsysteme - Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung (ISO 14001:2015); Deutsche und Englische Fassung EN ISO 14001:2015
Environmental management systems - Requirements with guidance for use (ISO 14001:2015); German and English version EN ISO 14001:2015
Einführungsbeitrag
Um die Bedürfnisse der heutigen Generation zu decken - ohne dabei die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen - wird eine Balance zwischen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft als unerlässlich angesehen. Das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung wird durch den Einklang der drei Säulen der Nachhaltigkeit erreicht. Gesellschaftliche Erwartungen in Bezug auf nachhaltige Entwicklung, Transparenz und Rechenschaftspflicht haben sich mit zunehmend strengerer Gesetzgebung, wachsendem Druck auf die Umwelt durch Umweltbelastung, ineffiziente Nutzung von Ressourcen, unsachgemäßes Abfallmanagement, Klimawandel, Beeinträchtigung von Ökosystemen und Verlust von Biodiversität entwickelt. Dies hat Organisationen dazu gebracht, einem systematischen Ansatz beim Umweltmanagement zu folgen, mit dem Ziel, durch die Verwirklichung von Umweltmanagementsystemen einen Beitrag zur ökologischen Säule der Nachhaltigkeit zu leisten. Der Zweck dieser Internationalen Norm ist es, Organisationen einen Rahmen bereitzustellen, um die Umwelt zu schützen und auf sich ändernde Umweltzustände im Einklang mit sozioökonomischen Erfordernissen zu reagieren. Sie legt Anforderungen fest, die es einer Organisation ermöglichen, die von ihr beabsichtigten Ergebnisse des Umweltmanagementsystems zu erreichen. Diese Internationale Norm legt Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest, das eine Organisation zur Verbesserung ihrer Umweltleistung verwenden kann. Diese Internationale Norm ist für die Anwendung durch Organisationen vorgesehen, die danach streben, ihre umweltbezogenen Verantwortlichkeiten in einer, zur ökologischen Säule der Nachhaltigkeit beitragenden, systematischen Weise zu führen. Diese Internationale Norm unterstützt eine Organisation dabei, die beabsichtigten Ergebnisse ihres Umweltmanagementsystems zu erreichen, und damit einen Mehrwert für die Umwelt, die Organisation selbst und für interessierte Parteien zu bieten. In Übereinstimmung mit der Umweltpolitik der Organisation schließen die beabsichtigten Ergebnisse eines Umweltmanagementsystems Folgendes ein: - Verbesserung der Umweltleistung; - Erfüllung von bindenden Verpflichtungen; - Erreichen von Umweltzielen. Diese Internationale Norm ist auf alle Organisationen anwendbar, unabhängig von ihrer Größe, Art und Beschaffenheit. Sie gilt für jene Umweltaspekte ihrer Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen, welche die Organisation unter Berücksichtigung des Lebenswegs als entweder von ihr steuerbar oder beeinflussbar bestimmt. Diese Internationale Norm legt keine spezifischen Umweltleistungskriterien fest. Diese Internationale Norm kann im Ganzen oder in Teilen für die systematische Verbesserung des Umweltmanagements genutzt werden. Es ist allerdings nicht zulässig, Konformität mit dieser Internationalen Norm zu beanspruchen, sofern nicht alle ihre Anforderungen in das Umweltmanagementsystem einer Organisation aufgenommen und ohne Ausnahme erfüllt sind. Dieses Dokument (EN ISO 14001:2015) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 207, Environmental management, Unterkomitee SC 1, Environmental management systems (Sekretariat: BSI, Vereinigtes Königreich) erarbeitet. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 172-00-02 AA "Umweltmanagement/Umweltaudit", im DIN-Normenausschuss NA 172 Grundlagen des Umweltschutzes (NAGUS). Dieser Text wurde mithilfe der von ISO eingeführten Grundstruktur für Managementsystemnormen ("High Level Structure") erarbeitet. Die Grundstruktur, die in Anhang SL, Anlage 2 der ISO/IEC-Direktives, Part 1, consolidated ISO Supplement, 2014, angegeben ist, enthält neben der Struktur auch einheitlichen Basistext, gemeinsame Benennungen und Basisdefinitionen für den Gebrauch in Managementsystemnormen.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN ISO 14001:2009-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) die Norm wurde grundlegend überarbeitet; b) die Abschnittsreihenfolge wurde verändert, damit sie mit der in den ISO-Direktiven festgelegten ISO-Grundstruktur für Managementsystemnormen ("High Level Structure") übereinstimmt. Im Zuge dessen wurde auch der Anhang B zu Entsprechungen zwischen ISO 14001:2004 und ISO 9001:2008 entfernt, da zukünftig beide Normen der gleichen Struktur folgen; c) der in den ISO-Direktiven festgelegte einheitliche Basistext, die gemeinsamen Benennungen sowie die Basisdefinitionen für den Gebrauch in Managementsystemnormen wurden übernommen. Neu sind in diesem Zusammenhang vor allem die folgenden Punkte: 1) Begriffe wie "oberste Leitung", "Anforderung", "Risiko", "Kompetenz", "ausgliedern", "Prozess", "Konformität", "Wirksamkeit", "Messung" wurden unter Abschnitt 3 hinzugefügt. Weitere zusätzliche neue umweltmanagementspezifische Begriffe sind "Umweltzustand", "Risiken und Chancen", "Lebensweg", "Kennzahl" und "Umweltleistung". Der Begriff "Vorbeugungsmaßnahme" wurde gelöscht; 2) es wurde Abschnitt 4 zur Bestimmung des Kontextes der Organisation eingefügt, der die Bestimmung der interessierten Parteien und ihrer für das Umweltmanagementsystem relevanten Anforderungen umfasst; 3) es wurde Abschnitt 5 "Führung" und 5.1 "Führung und Verpflichtung" mit Anforderungen an die oberste Leitung eingefügt; 4) im Zusammenhang mit Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in der Organisation wird der "spezielle Beauftragte des Managements" für das Umweltmanagementsystem nicht mehr explizit gefordert; 5) es wurde unter Abschnitt 6 "Planung" der "risikobasierte Ansatz" hervorgehoben (siehe vor allem 6.1); 6.1.4 "Planung von Maßnahmen" wurde aufgenommen; 6) "dokumentierte Information" wurde als neuer Sammelbegriff der bisher bekannten "Dokumente" und "Aufzeichnungen" eingeführt; 7) es wurde ein Abschnitt 10 "Verbesserung" mit den neuen Unterabschnitten 10.1 "Allgemeines" und 10.3 "Fortlaufende Verbesserung" hinzugefügt. d) es werden keine Verfahren ("festgelegte Art und Weise, eine Tätigkeit oder einen Prozess auszuführen") mehr zur Erfüllung der Anforderungen der Internationalen Norm gefordert, sondern zum Großteil Prozesse ("Sätze zusammenhängender und sich gegenseitig beeinflussender Tätigkeiten, die Eingaben in Ergebnisse umwandeln"), wobei die Verfahren nicht eins zu eins durch Prozessanforderungen ersetzt wurden; e) die Verbesserung der Umweltleistung von Organisationen wurde hervorgehoben, die durch Kennzahlen gemessen und geprüft wird; f) die Berücksichtigung des Lebenswegs bei Tätigkeiten, Produkten und Dienstleistungen der Organisation wird hervorgehoben, ausgelagerte Prozesse werden behandelt. g) es wurden unter 7.4 Anforderungen für die interne und externe Kommunikation in drei Unterabschnitte 7.4.1 "Allgemeines", 7.4.2 "Interne Kommunikation", 7.4.3 "Externe Kommunikation" aufgeteilt; h) der Anhang A wurde an die Struktur und die in den Abschnitten 4 bis 10 enthaltenen Anforderungen angepasst. i) der Begriff "bindende Verpflichtungen" ersetzt mit gleicher Bedeutung den Ausdruck "rechtliche Verpflichtungen und andere Anforderungen, gegenüber denen sich die Organisation verpflichtet hat". Die Bedeutung bleibt gleich.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 172-00-02 AA - Umweltmanagement/Umweltaudit